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Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition)

Titel: Die Zwölf: Band 2 der "Passage-Trilogie" - Roman - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin Cronin
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beschreiben. Und plötzlich warst du da. Ich konnte es nicht glauben.« Sie fuhr hoch wie aus einer Trance, riss die Hand weg und sah plötzlich verwirrt aus. » Das ist alles. Jetzt geh lieber, sonst kommst du zu spät.«
    Er wollte nicht gehen. Wie der Kuss, so schien auch das Gefühl ihrer Hand an seiner die einzigartige Macht zu haben, in seinen Sinnen nachzuklingen; so als sei es dauerhaft in seine Fingerspitzen eingedrungen. Er wollte noch mehr sagen, aber er fand die Worte nicht, und der Augenblick verstrich.
    » Es geht dir wirklich gut? Ich mache mir Sorgen um dich.«
    Ihr Gesicht formte sich zu einem Lächeln. » Es ging mir nie besser.«
    Sie sah wirklich krank aus, dachte er. » Na, in zehn Tagen bin ich wieder da.«
    Amy antwortete nicht.
    » Dann sehe ich dich wieder, ja?« Er wusste nicht, warum er diese Frage stellte.
    » Natürlich, Peter. Wo sollte ich denn hingehen?«
    Als Peter fort war, machte Amy sich auf den Weg ins Schwesternquartier, eine kleinere Version des Schlafsaals der Kinder. Die anderen Schwestern schliefen schon, und ein paar der älteren schnarchten leise. Sie zog ihren Kittel aus, legte sich ins Bett und wartete auf den Frieden des Schlafs.
    Einige Zeit später schrak sie hoch. Kalter Schweiß drang in ihr Nachthemd. Die Turbulenzen unbehaglicher Träume wogten immer noch in ihr.
    Amy, hilf ihm.
    Sie erstarrte.
    Er wartet auf dich, Amy. Auf dem Schiff.
    – Vater?
    Geh zu ihm geh zu ihm geh zu ihm geh zu ihm …
    Sie stand auf, erfasst von einer plötzlichen Zielstrebigkeit. Der Augenblick war da.
    Eine Pflicht blieb ihr noch, eine letzte Aufgabe in diesen letzten Tagen eines Lebens, das sie– wenn auch nur kurz– geliebt hatte: diese Tage in stiller Nützlichkeit mit Caleb und den Schwestern und den Kindern, eingetaucht in einen Alltag, in dem sie nicht anders war als alle andern. Durch stille Korridore tappte sie in den Gemeinschaftsraum. Den Kater fand sie da, wo sie ihn zurückgelassen hatte: auf dem Fenstersims. Erschöpfung lag in seinem Blick, seine Glieder waren schlaff, und er konnte kaum den Kopf heben.
    Bitte, sagten seine Augen. Ich habe Schmerzen. Es geht alles schon viel zu lange.
    Sanft hob sie ihn an die Brust, strich ihm mit der Hand über den Rücken und drehte sich um, sodass er das Fenster und die Sternennacht dahinter sehen konnte.
    » Siehst du die hübsche Welt, Mouser?«, murmelte sie ihm ins Ohr. » Siehst du die hübschen Sterne?«
    Das ist … schön.
    Mit einem Knacken brach sein Genick, und er erschlaffte in ihren Armen. Amy blieb eine Weile so stehen, während sein Leben verwehte wie Sand; sie streichelte sein Fell und küsste seinen Kopf und sein Gesicht. Leb wohl, Mouser. Gott sei mit dir. Die Kinder haben dich geliebt, und du wirst sie wiedersehen. Sie ging mit ihm hinaus zum Gartenschuppen, um eine Schaufel zu suchen.

31
    » Na, das nenne ich eine Überraschung!«
    Ein ölverschmierter Mann hatte Peter den Weg zum Marketender gezeigt, und dort fand er Michael zusammen mit einem Dutzend Männern und Frauen, die mit schmutzigen Händen am Tisch saßen und sich Bohnen in den Mund schaufelten. Michael sprang auf und schlug ihm auf die Schulter.
    » Peter Jaxon, so wahr ich hier stehe!«
    » Verdammt, Michael. Du bist ein Riese geworden.«
    Die Brust seines Freundes schien ihren Umfang verdoppelt zu haben. Der Overall spannte sich darüber, und seine Arme waren muskelbepackt. Seine Wangen waren rau von kräftigen blonden Stoppeln.
    » Um die Wahrheit zu sagen, hier kann man wenig tun außer Öl gewinnen und Gewichte stemmen. Und ganz unter uns: Niemand hier sagt ›verdammt‹. Es heißt immer nur › fuck dies‹ und › fuck das‹.« Er deutete zum Tisch. » Das ist meine Crew. Sagt Hallo zu Peter, hombres. «
    Alle stellten sich vor, und Peter tat sein Bestes, um sich die Namen einzuprägen, aber er wusste, dass er sie in wenigen Minuten wieder vergessen haben würde.
    » Hunger?«, fragte Michael. » Der Fraß ist nicht übel, wenn man durch den Mund atmet.«
    » Ich sollte mich zuerst beim Chef der DS melden.«
    » Der kann warten. Da es bereits nach ein Uhr mittags ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass der gute Stark schon voll ist. Eigentlich musst du zu Karlovic, aber der ist oben in der Reserve. Komm, ich hol dir einen Teller.«
    Beim Essen tauschten sie ihre Neuigkeiten aus. Dann brachten sie ihre Tabletts in die Küche und gingen hinaus.
    » Riecht es hier immer so übel?«, fragte Peter.
    » Oh, heute ist ein guter Tag. Wenn der

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