Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
Vom Netzwerk:
Kämpfer der Sandinisten in die Hauptstadt Nicaraguas, um auch die letzten Reste der Somoza-Diktatur hinwegzufegen. Die Revolution hielt den Sieg schon in den Händen.
    Hier und dort leisteten vereinzelte Trupps der GUARDIA NACIONAL -- Somozas Privatarmee -- noch immer erbitterten Widerstand, sofern es den Soldaten nicht mehr rechtzeitig gelungen war, ihre Uniformen wegzuwerfen und unterzutauchen.
    Die Schergen des untergegangenen Regimes wussten nur zu genau, was ihnen bevorstand, sollten sie dem aufgebrachten Mob lebend in die Hände fallen. Schließlich hatten die Soldaten des Diktators das Volk jahrelang mit blutigem Terror gepeinigt; in den Gefängnissen waren Tausende gefoltert und ermordet worden.
    Nun war ihr Herr und Meister in die USA geflohen und das Volk schrie in den Straßen laut nach Rache an seinen Peinigern.
    Vor allem in der Nähe des Präsidentenpalastes wurde noch erbittert gekämpft. Dort lagen die Unterkünfte der Gardisten und der ausländischen Söldner, die nun ums nackte Überleben kämpften.
    Bald konzentrierten sich die Kämpfe um einen Hubschrauberlandeplatz, wo noch etwa zwei Dutzend aufgetankte Maschinen unterschiedlicher Bauart standen, mit denen die überlebenden Söldner aus dem Lande zu fliehen hofften. Jeder von ihnen wusste allerdings nur zu genau, dass in den Hubschraubern nicht genug Platz für alle war. Wenn nicht die Sandinistas gewesen wären, hätten sich die Söldner längst schon untereinander bekämpft, um noch einen Platz in einem der Helikopter zu ergattern. Noch mussten sie zusammenhalten, um die angreifenden Sandinistas zurückzuwerfen und sich damit Zeit für eine Flucht zu verschaffe. Aber es konnte nicht mehr allzu lange dauern, dann würden sie wie Wölfe übereinander herfallen, nur um noch irgendwie aus Managua herauszukommen und der Rache der Nicaraguaner zu entgehen.
    Auch der deutsche Söldner Richard de Fries war sich dessen bewusst, doch er hatte nicht die geringste Lust, darauf zu warten. Er und sein "Berufskollege", der US-Amerikaner John Blake, waren längst drauf und dran, sich von ihren "Kameraden" abzusetzen, um noch vor den anderen einen der Hubschrauber zu erreichen.
    "Wir sollten uns allmählich beeilen, Ricky", murmelte John Blake, "Die Guerillas werden bald Mörser und 20mm-Kanonen in Stellung gebracht haben. Dann schießen sie die Kopter zu Klump und von uns kommt keiner mehr lebend hier ´raus."
    "Oder die verdammten Sandinistas stellen einfach das Feuer ein und schauen zu, wie wir uns hier gegenseitig abknallen", brummte Richard und feuerte mit seiner M16 blindlings in die Richtung, in der er einige feindliche Schützen vermutete.
    John spähte zum tiefer gelegenen Landefeld hinüber, wo die noch intakten Maschinen warteten.
    "Wie siehts da drüben aus?" wollte Richard wissen, während er seine Waffe mit einem neuen Magazin lud.
    "Wenn wir ´nen guten Spurt schaffen", meinte John, "könnten wir ´ne kleine Maschine erreichen. Ist zwar nur eine zweisitzige COBRA, aber die reicht ja auch für uns."
    "Hat die denn genug Reichweite?"
    "Wenn der Tank voll ist, kommen wir damit sogar über die Grenze nach Honduras - wenigstens fast."
    "Und wie weit ist das Ding entfernt?"
    "Knapp zweihundert Meter, würde ich sagen, davon die Hälfte leider ohne Deckung."
    "Shit! Dann sind wir verdammt gute Zielscheiben."
    "Wir haben gar keine andere Wahl, mein Freund."
    "Dann aber nichts wie weg hier! Auf geht's!"
    Die beiden Söldner sprangen wie auf ein Kommando aus ihrer Deckung und rannten so schnell sie konnten auf das Startfeld zu. Schon nach wenigen Schritten wurden sie beschossen und die Kugeln aus Schnellfeuergewehren schwirrten gefährlich nahe an ihnen vorbei. Aber keiner der beiden wurde getroffen. Die Reaktion der anderen Söldner ließ nicht lange auf sich warten. Jetzt gab es für Somozas ehemalige Schergen keine Halten mehr. Ungeachtet der Beschießung durch die Sandinistas sprang nun jeder aus seiner Deckung und rannte zu den Hubschraubern.
    Dutzende starben im feindlichen Kugelhagel, als sie aus ihren Deckungen sprangen. Ein paar Offiziere versuchten noch, die fliehende Meute aufzuhalten -- Sekunden später lagen sie von Kugeln durchsiebt in ihrem Blut.
    Richard de Fries und John Blake aber hatten jetzt ihren Kopter erreicht und kletterten keuchend in das Cockpit.
    "Genug Sprit im Tank?" fragte Richard, als John den Motor startete.
    "Fast voll. Wir müssen nur schnell genug hochkommen, bevor sie uns die Kiste unter´m Arsch weg

Weitere Kostenlose Bücher