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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Timunfluss über die Grenze ins Mabdenland hinein strömte. Zwergenland war ein reines Gebirgsland mit steilen, steinigen und schmalen Bergpfaden, zerklüfteten Felsen, steilen Abhängen und tiefen Schluchten. Es war nicht leicht, zu Pferde durch dieses unwegsame Gebirge zu reisen. Auf den schmalen Bergpfaden, die sich durch tiefe Schluchten und an steilen Hängen entlang schlängelten, mussten die Reiter höllisch aufpassen, dass ihre Pferde keinen Fehltritt machten und sich mitsamt ihrem Reiter zu Tode stürzten. Oftmals mussten sie absteigen und die Tiere am Zügel führen, weil es einfach viel zu gefährlich war, im Sattel zu bleiben. Erschwerend kam noch hinzu, dass die schwarzgrauen Wolken, welche mittlerweile den ganzen Himmel bedeckten, das ganze Land in düsteres Dämmerlicht tauchten, das zudem noch von rauchigen Nebelschwaden durchzogen wurde. Außerdem war es eisig kalt und schneidender Wind zerrte an ihren Mänteln, peitschte ihnen heulend ins Gesicht, dass die Haut bald taub und gefühllos wurde.
    Normalerweise hätte jetzt Sommer sein müssen, doch die finstere Magie des Dämonenlords brachte das Wetter völlig durcheinander.
    Als sie ihre Pferde unter einer steilen Felswand entlang führten, sahen sie hoch über sich eine dunkle, unförmige Gestalt, von der sie offenbar beobachtet wurden.
    Charles hatte den Eindruck, dass das Wesen da oben einer riesigen Spinne glich.
    "Verflucht!" stieß Krysander aus, "Das ist einer von den Dämonen, die Mohantur als Vasallen und Heerführer dienen. Seid auf der Hut, denn der Dunkeling ist sicher nicht allein hier."
    Der Pfad führte nun in eine tiefe Schlucht hinein, die zu beiden Seiten von hohen Steilwänden eingegrenzt war.
    "Hier müssen wir Obacht geben", meinte Umbras, "Diese Schlucht ist wie eine Falle. Wir müssen jeden Augenblick mit einem Überfall rechnen."
    "He, Umbras!" rief Krysander, "Man sagt, dass Ihr ein Zauberer seid. Könnt Ihr nicht mit Magie etwas gegen den Dunkeling da oben unternehmen?"
    "Ich bin kein Meister", gab Umbras zur Antwort, "nur ein Adept der Zauberergilde. Aber vielleicht reicht mein geringes Können aus, falls er uns angreift. Wenigstens hoffe ich das."
    "Das klingt aber nicht besonders ermutigend", murmelte Charles besorgt und äugte misstrauisch zum Schluchtrand hinauf, wo er hin und wieder das Spinnenwesen sehen konnte, welches ihnen offenbar folgte.
    "Haltet die Waffen bereit!" befahl Krysander seinen Männern.
    Die Krieger nahmen ihre runden, kupferbeschlagenen Schilde vom Rücken und hängten sie sich an den linken Arm. Dann lockerten sie ihre Schwerter in den Scheiden und hielten ihre Reiterlanzen, die auch als Wurfspieße verwendbar waren, stoßbereit nach vorn gesenkt. Auch Charles zog sein Schwert und nahm den Rundschild an den linken Arm, den ihm der König in Marigor noch vor ihrem Aufbruch geschenkt hatte.
    Umbras nahm seinen etwa zwei Meter langen Stab aus dem Knochen eines großen, unbekannten Tieres und legte ihn quer vor sich über den Sattel. Offenbar handelte es sich bei dem knöchernen Stab um eine magische Waffe.
    Die steilen Felswände zu beiden Seiten verengten sich nun und der schmale Schluchtausgang kam in Sichtweite.
    Da hörte der Wind plötzlich auf zu wehen, sein eisiges Heulen verstummte schlagartig und auf einmal herrschte Totenstille, die nur durch das Klappern der Hufe auf dem Felsgestein gebrochen wurde. Die Kälte aber schien noch zuzunehmen und drang den Männern fast bis ins Mark ihrer Knochen.
    Vor ihnen jedoch erschien wie aus dem Nichts eine dunkle, rauchige Wolke, die sich zunächst auf sie zu bewegte, dann aber bewegungslos verharrte und sich dabei zunehmend verdichtete, wobei sie an Größe zunahm. Wie dicker, pechschwarzer Rauch schwebte sie schließlich über dem Boden und dann begann sie eine stoffliche Gestalt von gewaltiger Größe anzunehmen......
     
    … Das Wesen war weder menschlich noch tierisch. Mit über sechs Metern Körpergröße überragte es selbst die Reiter. Ein vorstehendes, mit dolchartigen Reißzähnen bestücktes Maul, eine fliehende Stirn und lange, haarige Arme verliehen dem Ding Ähnlichkeit mit einem riesigen, aufrecht gehenden Pavian.
    "Tötet es !!" brüllte Krysander.
    Die fünf vordersten Reiter gaben ihren scheuenden und schrill vor Angst wiehernden Pferden die Sporen und galoppierten mit eingelegten Rennlanzen auf das Monstrum zu, um diesem die stählernen Spitzen in den monströsen Leib zu rennen.
    Mit einem urweltlich röhrenden Schrei stürzte sich

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