Die zweite Stufe der Einsamkeit
verstehen, was Brishuns Lage mit dieser fraglichen Angelegenheit zu tun hat.“
Hill wand sich unbehaglich in seinem Sessel und funkelte De Angelis an, der grinste. „Ja, Sie haben wahrscheinlich wieder recht“, sagte er. „Aber ich fürchte noch immer, daß wir Ihnen nicht werden helfen können. Unsere Junior-Ligen spielen Berührungs-Football, die Stadtliga jedoch, wie Sie vielleicht wissen, ist Angriff. Da kann es manchmal ziemlich hart werden. Staatliche Sicherheitsbestimmungen schreiben die Benutzung spezieller Ausrüstung vor. Um sicherzugehen, daß niemand ernsthaft verletzt wird. Ich bin sicher, Sie verstehen. Und die Brish’diri …“
Er suchte nach Worten, darum bemüht, nicht zu beleidigen. „Der … äh … Körperbau der Brish’diri ist so verschieden von dem der Terraner, daß unsere Ausrüstung unmöglich passen könnte. Die Verletzungsgefahr wäre zu groß, und die Abteilung wäre haftbar. Nein. Ich bin sicher, daß es nicht erlaubt werden könnte. Ein zu großes Risiko.“
„Wir würden für besondere Schutzausrüstung sorgen“, sagte Remjhard ruhig. „Wir würden unseren Nachwuchs niemals einem Risiko aussetzen, wenn wir es nicht für sicher erachten würden.“
Hill wollte etwas sagen, hielt inne und sah De Angelis hilfesuchend an. Ihm waren die guten Gründe ausgegangen, die dafür sprachen, daß die Brish’diri nicht in die Liga eintreten konnten.
Jack lächelte. „Ein Problem allerdings bleibt“, sagte er und kam dem Direktor zu Hilfe. „Ein bürokratischer Haken, aber ein gewaltiger. Die Einschreibung für die Liga wurde am Dienstag abgeschlossen. Wir mußten bereits mehrere Mannschaften abweisen, und wenn wir in Ihrem Fall eine Ausnahme machen, nun …“ De Angelis zuckte mit den Schultern. „Ärger. Beschwerden. Es tut mir leid, aber wir müssen dieselbe Vorschrift auf alle anwenden.“
Remjhard erhob sich langsam von seinem Sitz und nahm die Liste auf.
„Natürlich“, sagte er ernst. „Alle müssen die Vorschriften befolgen. Vielleicht werden wir nächstes Jahr rechtzeitig kommen.“ Er machte eine förmliche Halbverneigung vor Hill, drehte sich um und ging aus dem Büro.
Als er sicher war, daß der Brish’diri außer Hörweite war, gab Hill einen innigen Seufzer von sich und drehte sich zu De Angelis herum. „Das war knapp“, sagte er. „Gott, eine Glatzkopf-Footballmannschaft. Die Hälfte der Leute in dieser Stadt hat Söhne im Brish’diri-Krieg verloren, und sie hassen sie immer noch. Ich kann mir die Beschwerden vorstellen.“
Hill runzelte die Stirn. „Und du! Warum hast du ihn nicht einfach abgewimmelt, statt mich in die Sache hineinzuziehen?“
De Angelis grinste. „Zu viel Spaß, um darauf zu verzichten“, sagte er. „Ich habe mich gefragt, ob du dir wohl die richtige Ausrede ausdenken würdest, um ihn zu entmutigen. Die Brish’diri haben einen fast religiösen Respekt vor Gesetzen, Vorschriften und Bestimmungen. Sie würden nie auch nur mit dem Gedanken spielen, etwas zu tun, was jemanden zwingen würde, gegen eine Regel zu verstoßen. In ihrer Kultur ist das genauso schlimm, als würde der Betreffende selbst gegen eine Regel verstoßen.“
Hill nickte. „Das wäre mir auch eingefallen, wenn ich von dem Gedanken, eine Brish’diri-Footballmannschaft in einer unserer Ligen zu haben, nicht so gelähmt gewesen wäre“, sagte er schlaff. „Und jetzt, wo das erledigt ist, möchte ich mit dir über dieses Schwerkraftgitter reden. Meinst du, es gibt die Möglichkeit, eins zu mieten statt zu kaufen? Möglicherweise geht der Rat darauf ein. Und ich hab’ gerade gedacht …“
Ein wenig mehr als drei Stunden später unterzeichnete Hill eine Reihe Ausrüstungsbestellungen; die Bürotür glitt auf, um einen stämmigen, dunkelhaarigen Mann in einem schwer zu beschreibenden grauen Anzug einzulassen.
„Ja?“ sagte der Direktor leicht ungeduldig. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“
Der dunkelhaarige Mann zückte einen Regierungsausweis und nahm Platz. „Vielleicht können Sie das wirklich. Bisher jedenfalls waren Sie’s noch nicht, soviel sei gleich gesagt. Mein Name ist Tomkins. Ich bin vom Bundesamt für E-T-Beziehungen.“
Hill stöhnte. „Ich nehme an, es ist wegen dieses Brish’diri-Theaters von heute morgen“, sagte er und schüttelte den Kopf.
„Ja“, warf Tomkins sofort ein. „Wir verstehen, daß die Brish’diri ein paar ihrer Jugendlichen in eine lokale Football-Liga einschreiben wollen. Sie haben es aufgrund einer Formalität
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