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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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See aus angreifen soll, um dort eine zweite Invasionsarmee anzulanden. Wenn dies geschehen ist, will er mit dem Hauptheer über die Grenzberge marschieren, wobei ihm die Takmins schon lange vorher den Weg ebnen sollen, damit seine Truppen danach im Ödland leichtes Spiel haben."
    "Perum hat der thuronischen Kriegsflotte nichts entgegenzusetzen", meinte Amdren nachdenklich, "Wir müssen etwas dagegen unternehmen, denn wir haben keine Zeit mehr, noch länger auf Myrddin und den Anderweltmann zu warten."
    "Ich frage mich ohnehin, warum er dieses Mal so lange braucht", murmelte Assunta missmutig.
    "Wir müssen jetzt die uns gegebene Macht der Magie einsetzen", verlangte Amdren mit Nachdruck, "Wenn die Thuronenflotte vor der Bucht von Mhaine auftaucht, werde ich einen Orkan entfachen, der ihre Schiffe zerschlagen wird."
    "Woher willst du den Wind nehmen, Freund Amdren?" fragte ihn Assunta, "Unsere Macht ist beschränkt auf die Kraft unseres Willens, mit der wir die natürlichen Elemente beeinflussen können. Doch dazu müssen auch die nötigen Elemente vorhanden sein, es sei denn, wir benützten finstere Magie. Diese aber widerspricht den natürlichen Dingen und zerstört sie. Außerdem würden wir durch die Anwendung finsterer Magie selbst zu Dienern der Chaos-Mächte."
    "Winde gibt es überall", meinte Amdren, "Und es wird die natürliche Ordnung der Elemente sicher nicht stören, wenn ich sie mit meinem Willen in eine andere Richtung zwinge und zu einem Orkan zusammenballe."
    "Wäre es nicht viel klüger", sprach Assunta, "uns der Hilfe alter Freunde zu versichern? Oder habt ihr die ALTEN DRACHEN vergessen? Sie könnten uns helfen?"
    "Nur wenn sie uns auch helfen wollen", überlegte Rhemton, "Sie sind älter und weiser als wir alle zusammen, denn es sind wahre Weltenwanderer, die zwischen den Existenzebenen und Dimensionen reisen können. Und sie kümmern sich nur wenig um die Geschicke der Menschen. Aber wir könnten sie wirklich um Hilfe bitten."
    "Nun", erbot sich die Hexe, "dann werde ich mich auf die Dracheninsel begeben und mit den Alten Drachen reden,  sofern sich derzeit überhaupt welche von ihnen auf Nimmerwelt befinden."
    "Und ich", meinte König Racton, "werde mit meinen Kriegern den Pass durch die Grenzberge besetzen und versuchen, die Takmins dort schon aufzuhalten. Zudem werde ich die Randurier um Hilfe ersuchen. Wenn mich die Ritter von Randur unterstützen, werden die Takmins nicht so leicht durch die Grenzberge kommen."
     
     
... mit einem langen, röchelnden Atemzug hauchte er sein Leben aus. Der Blick seiner Augen brach, sein Herz hörte auf zu schlagen.
    Doch zu seinem eigenen Erstaunen existierte Richard noch immer, allerdings in einer völlig anderen, fremden Form. Er fühlte sich plötzlich schwerelos, schwebte nach oben und blickte auf einmal auf seinen eigenen toten Körper hinab.
    Der Anblick war so schockierend für ihn, dass er gar nicht wahrnahm, wie neben seinem Leichnam eine Gestalt in weißem Kapuzenmantel wie aus dem Nichts auftauchte. Dann verschwammen die Eindrücke, wurden unwirklich, fremdartig und bizarr. Ein Kaleidoskop von Licht und Farben raste Schwindel erregend schnell an ihm vorbei, bis er merkte, dass er es selbst war, der sich mit wahnwitziger Geschwindigkeit bewegte - irgendwohin.
    Sein Verstand, an den er sich zu klammern versuchte, war kaum mehr in der Lage, die auf ihn einströmenden, wirren Eindrücke zu verarbeiten.
    Er floss - schwebte - glitt - flog irgendwohin; etwas zog ihn mit unwiderstehlicher Macht in eine Art Tunnel, den er rasend schnell durcheilte.
    Dann umgab ihn ein seltsamer Nebel, eine Welt von grauer, farbloser Dämmernis, in der sich schattenhafte Wesen bewegten, die ihn jetzt umringten. Sie riefen ihm etwas zu und streckten lange, tentakelartige Arme nach ihm aus. Ihre Rufe erklangen in tausend verschiedenen Sprachen und doch konnte er sie alle verstehen.
    "Wir grüßen dich, CRANTOR!" riefen die Schatten, "Wieder einmal kommst du zu uns, zu den Seelen derer, die du gemordet hast. Verweile nur ein wenig bei uns, dass wir uns an deinen Qualen erfreuen können, bevor du wieder gehen musst. Wir sind wahrlich erfreut, dich bei uns zu haben, großer CRANTOR!"
    Ihre Berührungen waren wie glühendes Metall und die Schmerzen waren entsetzlich.
    "Magst du unsere Liebkosungen nicht, großer Panthagron?" höhnten die Schatten und drängten sich noch dichter um ihn.
    Verzweifelt versuchte er um sich zu schlagen, doch er war nur ein Klumpen reinen Geistes,

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