Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
Vom Netzwerk:
Krieger.
     
    Die Armee von Temthys verharrte nun auf der Stelle. Die Infanterie-Regimenter hoben ihre Schilde, die Schützen spannten ihre Bögen und legten Pfeile auf die Sehnen. Bald würden die Ersten dieser Pfeile fliegen. Rhemton verfolgte mit angehaltenem Atem das Geschehen vor den Mauern von Temthys.
    Die Horde der Büffelreiter rückte langsam vor, beinahe gemächlich.
    Die Kavallerie-Einheiten an den Flanken der Ardanen drohten die Takmins zu umschließen, griffen aber noch nicht an.
    Jetzt teilten sich die Büffelreiter in drei Horden. Die vorderen Reihen der mächtigen grauen Reitbüffel setzten sich in Bewegung, gewaltige, unförmige und massige Tiere, die wie eine graue Brandung vorwärts tobten.
    Die mittlere Horde ritt dabei immer schneller und bildete so eine Keilspitze.
    Jetzt schossen die ardanischen Bogenschützen Salve um Salve ab und die tödlichen Pfeile wirbelten wie Hagel vom Himmel. Doch die Büffel donnerten weiter vorwärts. Einige wenige - sehr wenige - stürzten und lagen zuckend am Boden, während die anderen unbeeindruckt weiterstürmten. Mit vollem Tempo galoppierte die mittlere Horde vorwärts und prallte mit voller, vernichtender Wucht auf die ardanische Infanterie, deren Schildreihen sofort zusammenbrachen und niedergetrampelt wurden. Schreiende Männer wurden von den großen Büffeln zu blutigem Brei zerstampft oder im hohen Bogen zur Seite geschleudert. Und weiter stürmten die Reiter auf ihren zottigen Ungetümen. Ihre langen Schwerter und Streitäxte hoben und senkten sich. Schilde zersplitterten unter wuchtigen Hieben, Stahl schnitt tief in zuckendes Fleisch, Männer wurden von den Hufen der Büffel zertreten.
    Erst jetzt versuchten die Reiter der Ardanen an den Flanken anzugreifen - hohnlachend niedergekämpft und überrollt von den linken und rechten Angriffshorden der Takmins. Unter schrecklichem Getöse wurde jetzt an der gesamten Front gekämpft. Doch nur wenige Augenblicke lang, dann wich die Armee von Temthys zurück und rannte schließlich in wilder Panik vor den Büffeln davon. Die Infanterie wurde total vernichtet und die Kavallerie-Schwadrone hörten nach dem Ansturm der Takmins einfach auf zu existieren. Die Horden der Büffelreiter lösten sich in einzelne Trupps auf, die den Fliehenden nachjagten und jeden töteten, der nicht mehr schnell genug davonlaufen konnte.
    Damit war das Schicksal von Temthys besiegelt. Auch die letzte noch freie Stadt der Ardanen fiel jetzt in die Hände der Eroberer.
    Rhemton Hurdh verließ seinen Beobachtungsposten, verwandelte sich wieder in einen großen Adler und kehrte durch die Lüfte nach Yathir zurück.
     
     
... Zwei Monate nach Klawsens Ermordung wurde Richard von einem Freund, Hauptkommissar Hans Cämmrer von der Mordkommission, zu einem Gespräch unter vier Augen gebeten.
    Cämmrer war im Verlauf seiner Ermittlungen dahinter gekommen, dass Richard indirekt an dem Mordfall Klawsen beteiligt war. Rein vom menschlichen Standpunkt her konnte er Richard verstehen. Aber über die Beteiligung an einem Mordfall konnte man nicht einfach hinwegsehen, vor allem nicht bei einem Polizisten.
    Als Freund stellte Cämmrer deshalb Richard vor die Wahl, entweder schnellstens das Land zu verlassen oder in absehbarer Zeit vor Gericht zu stehen.
    Richard zog daraufhin die Konsequenzen aus dieser Unterredung. Er hob alle seine Ersparnisse von der Bank ab und fuhr nach München, um dort mit einem Mann Kontakt aufzunehmen, von dem er wusste, dass dieser Söldner anwarb und vermittelte.
    Bereits zwei Tage später traf Richard in einem Söldner-Trainigslager im US-Staat Florida ein.
    Seine Ausbildung dort dauerte ein halbes Jahr, in dessen Verlauf er sogar ein Offizierspatent erwarb, was seinen "Marktpreis" als Söldner erhöhte.
    In den darauf folgenden Jahren diente er als angeworbener Söldner in den Krisengebieten Schwarzafrikas:
    --- Im April 1972 war er in Mocambique bei den portugiesischen Truppen unter dem Brigadegeneral Rocha Simoes, als die FRELIMO-Rebellen den Cabora-Bassa-Staudamm am Sambesi überfielen.
    --- Ein paar Jahre später, im April 1975, war er dabei, als das Militär des Tschad unter Führung von General Mbailu Odingar gegen Präsident Tombalbaye putschte, der bei den Kämpfen ums Leben kam.
    --- Im März 1977 diente er als Söldner in der Armee von Zaire, als der Aufstand der Katanga-Gendarmen unter Nathaniel M´bumba losbrach. Die Truppen von Präsident Mobutu wurden von marokkanischen UNO-Truppen unterstützt und

Weitere Kostenlose Bücher