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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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Aber es waren einfach zu viele. Bald war die Formation der Reiter in viele Einzelkämpfe aufgesplittert. Die Männer , welche von ihren Kameraden getrennt und abgedrängt wurden, wurden trotz verzweifelter Gegenwehr aus den Sätteln gerissen und mitsamt ihren Pferden niedergemacht.
    Obwohl das Grauen ihm fast den Verstand raubte, schlug Charles wie ein Berserker um sich, wobei er auf die Arme der Untoten zielte, ohne die sie weitgehend ungefährlich waren. Krysander blieb dicht bei ihm und zwei Soldaten hatten Umbras in ihre Mitte genommen. Mehr waren von der ganzen Eskorte auch nicht mehr am Leben. Auch die Horde der lebenden Leichen war schon sehr zusammengeschrumpft, was aber nur ein schwacher Trost für die Überlebenden war, denn es sah nicht so aus, als ob sie sich noch lange halten konnten.
    Endlich kam Umbras wieder zu sich und obwohl er noch ziemlich benommen war, richtete er seinen Stab auf die Angreifer, die von den blauweißen Flammenzungen zu Asche verbrannt wurden. Doch jetzt waren die Flammen weitaus schwächer als jene, die das größere Ungeheuer vernichtet hatte. Charles konnte sehen, dass das Feuer des Stabes mit jedem Flammenstrahl immer schwächer wurde. Es war abzusehen, wann Umbras nicht mehr genug Kraft haben würde, um seine Waffe noch einsetzen zu können.
    Die beiden letzten von Krysanders Männern wurden eine Weile später aus den Sätteln gezerrt, so verzweifelt sie sich auch wehrten und bei lebendigem Leibe in Stücke gehackt. Charles glaubte fast wahnsinnig werden zu müssen, als er das hilflos mit ansehen musste und ihre entsetzlichen Schreie hörte. Wut und Angst peitschten seine Sinne. Er schrie und heulte wie ein kleines Kind, während er wie ein Irrer um sich schlug, damit er nicht aus dem Sattel gerissen wurde. Sein Pferd wieherte schrill vor Angst, bäumte sich unter ihm auf und keilte wild mit den Hufen aus, was ihm immer wieder etwas Luft verschaffte. Sein Schwertarm aber ermüdete immer mehr und jeder Schlag kostete ihm immer größere Mühe. Der von den Untoten ausgehende Gestank nach Fäulnis und Verwesung raubte ihm schier den Atem, dass ihm zum Erbrechen übel wurde und ihm fast die Sinne schwanden. Nur die Angst vor einem grässlichen Tod hielt ihn noch aufrecht und ließ ihn weiter um sein Leben kämpfen.
    "Wir sind erledigt!" schrie er keuchend, "Ich halte das nicht mehr durch!"
    In diesem Augenblick ertönte ein schmetterndes Hornsignal am Ausgang der Schlucht. Drei Reiter, von Kopf bis Fuß in silberglänzende Rüstungen gepanzert, galoppierten durch den Engpass in die Schlucht hinein. Selbst ihre Pferde trugen metallbesetzte Decken, die wie ein flexibler Schutzpanzer waren.
    Hinter ihnen quoll eine Streitmacht kleinwüchsiger, aber kräftiger Männer durch den Engpass, die mit Schilden und schweren Äxten bewaffnet waren - eine Truppe der Zwerge, die ihnen zu Hilfe eilte.
    Mit voller Wucht donnerten die gepanzerten Ritter in die grässliche Horde hinein und hieben mit ihren gewaltigen, zweischneidigen Streitäxten auf die lebenden Leichen ein. Hinter ihnen stürmten die Zwergenkrieger heran und stürzten sich auf die Untoten, deren Zahl nun schnell dezimiert wurde, denn jetzt waren sie in der Minderheit und wurden von allen Seiten wütend attackiert.
    Krysander, Umbras und Charles, die durch die unerwartete Hilfe neuen Mut bekamen, taten das ihrige dazu und bald darauf war die grässliche Horde vollends in Stücke gehackt. Kaum aber war der Letzte der Untoten zerhackt worden, da lösten sich die Überreste der Krieger aus dem Reich der Toten in schwarzen, stinkenden Rauch auf, der schnell von einem unnatürlichen Wind davongetrieben wurde.
     
    Charles blickte hinauf zum Rand der Schlucht, um zu sehen, ob sich der Spinnendämon noch immer da oben befand, doch von dem Dunkeling war jetzt nichts mehr zu sehen.
     
    Krysander trat zu den drei Gepanzerten, die ihre Helmvisiere jetzt hochgeklappt hatten und von ihren großen Schlachtrössern abgestiegen waren. Auch der Anführer der Zwergentruppe gesellte sich zu ihnen.
    "Ich grüße Euch, Ritter aus Aesirland", sprach der Hauptmann, "Ein Glück für uns, dass Ihr und die Zwerge gerade noch zur rechten Zeit gekommen seid, denn wir waren schon so gut wie verloren."
    Er zeigte auf Charles.
    "Das ist Skarl Gaeret, der Gesandte von der Anderwelt, der die Kraft der Türme erneuern soll. Und neben ihm seht Ihr den Adepten Umbras. Ich selbst bis Hauptmann Krysander aus der Armee von Marigor."
    "Es war uns eine Ehre, Euch helfen

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