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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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nicht schon früher darauf gekommen zu sein.
    Warum sollte er nicht ebenfalls einen Illusionszauber wirken und damit die Ödländer in die Irre führen?
    Mohantur lachte schallend, als er sich in Gedanken vorstellte, wie der fremde General einer Phantomarmee nachjagte, während das echte Thuronenheer völlig unbehelligt nach Norden marschieren konnte.
    "Nun denn", murmelte er grinsend, "Dann wollen wir den weißen Magiern und ihrem Söldner ein hübsches Rätsel aufgeben. Ich würde zu gerne zuschauen, wenn sie einer Geisterarmee nachlaufen, die sie niemals einholen können, so sehr sie sich auch anstrengen mögen."
    In fieberhafter Eile begann der Meister schwarzer Magie seine Vorkehrungen zu treffen...
     
     
Als die fünf weißen Magier im inzwischen errichteten Feldlager vor Zantars Trümmern erschienen, wirkten sie völlig erschöpft und ausgelaugt.
    "Die Kräfte des Lichts beginnen schon zu verblassen", sprach Myrddin, als Richard nach dem Grund ihres schlechten Befindens fragte, "Die Macht weißer Magie wird mit jedem Tag schwächer, seit die Kraft der Türme verändert wurde. Ich ahnte nicht, dass es so schlimm sein würde."
    "Habt Ihr denn etwas gegen die Thuronen ausrichten können?" fragte Königin Mydea, die sofort mit den anderen Heerführern herbeigeeilt war, als die Magier im Lager aufgetaucht waren.
    "Wir haben das Thuronenheer auseinander getrieben und ihr Lager verbrannt", flüsterte Assunta schwach, "Wenn Ihr Euch beeilt, könnt Ihr sie angreifen, bevor sie sich wieder gesammelt und von ihrem Schrecken erholt haben. Sie sind an der Grenze der Savanne westlich von Perum. Ihr könntet sie in zwei Tagen erreichen."
    "Habt Ihr denn noch die Kraft, uns zu helfen?" erkundigte sich König Olfan besorgt.
    "Wir werden einige Zeit brauchen, um uns zu erholen", murmelte Rhemton, "doch ich fürchte, dass wir Euch nur noch wenig nutzen können. Ihr müsst jetzt ohne uns kämpfen."
    "Aber was ist Euch nur widerfahren?" wollte der Zantarier Andoran wissen, "Was hat Euch Magier so sehr geschwächt?"
    "Die Kraft der Magie wirkt nicht nur in eine Richtung, sondern schlägt auch auf den zurück, der sie ausgelöst hat", erklärte Myrddin, "Man kann diesen Rückschlag nur dann unbeschadet überstehen, wenn man seine mentalen Energien rechtzeitig erneuern kann. Wir merkten zu spät, dass wir unsere geistigen Kräfte nicht schnell genug regenerieren konnten und so traf uns der Rückschlag mit voller Wucht. Fast wären wir durch unsere eigene Magie getötet worden und es gelang uns nur noch mit größter Mühe, uns hierher zu versetzen. Nun brauchen wir für eine Weile Ruhe, um uns von diesem Schlag zu erholen. Unsere Macht ist im Schwinden begriffen, so dass Ihr vorerst ohne uns gegen den Dämonenlord kämpfen müsst."
    "Wohin wollt Ihr Euch begeben?" fragte Mydea.
    "Wir müssen zu den Türmen", antwortete Myrddin, "Nur dort können wir neue Kräfte schöpfen. Und wir müssen schnell dorthin, bevor wir sogar dafür zu schwach sind."
    "So wollt Ihr uns jetzt verlassen?" erkundigte sich Richard, dem diese unerwartete Wandlung der Dinge nicht ungelegen kam.
    "So ist es", nickte Myrddin, "Nun liegt es an Euch, General, den Dämonenlord zu besiegen. Solange Ihr das Zepter habt, kann Euch seine Magie nichts anhaben. Aber das wisst Ihr ja bereits. Wir müssen Euch jetzt leider verlassen, sonst sind wir verloren. Sobald wir wieder einigermaßen zu Kräften gekommen sind, werden wir wieder zu Euch stoßen. Bis dahin lebt wohl und viel Glück."
    Kaum hatte Myrddin zu Ende gesprochen, da lösten sich die Gestalten der fünf Magier auf und waren von einem Augenblick zum anderen verschwunden.
    Eine Weile herrschte betroffenes Schweigen, dann rief Richard: "Worauf warten wir noch? Wir wissen, dass der Feind geschwächt ist und wir wissen, wo er sich befindet. Also sollten wir uns beeilen, um ihn zu erwischen, bevor er sich wieder erholt hat. Lasst die Zelte sofort abbrechen und die Truppen zum Abmarsch bereit machen. Wir werden noch heute aufbrechen."
    "Was soll mit den gefangenen Molochis geschehen?" fragte ihn Andoran, der zantarische Heerführer.
    "Sie sind die Mörder Eurer Stadt. Wollt Ihr sie schonen?" fragte Richard zurück.
    "Nein, niemals!" entgegnete Andoran mit vor Hass bebender Stimme.
    "Dann hackt ihnen Arme und Beine ab und versiegelt danach ihre Wunden, damit sie nicht zu schnell verbluten. Dann lasst sie hier ohne Hilfe zurück. Sie werden einen langsamen und qualvollen Tod sterben. Doch lasst ein paar von ihnen

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