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Die zweite Stufe der Einsamkeit

Die zweite Stufe der Einsamkeit

Titel: Die zweite Stufe der Einsamkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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messen, ist selbstverständlich wichtig. Aber es gibt einen größeren Wettstreit. Einen wichtigeren. Und ich bin intelligent genug, um zu wissen, welcher unsere erste Priorität erhält.
    Ich habe heute nachmittag Nachricht von Brishun erhalten; Nachricht, zu welchem Gebrauch die Kosg-Anjehn-Siege herzuhalten haben. Ihr Freund von den Extraterrestrischen Beziehungen muß Ihnen gesagt haben, daß ich zu den Führern der Brish’diri-Friedenspartei gehöre. Sonst wäre ich nicht hier auf der Erde. Keiner unserer Gegner ist bereit, mit Menschen zusammenzuarbeiten – man sieht sie als Tiere an.
    Natürlich bin ich sofort ins Stadion gekommen und habe unsere Halbmänner darüber informiert, daß sie verlieren müssen. Und sie gehorchten natürlich. Auch ihnen ist klar, daß manche Wettkämpfe wichtiger sind als andere.
    Denn indem wir verloren, haben wir gewonnen. Unsere Gegner auf Brishun werden diese Erniedrigung nicht überdauern. Beim nächsten Großen Wählen werden sich viele von ihnen abwenden. Und ich und die anderen in der Mission werden davon profitieren. Und die Brish’diri werden profitieren. Direktor Hill“, schloß Remjhard, wobei er noch immer lächelte. „Wir sind eine wetteifernde Rasse. Aber das Wetteifern um die Vorherrschaft auf einer Welt hat vor einem Football-Spiel Vorrang.“
    Hill lächelte inzwischen ebenfalls. Dann fing er an zu lachen. „Natürlich“, sagte er. „Und wenn ich an all die Möglichkeiten denke, über die wir uns die Köpfe zerbrochen haben, um Ihre Leute zu schlagen. An all die Strategien … Dabei hätten wir Ihnen nur erzählen müssen, was los ist.“ Er lachte wieder.
    Remjhard wollte gerade noch etwas hinzufügen, als die Tür des Umkleideraums aufschwang, und Tomkins hereinstolzierte. Der E-T-Agent strahlte noch immer.
    „Dachte mir, daß ich Sie hier finden würde, Hill“, begann er. „Versuchen Sie immer noch, Ihre Verschwörertheorien zu beweisen, he?“ Er gluckste und blinzelte Remjhard zu.
    „Eigentlich nicht mehr“, erwiderte Hill. „Es war eine unüberlegte Theorie. Es war offenbar wirklich die Ungeschicklichkeit, die den Umschwung eingeleitet hat.“
    „Natürlich“, sagte Tomkins. „Freue mich, das zu hören. Jedenfalls – ich habe auch gute Nachrichten für Sie.“
    „Oh? Was denn? Daß die Welt gerettet ist? Schön. Aber mir fehlt ab heute abend noch immer ein Job.“
    „Überhaupt nicht“, gab Tomkins zurück. „Deswegen bin ich ja hier. Ich habe einen Job für Sie. Wir wollen, daß Sie bei den E-T-Beziehungen anfangen.“
    Hill sah skeptisch aus. „Kommen Sie“, sagte er. „Ich ein E-T-Agent? Ich habe keine Ahnung von der Arbeit. Ich bin ein unbedeutender örtlicher Bürokrat und Sportfunktionär. Wie soll ich da bei E-T-Beziehungen hineinpassen?“
    „Als Sportdirektor“, erwiderte Tomkins. „Seit diese Brish’diri-Sache durchgekommen ist, haben wir Dutzende von Anfragen von anderen Alien-Handelsmissionen und diplomatischen Einrichtungen auf der Erde bekommen. Alle wollen sie mal einen Versuch wagen. Um den guten Willen und all das zu zeigen, wollen wir deshalb ein Programm aufstellen. Und wir wollen, daß Sie es managen. Mit dem Doppelten Ihres gegenwärtigen Gehalts.“
    Hill dachte über die Schwierigkeiten nach, die es mit sich bringen würde, ein Sportprogramm für zwei Dutzend gewaltig voneinander verschiedenen Sorten von Extraterrestriern zu managen.
    Dann dachte er an das Geld, das er dafür bekommen würde.
    Dann dachte er an den Stadtrat von Starport.
    „Klingt nach einer guten Idee“, sagte er. „Aber sagen Sie mir eins. Dieses Schwerkraftgitter, das Sie Starport zukommen lassen wollten – ist das auch übertragbar?“
    „Natürlich“, sagte Tomkins.
    „Dann nehme ich an.“ Er blickte zu Remjhard hinüber. „Obwohl ich es vielleicht noch bedauern werde, wenn ich sehe, was die Brish’diri auf einem Basketball-Feld leisten.“
     
    Evanston, Illinois
    Dezember 1970

 
Die Ausfahrt nach San Breta
THE EXIT TO SAN BRETA
     
    Es war die Autobahn, die zuerst meine Aufmerksamkeit erregte. Bis zu diesem Abend war es eine völlig normale Reise gewesen. Es war mein Urlaub, und ich fuhr durch den Südwesten nach Los Angeles und teilte mir meine Zeit so ein, wie ich das wollte. Das war nichts Neues, ich hatte es schon ein paar Mal zuvor getan.
    Fahren ist mein Hobby. Oder Autos im allgemeinen, um genau zu sein. Heutzutage nehmen sich nicht mehr viele Leute die Zeit zum Fahren. Es ist den meisten einfach zu langsam. Das

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