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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Traut Ihnen also niemals, so freundlich sie auch erscheinen mögen!"
     
    Eine Weile später meinte Charles: "Herr Borin, nun wird es wohl Zeit, dass ich mich von Euch verabschiede. Ich danke Euch, dass Ihr mir so vieles erklärt habt. Es wird mir sicher von Nutzen sein. Nun sagt mir nur noch, wo ich hier eine gute Herberge finde, wo man die Gäste nicht übers Ohr haut und Ihr habt Euch ein Silberstück verdient."
    "Am Marktplatz findet Ihr ein gutes und ordentliches Gasthaus", meinte Borin, "Dort gibt es gutes Essen, wohlschmeckendes Bier und vorzüglichen Wein. Auch die Gästezimmer sind sauber und recht wohnlich. Ich fahre ohnehin am Marktplatz vorbei, da kann ich Euch dort absetzen."
    Schon kurz darauf hielt der Karren vor dem Gasthaus. Charles drückte dem widerstrebenden Borin ein Silberstück aus seinem Geldbeutel in die Hand, während er sich von ihm verabschiedete.
    "Habt vielen Dank, edler Herr", rief der Bauer, als Charles vom Karren heruntersprang, "Solltet Ihr einmal in der Nähe vom Skaron-Fluss verweilen, dann seid Ihr ein gern gesehener Gast auf meinem Hofe. Fragt einfach nach Borins Wiesenhof, dann werdet Ihr mich schnell finden. Lebt wohl und seid allezeit zufrieden."
    Dann rollte der Ochsenkarren auf dem holperigen Straßenpflaster weiter. Charles winkte dem Bauern noch einmal zu und betrat dann das Gasthaus, wo ihm der Duft von leckerem Braten schon am Eingang in die Nase stieg und ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Drinnen herrschte dämmeriges Halbdunkel, das nur wenig durch auf den Tischen brennende Kerzen erhellt wurde. Charles musste erst einen Augenblick an der Tür verharren, um sich an die neuen Lichtverhältnisse zu gewöhnen.
    Mehrere klobige Eichentische standen ungleichmäßig im Raume verteilt, an denen die unterschiedlichsten Gestalten saßen. In einer Ecke war ein offener Kamin, in dem ein wärmendes, aber auch qualmendes Feuer brannte.
    Der Wirt, ein fetter glatzköpfiger Mann, der eine speckige Schürze vor seinem gewaltigen Bauch trug, sah ihn in der Tür stehen und kam beflissen auf ihn zu, wobei sein Gang sehr dem Watscheln einer fetten Ente glich.
    "Seid willkommen in meinem Hause, edler Herr. Wünschet Ihr zu speisen oder darf ich Euch einen guten Trunk anbieten?"
    "Gebt mir zunächst ein ruhiges Plätzchen, dann sagt mir, was Ihr mir anzubieten habt", antwortete Charles, worauf ihn der Wirt zu einem freien Tisch nahe beim Kamin führte.
    Während Charles es sich auf einem der gepolsterten Stühle bequem machte, zählte der Wirt ihm auf, was er an Speisen und Getränken anbieten konnte, wobei er natürlich die Vorzüge seines Hauses in den höchsten Tönen pries.
    "Bringt mir einen Krug voll guten Bieres und einen gebratenen Karpaun. Doch nennt mir zuvor den Preis dafür."
    "Ein Karpaun und ein Krug Bier kosten Euch nur fünf Kupferlinge", gab ihm der Wirt kund.
    "Das ist keinesfalls zu teuer", meinte Charles zufrieden, "Und was kostet eine Unterkunft für die Nacht?"
    "Ebenfalls nur fünf Kupferlinge oder alles zusammen einen Silberling", lautete die Antwort.
    "Dann bringt mir den Braten und das Bier und lasst mir ein Zimmer für die Nacht herrichten."
    "Wie Ihr´s wünscht, so soll´s geschehen", sagte der Wirt beflissen und watschelte geschäftig davon.
     
    Es dauerte auch nicht lange, bis eines der beiden Schankmädchen ihm einen Literkrug voll schaumigen Bieres an den Tisch brachte. Während er davon probierte, schaute er sich die anderen Gäste genauer an.
    Am Nebentisch saßen fünf Bewaffnete in Kettenhemden und roten Waffenröcken, auf deren Brustseite ein aufgestickter goldener Adler prangte. Charles erinnerte sich, dass über dem Stadttor ein Banner mit einem schwarzen Bären geweht hatte, also musste es sich wohl um Soldaten aus einer anderen Stadt handeln. Er beschloss, den Soldaten ein wenig zuzuhören, als diese ihre Unterhaltung fortsetzten, nachdem sie ihn kurz gemustert hatten. Vielleicht  konnte er so etwas über den befürchteten Krieg erfahren, von dem der Bauer Borin gesprochen hatte."
     
    "... und ich sage euch, dass uns die Trolle hintergehen werden", sagte gerade einer der Krieger, der einen schon grau werdenden Bart trug, "Im letzten Krieg sind sie der Legion von Vanaheim auch in den Rücken gefallen, als das Heer der Oger unter der Führung von Dämonen angriff. Nur die damals mit uns verbündeten Riesen konnten im letzten Augenblick verhindern, dass wir eine schreckliche Niederlage erlitten."
    "Aber die Trolle sind doch diesmal

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