Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
Vom Netzwerk:
anzueignen, was er den Königen und Heerführern jedoch wohlweislich verschwieg, denn diese, ausgenommen der Zantarier Andoran, hatten bereits Mitleid mit den zerlumpten Gestalten, die sich in einem erbarmungswürdigen Zustand befanden.
     
    Von einem Hügel aus betrachtete Richard seine Truppen, während ein verächtlicher Ausdruck auf seinem Gesicht lag.
    "Diese Affenbastarde kämpfen nicht einmal schlecht", dachte er im Stillen, "aber mit ein paar atlantidischen Zanturen würde ich sie schon im ersten Ansturm niederwalzen, so wie einst das Heer des Pharao im alten Stygien. Diese Menschen sind zu erbärmlich, als dass sie dem Goldenen Volk gleichkommen könnten - nackte Affenbastarde, die schreiend geboren werden, sich keuchend paaren, um dann wimmernd zu sterben. Sie sind immer nur dumme, blinde Tiere geblieben, gelenkt von Trieben und niederen Instinkten, die sie niemals beherrschen können, selbst wenn sie sich darum bemühten. Die Lords des Chaos tun recht daran, ihre Existenz in den Welten des Multiversums zu bekämpfen. Sie haben kein Lebensrecht, wenn ein Volk untergehen musste, das besser und stärker war als sie es jemals sein können. Wir Atlantiden hätten über die Welten herrschen sollen, nicht diese erbärmlichen Kreaturen. Aber auf dieser Welt werde ich sie in ihren Untergang führen und die dunklen Wesen werden genug an ihrem warmen Fleisch zu fressen haben..."
    Er schreckte aus seinen hässlichen Gedanken auf, als die Kriegerin Uta auf den Hügel geritten kam und ihr Pferd neben ihm zügelte.
    "Schaut, General!" rief sie und zeigte nach Westen, "Ein Meteor!"
    "Wenn das als gutes Omen gilt", meinte er, "müsste dieser Feldzug unter einem guten Stern stehen. Aber seid Ihr nur gekommen, um mir den Meteor zu zeigen?"
    "Nein, nicht deshalb", antwortete Uta, "Meine Königin lässt Euch fragen, ob eine Hundertschaft unserer Reiterinnen nach Norden eilen soll, um zu erkunden, wie nahe uns die Thuronen schon gekommen sind."
    "Das ist noch nicht nötig", winkte Richard ab, "Wenn die Magier zurückkommen, werden wir schon früh genug erfahren, was bei den Thuronen vorgeht."
    "Es war nur ein Vorschlag, General", meinte die blonde Kriegerin mit einem leichten Schulterzucken, "Ich werde meiner Königin Eure Antwort bringen."
    Sprach´s und zog ihr Pferd herum, um zum Kavalleriekontingent der Yathirerinnen zurückzureiten.
     
    Richard blickte indes wieder nach Westen, wo der Meteor niedergegangen war und zog erstaunt die Augenbrauen hoch, als er aus dieser Richtung ein rotbraunes Pferd mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit herangaloppieren sah, die für ein normales Pferd völlig unmöglich sein musste.
    Es kam geradewegs auf ihn zu.
    Ein paar der noradischen Reiter versuchten es zu fangen, doch es war mehr als dreimal geschwinder als das schnellste Rennpferd und lief den Reitern mühelos davon.
    Richard lenkte seinen Gaul ein wenig zur Seite, denn das fremde Ross kam direkt auf ihn zu, als wolle es ihn rammen. Doch als es vor ihm war, bremste es seinen rasenden Lauf ganz plötzlich ab und blieb ruhig stehen.
    "Potzblitz!" entfuhr es Richard voller Verblüffung, denn jeder normale Gaul hätte sich bei diesem abrupten Bremsmanöver mit Sicherheit sämtliche Beine gebrochen. Nicht einmal seine Flanken bebten nach diesem rasenden Lauf, während sich seine bernsteinfarbenen Augen auf Richard richteten und ihn eingehend studierten.
    "Du bist ein erstaunliches Pferd", sprach Richard, "falls du überhaupt ein richtiges Pferd bist."
    "Schrei doch nicht so!" erklang da eine Stimme in seinem Kopf, "Ich kann dich sehr gut verstehen. Es reicht völlig, wenn du deine Gedanken an mich richtest."
    Richard zuckte erschrocken zusammen, dann fasste er sich und "sprach" es wortlos an, wobei er seine Gedanken so deutlich wie möglich formulierte.
    "Entschuldige. Wer bist du und was willst du von mir?"
    "Ich weiß, dass du wie ich ein Fremdling auf dieser Welt bist. Und du trägst ein Schwert, das ein Feuer in sich birgt, das meinem Wesen ähnlich ist. Außerdem bin ich sehr erlebnishungrig und äußerst neugierig, deshalb bin ich hier."
    Richard schaute sich das Wesen jetzt genauer an.
    Von der Farbe her war das Pferd ein Brauner, vielleicht auch ein prächtiger Rotschimmel, fast blutfarben, seine Mähne und sein Schweif hatten die Farbe flüssigen Goldes. Es hatte einen wunderschönen Kopf, so feingliedrig wie der eines edlen Rennpferdes. Aber Rennpferde pflegten sich nicht mit Hilfe von Gedankenübertragung zu unterhalten!
    "Was

Weitere Kostenlose Bücher