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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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verdammt zur Wehrlosigkeit.
    "Was wollt ihr von mir?" schrie er, "Ich bin nicht Crantor! Ich bin Richard de Fries! Was habe ich euch denn getan?"
    "Oh ja, natürlich bist du auch Richard de Fries", lachten sie, "Du bist immer wieder ein anderer, wenn du aus einem deiner vielen Leben zurückkehrst. Aber du wirst zugleich auch immer der sein, auf den wir warten, um ihn unseren Hass spüren zu lassen. Du sollst leiden, solange du bei uns bist, denn deine Qualen machen uns glücklich. Du bist Crantor - der Verfluchte, Crantor - der Zerstörer, verdammt zu ewiger Wiedergeburt und immer neuen Toden, die niemals enden........"
    Da fühlte er sich urplötzlich von einer unwiderstehlichen Kraft gepackt, die an ihm zerrte und ihn davonriss, fort aus der Dämmernis, zurück in die Sphären der Lebenden...
     
    ... schreiend kam er zu sich.
    "Was für ein schrecklicher Alptraum!" dachte er, dann aber stutzte er und sah sich erstaunt um.
    Er lag wieder auf einer Waldlichtung, gewärmt vom Sonnenschein, doch dies hier war nicht der Dschungel Nicaraguas.
    Und er hatte auch keine Schmerzen mehr!
    Als er an sich herunterblickte, traute er seinen Augen nicht. Sein Bein war völlig heil! Nicht ein Kratzer war zu erkennen! Spielte ihm wieder ein Fiebertraum einen neuen Streich?
    Unvermittelt trat ein älterer Mann in weißem Kapuzenmantel in sein Blickfeld, dessen Anwesenheit Richard erst jetzt bemerkte.
    "Wer sind Sie?" fragte er den Alten, "Wo bin ich? Was ist mit meinen Wunden passiert?"
    "Gestattet zunächst, dass ich mich vorstelle, Herr de Fries", sprach der Alte, "Ich heiße Myrddin Emrys und ich war es, der Euch hergebracht und Eure Verletzungen geheilt hat. Nun hört mir bitte gut zu, Richard de Fries, denn ich habe Euch einiges zu erklären..."
     
     
Ein Meldereiter hetzte im gestreckten Galopp auf das westliche Stadttor zu, das sofort geöffnet wurde, um ihn einzulassen.
    Amdren und Rhemton warteten bereits auf dem Wehrgang der Westbastion, um sofort Kunde zu erhalten, wie der Kampf in den Grenzbergen ausgegangen war.
     
    "Wir sind geschlagen worden!" rief der Bote, während er die Stufen des Aufganges hinaufhastete, "Die Takmins waren nicht allein. Etwa zweitausend Hellebardiere aus Tameroths Armee waren dabei und unterstützen die Angriffe der Büffelreiter. Wir konnten unsere Stellung nicht halten. Jetzt kommt der König mit den Kriegern zurück. Der Pass durch die Grenzberge ist in feindlicher Hand."
    "Hat Randur keine Hilfe geschickt?" fragte Amdren.
    "Nein, die feigen Hunde haben uns schmählich im Stich gelassen", antwortete der Meldereiter in verächtlichem Tonfall.
     
    Sie warteten bis zu Einbruch der Nacht auf der Bastion.
    Endlich tauchte aus der Dunkelheit eine große Formation von Kriegern auf, die in langen Kolonnen auf die Stadt zukamen. Amdren deutete auf den Reiter an der Spitze des Zuges. Im sanften Mondlicht richtete sich das verschmutzte Gesicht Ractons nach oben und seine grimmige Miene bestätigte ihre Befürchtungen.
    "Es wird allerhöchste Zeit, dass Myrddin endlich zurückkommt", murmelte Rhemton düster, "sonst wird es bald zu spät sein."
    "Nun müssen wir Magier etwas tun", meinte Amdren, "was die Takmins noch ein wenig aufhält. Heute Nacht noch will ich meinen Kräften dafür sorgen, dass ein Unwetter über den Grenzbergen tobt, welches die Takmins ein paar Tage lang am Weitermarsch hindern wird."
     
     
    "So so", meinte Richard mit äußerster Skepsis, "Sie behaupten also, so etwas wie ein Zauberer zu sein, der mich durch irgendeinen Hokuspokus auf einen fremden Planeten entführt hat. Normalerweise würde ich das ja für totalen Schwachsinn halten. Aber da ich genau weiß, dass ich schwer verwundet im Dschungel gelegen habe und schon dabei war, endgültig abzukratzen, muss ich wohl annehmen, dass es hier nicht ganz mit rechten Dingen zugeht. Andererseits könnte es aber auch sein, dass ich immer noch krepiere und nichts weiter als einen Fiebertraum habe, der mir all das hier vorgaukelt."
    "Ihr träumt nicht", antwortete Myrddin leise und bedächtig, "Und Ihr seid auch nicht mehr auf dem Weg in den Limbus, denn von dort habe ich Euch gerade eben zurückgeholt."
    Richard grinste freudlos.
    "Dann ist das hier wohl so´was wie die Auferstehung von den Toten, was?" meinte er spottend, "Das gibt's nur in der Bibel und die halte ich nur für ein Märchenbuch frömmlicher Idioten."
    "Ihr befindet Euch jetzt auf einer Welt, die wir Nimmerwelt nennen", sprach Myrddin zum wiederholten

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