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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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selbst durch den Dämonenlord bedroht", meinte ein blondhaariger Soldat, "So ist es doch nur natürlich, dass sie jetzt ein Bündnis mit uns suchen."
    "Woher willst du wissen, ob sie die Wahrheit sagen?" warf sein Nebenmann ein, der eine breite Narbe im Gesicht hatte, "Sie behaupten zwar, dass der Dämonenlord ihnen ein Ultimatum gestellt habe, nach dessen Ablauf sie sich ihm zu unterwerfen hätten, aber niemand weiß, ob das auch wirklich stimmt."
    "Ich traue den Trollen nicht", bekräftigte der Graubart seine vorherigen Worte, "Sie haben uns schon einmal betrogen und sie werden es sicherlich wieder tun."
    "Ob wir wohl lange warten müssen, bis die Dämonen mit den Ogern aus dem Tyronwald kommen?" überlegte der Blonde.
    "Auch für das Dämonenheer ist es nicht so einfach, den Zauberwald zu durchqueren", meinte der Graubart, "Die Waldgeister mögen es nicht, wenn man sie in ihrer Ruhe stört. Aber trotzdem ist es gut, dass der König schon jetzt Truppen zum Skaron-Fluss entsendet. So sind wir wenigstens gewappnet. Ich habe gehört, dass auch ein Heer der Zwerge auf dem Wege hierher ist. Und von den Elfen sollen wir auch noch Verstärkungen bekommen."
     
    In diesem Augenblick wurde Charles abgelenkt, denn der Wirt stellte ihm einen köstlichen Karpaunbraten auf den Tisch, dessen appetitlicher Duft ihm die Sinne betörte und ihm deutlich machte, dass er einen Bärenhunger hatte.
    "Lasst es Euch gut schmecken", meinte der Wirt freundlich, "Inzwischen lasse ich Euch Euer Zimmer herrichten, so dass Ihr Euch, wenn´s beliebt, sofort nach dem Mahle zur Ruhe begeben könnt."
     
    Am Nebentisch begannen die Soldaten jetzt zu würfeln, so dass Charles nichts Wesentliches mehr aus ihrem Gespräch erfahren konnte. Heißhungrig machte er sich also über den leckeren Braten her, der ihm außerordentlich gut schmeckte, sehr zur Freude des Wirtes, der ihn verstohlen vom Schanktisch her beobachtete.
    Draußen wurde es inzwischen dunkel.
     
    Während Charles genüsslich speiste, kam ein weiterer Gast herein: ein ganz in Grau gekleideter Mann, der ein langes Schwert an der Seite trug. Da nur an Charles´ Tisch noch Sitzplätze frei waren, kam der Graugekleidete zu ihm an den Tisch und setzte sich ihm wortlos gegenüber. Sein Gesicht war unnatürlich bleich und seine Augen waren rot wie die eines Albinos, wogegen jedoch sein pechschwarzes Haar sprach.
    Als der Wirt heranwatschelte und den neuen Gast nach seinen Wünschen fragte, bestellte dieser mit einer unangenehm klingenden Flüsterstimme einen Becher Wein, den er auch sogleich gebracht bekam. Dann saß der Mann einfach nur da und starrte scheinbar teilnahmslos in seinen Becher, so dass Charles ihn nicht weiter beachtete und sich wieder seinem Braten zuwandte. Mittlerweile sprachen die Soldaten wieder über den bevorstehenden Krieg und über die Truppen, die zum Skaron-Fluss marschierten.
     
    Plötzlich hatte Charles das eindringliche Gefühl, dass etwas unbeschreiblich Böses in seiner nächsten Nähe war. Er blickte hoch und sah den Grauen auf eine Weise vor sich hin lächeln, die ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Von dem Mann ging jetzt eine direkt fühlbare Aura unbeschreiblicher Bösartigkeit und Kälte aus, die ihn trotz des Kaminfeuers frösteln ließ. Und dann sah er in den Augen des Graugekleideten ein gelbliches, grelles Feuer auflodern, was ihn erschrocken aufspringen und vom Tisch zurückweichen ließ.
    DAS WAR KEIN MENSCH !
     
    Jetzt wurden auch die Soldaten am Nebentisch auf den Grauen aufmerksam. Abrupt brachen sie ihr Gespräch ab und starrten den Fremden an, der sich jetzt langsam erhob und sich ihnen zuwandte.
    "Verdammt !!" schrie der blonde Krieger auf, "Seht seine Augen ! Das ist ein Dämon !"
    Die Männer sprangen wie von Wespen gestochen auf und griffen nach ihren Schwertern. Im nächsten Moment war bereits einer von ihnen tot, durchbohrt von einer Klinge aus schwarzem Metall. Der Graue hatte seine unheimliche Waffe mit einer derartigen Schnelligkeit aus der Scheide gezogen, der das menschliche Auge nicht mehr zu folgen vermochte.
    Brüllend vor Wut und Schrecken griffen die anderen jetzt an, doch bevor auch nur einer von ihnen einen Hieb anbringen konnte, sauste die schwarze Klinge durch die verqualmte Luft und trennte zwei Männern die Köpfe ab, so dass die entseelten Körper der Unglücklichen vor die Füße des Unheimlichen stürzten, mit dem jetzt eine grausige Veränderung vorging.
    Sein totenbleiches Gesicht verzerrte sich zu

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