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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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zu dürfen", antwortete einer der drei Ritter, "doch es ist kein Zufall, dass wir jetzt hier auftauchten. Wir waren gerade bei den Zwergen in Steinheim, als der große Magier Myrddin Emrys dort aus dem Nichts erschien und uns mitteilte, dass der Anderweltmann auf dem Wege nach Steinheim sei und er in großer Gefahr schwebe. So brachen wir mit der Truppe aus Steinheim auf, um Euch entgegenzueilen. Meine beiden Gefährten hier sind Oswin und Swidberd, ich bin Ronald. Wir sind Ritter aus Vanaheim. Eigentlich wollten wir nach Alfheim zum Heer der Elfen, doch nun denke ich, dass es besser ist, wenn wir Euch als Eskorte zur Verfügung stehen. Denn wie ich leider sehe, habt Ihr alle Eure Männer in diesem Gemetzel verloren."
    "Dieses Angebot werden wir mit Freuden annehmen", meinte Umbras, der zu ihnen getreten war.
    Der Anführer der Zwergentruppe stellte sich als Romuald vor und drückte sein tiefstes Bedauern darüber aus, dass er mit seinen Kriegern nicht früher eingetroffen war, um ihnen Hilfe zu bringen.
    Sie begruben die getöteten Soldaten der Eskorte, indem sie große Steine über ihre sterblichen Überreste häuften, denn der Boden war zu felsig, um Gräber ausheben zu können.
     
    Nachdem sie mit dieser traurigen Arbeit fertig waren, brachen sie unter dem sicheren Geleit der Zwerge nach Steinheim auf, das nur noch einen Tagesmarsch von ihnen entfernt war...
     
     
Im Gegensatz zu den großen Städten des Mabdenlandes war Steinheim eine Ortschaft, die mehr einem  Dorf als einer Stadt glich. Kleine, bäuerliche Katen aus behauenem Felsgestein waren ungleichmäßig auf einer Hochebene verteilt. Zwischen ihnen verliefen kreuz und quer ausgetretene Pfade, die kaum mit Straßen vergleichbar waren. Steinheim machte auf Charles einen geradezu idyllischen Eindruck. Er hatte sich die Hauptstadt des Zwergenlandes eigentlich viel größer und imposanter vorgestellt.
    Auf seine diesbezügliche Frage antwortete ihm Umbras: "Die Zwerge legen keinen Wert auf den Bau großer Städte. Steinheim ist auch die einzige Ortschaft im Zwergenland, da die meisten Zwerge in versteckten Berghütten oder in weitläufigen Höhlensystemen leben. Lasst Euch auch nicht von der geringen Größe dieses Ortes täuschen, denn Ihr seht hier nur das OBERE Steinheim vor Euch. Der weitaus größere Teil liegt tief unter den Felsen in riesigen Höhlen. Die Zwerge sind die besten Bergwerker auf ganz Nimmerwelt. Sie sind nicht nur meisterhafte Schmiede, sie holen auch die schönsten und wertvollsten Edelsteine und Erze aus dem tiefsten Innern der Berge. Ihr würdet mindestens ein volles Jahr brauchen, wenn Ihr Euch das ganze Höhlensystem unter Steinheim ansehen wolltet. Aber dafür haben wir jetzt leider keine Zeit."
     
    Sie wurden freundlich, wenn auch nicht gerade überschwänglich von den Steinheimern begrüßt. Romuald führte Charles, Umbras, Krysander und die drei Ritter in ein Haus, das sich durch seine Größe von den anderen unterschied und genau in der Mitte des Ortes stand. Das Innere des Hauses bestand aus einem einzigen großen Raum, fast schon eine Halle, wo drei alte Zwergenmänner in weißen Gewändern sie in würdevoller Haltung erwarteten.
     
    "Das hier ist der Ältestenrat von Steinheim", klärte Umbras Charles auf, "denn die Zwerge kennen keine Könige."
    "Ehrenwerter Rat", sprach Romuald und verbeugte sich knapp vor den drei Alten, "Hier ist Skarl Gaeret von der Anderwelt, der gekommen ist, um den Ring von Steinheim in Empfang zu nehmen."
    "Weißt du, dass der Ring dich sofort tötet, wenn sich herausstellt, dass du ein Schwindler bist?" wurde Charles von einem der Alten gefragt.
    "Ich bin kein Schwindler", gab er zurück, "Da ich wirklich von einer anderen Welt komme und von Myrddin Emrys geschickt wurde, wird mich der Ring wohl verschonen und mich als seinen Träger vor der finsteren Magie der Dämonen und ihres Fürsten schützen."
    "Nun gut, dann folge uns zum Ring, Skarl Gaeret."
    Die drei Alten wandten sich um und schritten gemessen auf einen breiten Schacht im Boden zu, wo eine Wendeltreppe in unzähligen Windungen in die Tiefe führte. Charles folgte ihnen und stieg hinter den Alten in die Tiefe hinab.
    Als seine Gefährten ihm folgen wollten, wurden sie von Romuald zurückgehalten.
    "Nein, wartet besser hier! Die Höhle des Ringes dürfen nur die Ältesten und der Anderweltmann betreten."
    "Warum?" fragte Krysander.
    "Weil sonst der Ring verschwindet", erklärte der Zwerg, "Und dann wäre eure Mission wohl von

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