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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Nimmerwelt, die Ihr Crantoria nennt, spielt eine wichtige Rolle im ewigen Krieg zwischen Chaos und Ordnung", sprach Shalid, "denn in Euren Händen liegt es, die Macht der Götter auf Eurer Welt zu brechen. Die Chaoslords wollen Euren Tod, Crantor und darum riefen sie den Jäger. Sie konnten jedoch nicht ahnen dass sie selbst Eure Vernichtung unmöglich machten, als sie Euch das Machtschwert in die Hand gaben. Normalerweise wäre Euer Leben als Atlantide jetzt zu Ende gewesen und eine neue Wiedergeburt hätte Euch erwartet. Doch als Träger eines Machtschwertes und Wilder Magie seid Ihr unsterblich und darum kann Euch auch der Jäger nicht töten."
    "Dann hatten die Fürsten der Finsternis also schon lange vor, mich zu vernichten", murmelte Crantor und seine bernsteinfarbenen Raubkatzenaugen loderten vor Zorn, "Sie haben mich also wahrhaftig betrogen."
    "So, wie sie Euch von Anfang an betrogen haben", nickte Shalid, "denn sie haben Euch als ihr Werkzeug missbraucht, genauso, wie das goldene Volk von Atlantis vor undenklich langer Zeit verändert und missbraucht wurde."
    "Das müsst Ihr mir genauer erklären", verlangte Crantor aufhorchend.
    "Ist Euch noch das älteste Gesetz des goldenen Volkes bekannt, gegen das ganz Atlantis vor undenklich langer Zeit verstieß?" fragte Shalid, "Jenes Gesetz der Tharan, welches da lautet:
    Horanthar, baharitem uth thirmihate. Dhont onkhorie, poit dhont mihanrie tajar. Onkhorie, poit onkhorie te tharmatur (Erschaffe, bewahre und vervollkommne. Zerstöre nicht, was keinem schadet. Aber vernichte das, was die Ordnung zerstören will!)"
    "Ich kenne das älteste Gesetz", antwortete Crantor unwirsch, "doch ich wüsste nicht, wann das Volk von Atlantis dagegen verstoßen hätte."
    "Seit jenem Tage, an dem Atlantis damit begann, das noch junge Menschengeschlecht zu unterjochen, zu peinigen und zu versklaven, seitdem hat Euer Volk gegen das alte Gesetz verstoßen", sprach Shalid, "Und als es sich von den Verlockungen der finsteren Götter verführen ließ, die schwarze ychtonische Magie anzuwenden, da wurde das goldene Volk böse und verderbt. Atlantis ward von da an zur Geißel der Menschenvölker."
    "Die Menschen waren und sind nur Schädlinge ohne jede Vernunft", entgegnete Crantor wegwerfend, "Sie waren und sie sind dumm und primitiv. Wir mussten sie beherrschen oder vernichten, denn sie waren unsere natürlichen Feinde."
    "Nein!" rief Shalid zornig, "Sie waren eure Schutzbefohlenen, nicht eure Feinde! Die Väter von Atlantis waren Krieger der Tharan, gesandt auf die Mutterwelt der Menschen, um der gerade entstehenden Menschheit den Weg zu bereiten und ihr Überleben zu gewährleisten. Sie gründeten das Goldene Reich, vernichteten die abscheulichen Chtulthu, trieben die Shoggoten zurück in ihre kalte Dimension und rotteten das üble Geschlecht der Schlangendämonen aus. All das taten sie, damit das junge Menschengeschlecht überleben konnte. Atlantis sollte ein Vorbild für die Menschen sein, sollte sie behüten, führen und lehren. Aber die Söhne der Tharan wurden den Gesetzen ihrer Väter untreu, erlagen den Verlockungen der Dunkelheit, wandten sich der ychtonischen Magie zu und wurden zu grausamen Tyrannen, die den dunklen Göttern Menschenopfer darbrachten. Ihr Goldenen seid nichts anderes als Abtrünnige vom Sternenvolk der Tharan und dafür hat euch MHOORTIMUTH, euer Schutzgott, so furchtbar bestraft, als er das mächtige Atlantis versinken ließ. Habt ihr denn trotz dieses schrecklichen Strafgerichts noch immer nicht eure Fehler eingesehen? Ist es nicht endlich an der Zeit, ein wenig davon wieder gutzumachen?"
    "Das kann ich nicht glauben!!!" entfuhr es Crantor, "Es kann - nein - es DARF nicht wahr sein, was Ihr da sagt, Weltenwanderer."
    "Und dennoch ist es so", sprach Shalid leise, "Ihr Atlantiden solltet die Lehrmeister der Menschen sein, doch ihr habt auf schreckliche Weise versagt. Und so musste die Menschheit dieser Welt, alleingelassen und ohne Halt, ziellos durch die Jahrtausende taumeln, bis sie selbst der Finsternis und dem Chaos verfallen war und untergehen musste."
    Shalid zeigte auf die sterbende Welt zu ihren Füßen.
    "Ohne das Versagen des goldenen Volkes wäre es niemals zu dieser Apokalypse gekommen."
    "NEIN!" rief Crantor erschüttert, "NEIN! Ihr Götter, es darf nicht wahr sein!"
    "Wir Weltenwanderer lügen niemals", erwiderte Shalid unbeirrt, "auch wenn wir andere mit der Wahrheit verletzen könnten. Es ist unsere Bestimmung, wahr zu sprechen und es gibt

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