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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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wäre unser Bündnis erneut besiegelt gewesen und er hätte sich nicht mehr von uns lösen können. Aber jetzt wird er sich betrogen fühlen. Nun ist er wirklich unser Feind."
    "Dann haben wir wenigstens klare Verhältnisse", antwortete ASTEROTH gleichmütig, "Nun werden wir sehen, wer schlussendlich die Oberhand behalten wird. Denn wer nicht ganz für uns ist, der ist gegen uns und muss bekämpft werden. Außerdem solltest du bedenken, dass meine Handlungsweise ganz unserer Doktrin entspricht. Denn in der Natur der Welten kann es einfach keine dauernde Harmonie geben, da jede Lebensform darum bestrebt sein muss, das eigene Überleben zu sichern. Es kann aber nur eine Art überleben, die sich gegen andere Arten durchzusetzen weiß. Sobald jedoch der Zwang zum Überlebenskampf nicht mehr besteht, beginnt der Verfall und die Degeneration einer Rasse. So müssen auch intelligente Lebensformen gleichwertige Gegner haben, an denen sie sich messen und im Kampf ums Überleben bewähren können. Nur auf diese Weise ist gewährleistet, dass am Ende nur die Stärksten oder die Klügsten übrig bleiben, die schlussendlich auf allen Welten herrschen werden. Durch meine Tat habe ich den Überlebenskampf auf der Nimmerwelt erzwungen, so wie wir es auf allen Welten immer getan haben, denn sonst wäre es dort zu einer Stagnation gekommen, die wir nicht dulden dürfen. Bedauerlicherweise konnte ich nur wenige Shoggoten auf die Nimmerwelt bringen, aber diese wenigen sind die stärksten Magier ihrer Gattung. Und sie haben es  mit ihren eigenen magischen Kräften sogar geschafft, eine sehr große Zahl von Koitunen mitzubringen, für die das Kämpfen der einzige Sinn ihres Lebens ist. Crantor wird schon bald gezwungen sein, sich unserem Willen erneut zu beugen, wenn er sein eigenes Volk nicht gefährden will, das wir ihm zurück gegeben haben. Wenn auf Nimmerwelt auch die letzte winzige Quelle des Lichts erloschen ist, brauchen wir ihn und die Zitadelle nicht mehr, um dort direkten Einfluss ausüben zu können."
    "Vielleicht hast du tatsächlich recht", meinte LUZIFER nachdenklich, "doch ich bin immer noch der Meinung, dass du voreilig gehandelt hast. Denn jetzt wird Crantor sicher nicht mehr bereit sein, die Mutterwelt der Menschen zu zerstören. Vielmehr wird er sich jetzt offen gegen uns stellen."
    "Das wird ihm nicht mehr viel nützen", lachte ASTEROTH, "denn der Jäger ist schon unterwegs und wird ihm bald begegnen. Crantors Schicksal ist besiegelt und die Shoggoten werden sein Volk genauso ausrotten wie die Menschlinge."
    "Ich würde gerne zuschauen, wenn der Jäger und der Zerstörer aufeinander treffen", murmelte LUZIFER versonnen.
     
     
Marida und ihre Truppe waren durch Gestrüpp und Morast stetig nach Westen marschiert, ohne dabei den Grenzwall aus den Augen zu verlieren, der schließlich ihre sicherste Orientierungshilfe war.
    Nach den Sternen konnten sie sich nicht richten, denn über dem größten Teil des Schattenlandes lag ein ständiger, grauschwarzer Nebel, den auch der stärkste Wind nicht auseinander zu reißen vermochte.
    In einer langen Reihe stapften die Krieger hintereinander durch den übel riechenden Schlamm des sumpfigen Urwaldes. Längst war ihre Wachsamkeit einer stumpfen Gleichgültigkeit gewichen, nachdem sie schon zwei Tage lang in ermüdender Eintönigkeit dahin getrottet waren. Milliarden von Steckmücken stürzten sich in ganzen Schwärmen auf jedes winzige Fleckchen ungeschützter Haut und kaum einer blieb von den Stichen der kleinen Blutsauger verschont.
    Seitdem sie vom Grenzwall geflohen waren, war ihnen nicht ein einziges der Monstren begegnet, die sonst in Scharen durch das Schattenland streiften. Es schien tatsächlich so, als wären sämtliche Bestien in Rakanor eingefallen, um dort nach menschlicher Beute zu jagen. Jetzt schien der Urwald nahezu unbewohnt zu sein, aber das sollte sich bald als gefährlicher Irrtum herausstellen, denn es gab im Schattenland auch Kreaturen, deren Gehirne so primitiv geartet waren, dass auch die geistige Macht von Shoggoten sie nicht lenken konnte.
     
    Der Angriff auf die Kolonne kam ohne jede Vorwarnung.
    Aus dem Dickicht zu ihrer Rechten peitschten plötzlich gewaltige, fast baumdicke Tentakel, an deren sich verjüngenden Enden reißende Stachelkränze drohten. Bevor irgendjemand reagieren konnte, wurden vier Männer von den Tentakeln wie mit Streitkeulen getroffen. Starr vor Schreck sah Marida, wie der Schädel des vor ihr gehenden Kriegers unter einem

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