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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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wie er selbst sein, wobei das gute Schwert und die Kleidung auf einen Edelmann hinzuweisen schienen.
    Borin sah, dass der Fremde ihm zuwinkte und hielt sein Ochsengespann an. Offenbar wollte der Mann mitgenommen werden.
     
    Charles war froh, dass der Karren angehalten hatte. So brauchte er nicht mehr zu laufen und hatte obendrein menschliche Gesellschaft, mit der er sich unterhalten konnte. Der Bauer konnte ihm vielleicht auch Auskünfte über dieses Land geben, so dass er sich leichter zurechtfinden konnte.
    "Steigt auf, edler Herr", sprach der Bauer ihn an, "Mein Name ist Borin. Wenn Ihr nach Thudor wollt, so haben wir dasselbe Ziel."
    "Ich danke Euch, Herr Borin", gab er zurück, wobei er sich, ohne sich dessen bewusst zu sein, der hier üblichen Sprechweise anpasste, "Da ich tatsächlich nach Thudor will, wäre es mir sehr recht, mit Euch zu fahren. Ich heiße Charles Garrett und komme aus einem sehr fernen Land, das man England nennt. Aber Ihr werdet es sicher nicht kennen."
    "Aus England, sagt Ihr?"
    Der Bauer kratzte sich nachdenklich am Kopf, "Nein, davon habe ich wirklich noch nie etwas gehört. Seid Ihr zum ersten Male hier im Mabdenland?"
    "So ist es", bestätigte Charles, "und ich möchte Euch bitten, mir etwas über dieses Land zu erzählen, denn ich kenne nicht einmal den Namen des hiesigen Herrschers. Auch über die benachbarten Länder weiß ich gar nichts, da auch sie in meiner Heimat unbekannt sind. Teilt mir also etwas von Eurem Wissen mit und Ihr sollt dafür eine Belohnung bekommen."
    "Herr, ich bin nur ein einfacher Bauer und kann Euch nur wenig Wissenswertes sagen. Das ist bestimmt nicht genug, um einen Lohn wert zu sein."
    "Erzählt mir, was Ihr wisst und Ihr sollt dennoch ein Entgelt dafür erhalten."
     
    Borin überlegte eine Weile, was er dem seltsamen Fremden wohl erzählen konnte, dann begann er zu reden:
    "Also - der König von Mabdenland heißt Valerian und regiert in Marigor. Mabdenland hat drei große Städte: Thudor im Westen zwischen Skaron- und Barion-Fluss, dann die Hauptstadt Marigor in der Mitte zwischen Barion- und Timun-Fluss und schließlich im Osten die Stadt Lyngor. Dann gibt es östlich davon noch Madins- und Lyns-Burg. Daneben gibt es noch eine Reihe von kleinen Dörfern und Gehöften, deren Namen ich aber nicht kenne. Der Norden von Mabdenland grenzt an die Länder der Elfen und Zwerge, hinter denen weiter nördlich wiederum die Länder der Aesir, Trolle und Gnome liegen. Wir leben in Frieden mit den Elfen und den Wassermenschen vom Vilai-See, der sich nicht weit von hier befindet. Ihr müsstet dort vorbeigekommen sein. Mit den Zwergen wird sehr viel gehandelt, da sie unübertreffliche Meister der Schmiedekunst und des Bergbaues sind. Nur mit den Elfen haben wir wenig zu tun, denn sie sind sehr launisch und auch sehr unberechenbar, obwohl man sie nicht gerade als boshaft bezeichnen kann. Man sollte sich jedoch vor den Streichen der Elfen und ihrer kleineren Vettern, den Kobolden, sehr hüten, denn ihre Späße gehen fast immer zu Lasten anderer. Ich hörte aber, dass zur Zeit Gesandte der Elfen, Zwerge und sogar der Aesir derzeit in Marigor weilen, um mit König Valerian über ein Bündnis zu verhandeln. Denn vielleicht wird es Krieg geben, da die Zeit der Finsternis kurz bevorsteht. Ihr müsst wissen, dass das Dämonenland im Westen hinter dem verzauberten Tyronwald von einem bösen Zauberer und Hexenmeister beherrscht wird, der die Ostländer zu erobern gedenkt. Immer, wenn die Zeit der Finsternis beginnt, weil die Macht der Zwölf Türme schwindet, kommen die Horden der Oger und Dämonen durch den Tyronwald und über den Skaron-Fluss. Dann beginnt der Krieg."
    "Also gibt es auch hier Kriege", seufzte Charles leise.
    "Ja, leider", meinte Borin, "Und wir Bauern vom Skaron-Fluss haben am meisten darunter zu leiden, denn auf unseren Äckern kommt es immer zur ersten Schlacht, sobald das Heer des Dämonenlords den Fluss überquert hat."
    "Was ist denn die Zeit der Finsternis?" wollte Charles wissen, der dem Bauern geduldig zuhörte.
    Borin erklärte ihm, dass diese Zeit alle siebenundsiebzig Jahre wiederkehrte und dass dann der Dämonenlord genug Macht gesammelt hatte, um die Länder der Mabden, Elfen, Zwerge und Aesir zu überfallen.
    "Wann beginnt denn diese Zeit genau?" fragte Charles weiter.
    "Genau weiß ich das auch nicht, aber wir haben jetzt das siebenundsiebzigste Jahr und es kann jederzeit wieder losgehen. Wenn es so weit ist, dann sieht man schwarze Wolken

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