Die Zwölf Türme (German Edition)
Länge anzufertigen und jeden Krieger damit auszurüsten. Vorsichtshalber ließ Richard noch weitere Vorräte anfertigen, denn er rechnete damit, dass in einer Schlacht gewiss einige Lanzen brechen würden.
Nun mussten aber auch größere Schilde für die ersten beiden Reihen der Phalanx hergestellt werden, Schilde für rund tausend Männer. Die üblichen Rundschilde der Mhainer deckten einen Krieger nur vom Kinn bis zur Hüfte, was zwar größtmögliche Bewegungsfreiheit zuließ, jedoch recht ungeeignet für einen Kampf in geschlossener Formation war, da hier die Männer Schulter an Schulter kämpfen mussten und keine Ausweichmöglichkeiten hatten.
Richard wollte, dass mindestens die ersten beiden Reihen der zehnfach gestaffelten Phalanx mit großen, rechteckigen Schilden ausgerüstet wurden, die einen Krieger vom Kinn bis zu den Schienbeinen deckten und notfalls auf den Boden gestellt werden konnten, damit sie als feste Schildmauer dienten.
In aller Eile wurden solche Schilde nun aus dicken Holzplatten gefertigt, die mit Eisenbändern und Kupferblech verstärkt wurden, um besseren Schutz zu bieten. So manche Pfannen und Kessel aus Kupfer mussten geopfert werden, damit sie zu starken Schildbeschlägen umgeformt wurden.
Am vierten Tage trafen zweitausend schwergepanzerte Ritter aus Randur ein, die sich dem Kommando des Gesandten Jokan unterstellten. Sie hatten die Takmins umgangen und die nur langsam marschierende Horde überholt.
Aus den waffenfähigen Bürgern der Stadt wurde eine Truppe von rund zweitausend Freiwilligen zusammengestellt, die mit Hellebarden und Äxten bewaffnet waren und zum Schutz der Flanken dienen sollten. Auch eine Truppe von Bogenschützen aus etwas mehr als zweihundert Frauen und Männern war bald aufgestellt.
Als Richard mit Hilfe des Königs und seiner Hauptleute begann, die Mhainer für den Kampf in geschlossener Formation zu drillen, meldeten Utas Schwertfrauen, die als Kundschafter das Umland der Stadt durchstreiften, das Anrücken der Takminhorden.
IRGENDWO
in den unzähligen Ebenen der Zeit,
an einem Ort des Multiversums,
der für Sterbliche unerreichbar war,
fand eine Begegnung statt,
die für das weitere Schicksal der Nimmerwelt
von entscheidender Bedeutung sein sollte.
Wesen von unvorstellbarer Macht trafen sich hier;
Wesen, die von den Sterblichen vieler Welten als Götter verehrt und gefürchtet wurden.
Wesen, welche die Geschicke ganzer Universen bestimmten und lenkten;
Wesen, die unvorstellbar alt und nahezu unsterblich waren.
Drei Parteien waren hier vertreten:
ORDNUNG, CHAOS
und die Macht des Gleichgewichts:
DER EWIGE KREIS.
Die Seite der Ordnung wurde durch einen der Lords des Lichts vertreten: CACHESTAN, der Dhark por Tharan.
Die Vertreter der Herren des Chaos waren LUZIFER und MOLOCH, zwei Lords der Finsternis, welche Klage erhoben, weil die Kräfte der Ordnung ihrer Ansicht nach gegen das allumfassende Gesetz des Gleichgewichts verstoßen hatten.
Einige der GRAUEN LORDS DES EWIGEN KREISES waren ebenfalls zugegen, um ein Urteil zu fällen, dem sich beide Seiten beugen mussten. Denn der EWIGE KREIS herrschte über die Zeit und war damit mächtiger als die Kräfte von Ordnung und Chaos.
Der Sprecher der GRAUEN war ein Wesen namens ADONAI, welcher sich jetzt an die beiden dunklen Lords wandte.
"Ihr, die ihr für die Mächte des Chaos sprecht, seid gekommen, um Anklage zu erheben wider die Ordnung. Wie also lautet Eure Klage?"
Das Wesen namens LUZIFER antwortete: "Der Magier Myrddin Emrys, ein Vasall des Lichtes auf der Nimmerwelt, hat gegen das Gleichgewicht verstoßen. Er hat die Seele eines gerade Gestorbenen aus dem Limbus zurückgerissen, um diesen in den Kampf gegen unseren Gefolgsmann Mohantur zu schicken."
"Von welcher Welt stammt der Mensch, der dem Limbus entrissen wurde?" wollte ADONAI wissen.
"Er lebte auf einer Erde des atomaren Zeitalters", antwortete LUZIFER, "Eine jener Variationen der Menschenwelten, auf denen die tragischen Jahrtausende bereits begonnen haben. Es ist jene Erde, die unter meiner Herrschaft steht und darum auch LUZIFERS WELT genannt wird. Der Name des Mannes ist Richard de Fries, doch das ist nur eine seiner vielen Reinkarnationen. Denn dieser Mann ist jener, der einst von Zebaoth selbst verflucht wurde und zu ewiger Wiedergeburt in allen Ebenen des Multiversums verdammt ist."
"Handelt es sich gar um den Panthagron Crantor?" fragte ADONAI aufhorchend, "Die Inkarnation des
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