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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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manche, die uns deshalb hassen. Wir sehen alles, was geschieht und wir zeugen und künden von dem, was geschehen ist. Es gibt vieles, was wir wohlweislich verschweigen, doch wenn wir sprechen, dann sprechen wir wahr. Ihr müsst es akzeptieren, Panthagron des goldenen Volkes."
    Crantor antwortete nicht, sondern starrte mit leerem Blick hinunter auf die tote, verbrannte und verseuchte Welt zu seinen Füßen.
    "Bei den Schrecknissen des Limbus", flüsterte er tonlos, "Was haben wir getan!"
    "Darüber solltet Ihr Euch zu gegebener Zeit Gedanken machen", meinte Shalid ungerührt, "denn während wir hier reden, sind die Shoggoten und eine Anzahl von Koitunen bereits dabei, Euch und Eurem Volk die Nimmerwelt zu entreißen."
    "SHOGGOTEN?" rief Crantor, "Unsere Todfeinde? Wie konnten sie dorthin gelangen?"
    "Lord Asteroth brachte drei mächtige Shoggoten-Magier in das Schattenland", erklärte der Weltenwanderer, "Er konnte ein kleineres Weltentor erschaffen, das unter den Ruinen von Amthar verborgen liegt und sich in unregelmäßigen Abständen öffnet und schließt. Die Shoggoten brachten gleich eine Horde ihrer Koitunenkrieger mit und begannen sogleich, die Schattenlandmonstren zum gemeinsamen Angriff auf Rakanor anzustacheln. Wie Ihr wisst, waren sie damit sehr erfolgreich."
    "Warum wurden sie nicht durch die Zitadelle am Betreten der Nimmerwelt gehindert?"
    "Weil die Zitadelle nur eine Sperre für die Mächte des Lichtes sind, genauso, wie einst die Zwölf Türme ein Schutz gegen die Kräfte der Finsternis waren. Die Zitadelle ist ein Werk der Dunklen und obgleich sie derzeit nicht unter deren Kontrolle steht, so hindert sie doch die Schergen des Chaos nicht daran, andere Wege durch die Dimensionen zu benutzen. Es gibt überall in den Existenzebenen solche versteckten Zugänge, die jenen offen stehen, die sie zu nutzen vermögen."
    "Wie groß ist das Weltentor in Amthar?" wollte Crantor wissen.
    "Noch ist es sehr klein und ziemlich unbeständig", sprach Shalid, "aber bald wird es sich stabilisieren und wachsen und dann kommen die Shoggoten zu Tausenden mit ihren Koitunenkriegern auf die Nimmerwelt, um Menschen und Atlantiden gleichermaßen auszurotten."
    "Dann wird es allerhöchste Zeit, etwas dagegen zu unternehmen", stieß Crantor zwischen den Zähnen hervor.
    "Darin mag ich Euch nicht widersprechen", meinte der Weltenwanderer faunisch grinsend.
     
     
Inmitten des Dickichts aus Farnen, Bäumen und Schlingpflanzen stießen sie auf die fast schon zugewachsenen Ruinen einer alten Stadt.
    Die zerbröckelnden Mauerreste waren kaum noch zu erkennen; sie bestanden ohnehin aus kaum mehr als den Grundsteinen der schon vor hundert Jahren eingestürzten Bauten.
    "Welche Stadt mag das wohl gewesen sein?" fragte Tinea leise, als sie über moosbedeckte, teilweise geborstene Pflastersteine schritten, die einstmals Straßen gewesen waren.
    Noch immer war deutlich zu erkennen, dass diese Stadt schon der Zerstörung anheim gefallen war, noch bevor der Urwald sie zurück erobert und überwuchert hatte.
    "Temthys!" entfuhr es Elkai, "Das muss Temthys sein! Einer der älteren Sklaven hat mir erzählt, dass diese Stadt von den Büffelreitern zerstört wurde, noch bevor Crantor auf die Nimmerwelt kam."
    "Na, wenn schon", brummte Dirkos missmutig, "Hilft uns dieses Wissen irgendwie weiter?"
    "Wenigstens wissen wir jetzt, wie weit wir schon gekommen sind", meinte Elkai, "denn Temthys war eine Hafenstand. Also muss direkt vor uns die westliche Küste liegen."
    "Wenn von den Hafenanlagen noch etwas übrig ist", meldete sich Rondold zu Wort, "dann könnten wir vielleicht sogar noch Werkzeuge finden, mit denen wir uns ein Floß bauen können. Damit fahren wir dann an der Küste entlang nach Süden."
    "Ich glaube nicht, dass wir noch etwas Brauchbares finden", meinte der Elf Darian, "Nach so langer Zeit ist bestimmt alles längst verrottet. Aber wir müssen ohnehin an die Küste. Also lasst uns weitergehen."
    Schweigend stapften sie weiter durch die überwucherten Überbleibsel der zerstörten Stadt.
    Doch plötzlich blieben sie wie angewurzelt stehen, als hinter ihnen ein Laut ertönte, der irgendwie an das Zischen einer großen Schlange erinnerte.
    Als sie herumfuhren, schienen die Büsche und Sträucher ringsumher lebendig zu werden und von allen Seiten tauchten Geschöpfe auf, die einem schrecklichen Alptraum entsprungen zu sein schienen. Sie waren größer als Menschen und nahezu doppelt so breit, mit baumstarken Armen, die ihnen bis an die

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