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Die zweite Stufe der Einsamkeit

Die zweite Stufe der Einsamkeit

Titel: Die zweite Stufe der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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eingesunkene glitzernde, grüne Murmeln. Es gab keine äußeren Hörorgane, nur kleine Löcher auf beiden Schädelseiten. Der Mund war ein lippenloser Schlitz.
    Diplomatisch ignorierte Remjhard Hills offenmäuliges Starren, entblößte in einem schnellen Lächeln die Zähne und quetschte die Hand des Direktors. „Ich bin höchst erfreut, Sie kennenzulernen, Sir“, sagte er in flüssigem Englisch, seine Stimme ein tiefes Baßgrollen. „Ich bin gekommen, um eine Footballmannschaft in die schöne Liga einschreiben zu lassen, die Ihre Stadt so wohlwollend betreibt.“
    Hill bedeutete dem Alien, Platz zu nehmen, und setzte sich ebenfalls. De Angelis, der noch immer über den betroffenen Blick seines Chefs lächelte, zog sich einen anderen Stuhl an den Schreibtisch heran.
    „Nun, ich …“, begann Hill unsicher. „Diese Mannschaft, ist das eine … eine Brish’diri-Mannschaft?“
    Remjhard lächelte wieder. „Ja“, antwortete er. „Ihr Football, das ist ein schönes Spiel. Wir von der Mission haben viele Male zugesehen, wenn es auf die 3V -Wandschirme übertragen wurde, die Ihre Leute so freundlich waren anzubringen. Es hat uns fasziniert. Und jetzt wünschen es einige der Halbmänner unserer Mission zu spielen.“ Er griff langsam in die Tasche der schwarzsilbernen Uniform, die er trug, und zog ein gefaltetes Blatt Papier heraus.
    „Dies ist eine Liste unserer Spieler“, sagte er, als er es Hill reichte. „Ich glaube, die Infofax sagten, eine solche Liste sei erforderlich, um in Ihre Liga zu kommen.“
    Hill nahm das Papier und begutachtete es unsicher. Es war eine Liste von rund fünfzehn Brish’diri-Namen, ordentlich getippt. Alles schien in Ordnung zu sein, aber trotzdem …
    „Sie werden mir vergeben, hoffe ich“, sagte Hill, „aber ich bin ein wenig unvertraut mit den Bezeichnungen Ihres Volkes. Sie sagten – Halbmänner? Meinen Sie damit Kinder?“
    Remjhard nickte, ein schnelles Neigen seines kugelförmigen Kopfes. „Ja. Männliche Kinder, die Söhne des Missionspersonals. Alle sind entweder acht oder neun Erdenjahre alt.“
    Hill seufzte insgeheim vor Erleichterung. „Ich fürchte, dann steht es außer Frage“, sagte er. „Mr. De Angelis sagte mir, Sie seien an der Stadtliga interessiert, jedoch ist diese Liga für Jungen im Alter von achtzehn Jahren aufwärts vorgesehen. Gelegentlich lassen wir einen jüngeren Knaben mit außergewöhnlich viel Talent und Erfahrung zu, aber niemals jemanden, der so jung ist.“ Er machte eine kurze Pause. „Wir haben wohl mehrere Ligen für jüngere Anwärter, aber die haben bereits mit den Spielen begonnen. Es ist viel zu spät, jetzt noch eine weitere Mannschaft einzubauen.“
    „Verzeihung, Direktor Hill, aber ich glaube, Sie haben falsch verstanden“, sagte Remjhard. „Ein männlicher Brish’dir ist mit vierzehn Erdenjahren gänzlich reif. In unserer Kultur wird solch eine Person als völlig erwachsen betrachtet. Ein neun Jahre alter Brish’dir entspricht grob einem achtzehn Jahre alten männlichen Terraner, sowohl was die körperliche als auch was die geistige Entwicklung angeht. Deshalb wollen sich unsere Halbmänner in diese Liga einschreiben und nicht in eine der anderen, verstehen Sie?“
    „Er hat völlig recht, Rog“, sagte De Angelis. „Ich habe ein bißchen was über die Brish’diri gelesen. Was den Reifegrad angeht, sind diese Burschen für die Stadtliga geeignet.“
    Hill warf De Angelis einen vernichtenden Blick zu. Wenn es im Augenblick etwas gab, was er nicht brauchen konnte, dann war das eine Brish’diri-Footballmannschaft in einer seiner Ligen, und Remjhard argumentierte auch ohne Jacks Hilfe überzeugend genug.
    „Nun, in Ordnung“, sagte Hill. „Ihre Mannschaft mag also alt genug sein, aber da gibt es noch andere Probleme. Das Sportprogramm der Freizeitabteilung ist nur für Ortsansässige. Wir haben einfach keinen Platz, um alle unterzubringen, die teilnehmen wollen. Und Ihr Heimatplanet liegt, so wie ich das verstehe, mehrere hundert Lichtjahre außerhalb der Stadtgrenze von Starport.“ Er lächelte.
    „Stimmt“, sagte Remjhard. „Aber unsere Handelsmission ist schon seit sechs Jahren auf Starport. Dank der Nähe Ihrer Stadt zum Interstellaren Raumhafen Grissom ein idealer Standort, von dem aus die meisten Brish’diri-Händler arbeiten, solange sie auf der Erde sind. Alle gegenwärtigen Angehörigen der Mission sind schon mindestens zwei Erdenjahre hier. Wir sind Einwohner von Starport, Direktor Hill. Ich kann nicht

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