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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Gasthaus zurückgelassen hatte, war ihr diese Frage nicht mehr aus dem Kopf gegangen. »Ich habe dir etwas von der Geschichte des Kristalls erzählt.«
    »Du sagtest, dass er im Laufe der Zeit oft gestohlen wurde, meist von jemandem, der mit der von dir erwähnten geheimen Gesellschaft exzentrischer paranormaler Forscher in Beziehung stand.«

    »Ja, mit der Arcane Society. Ein verrückter, heimtückischer, verlogener Haufen. Einige der Mitglieder wie Delbridge würden vor nichts zurückschrecken, um gewisse Dinge an sich zu bringen, Dinge, von denen sie glauben, dass sie übersinnliche Kräfte besitzen. Im Falle des Aurora-Steins scheinen sie zu glauben, dass sie einen rechtmäßigen Anspruch auf ihn haben, der sich auf eine alte und völlig lächerliche Legende gründet, die sich um den Gründer der Society rankt.«
    Carolyn runzelte die Stirn. »Glaubst du, dass dein Mr Ware der Society angehört?«
    Mein Mr Ware . Leona hielt inne und genoss sekundenlang diese kleine, die Fantasie anregende Phrase. Dann schob sie sie beiseite. Thaddeus Ware war nicht ihr Mr Ware und würde es nie sein.
    »Wohin Sie auch gehen, ich werde Sie finden .« Sie verdrängte die Erinnerung an Thaddeus’ Gelöbnis.
    Vom persönlichen Aspekt abgesehen, war Carolyns Frage eine sehr gute.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Ich halte es für möglich, dass er mit der Society verquickt ist, doch es spielt keine Rolle, da ich ihn niemals wiedersehen werde.«
    Carolyns Kinn straffte sich. »Ein wahres Glück, dass Mr Pierce vorschlug, ihr solltet euch als Diener verkleidet auf euer Abenteuer begeben. Falls Mr Ware die Suche nach dir aufnimmt, wird er nicht wissen, dass er nach einer Frau Ausschau halten sollte.«
    »Hmmm«, gab Leona von sich. Noch ein Geheimnis. Sie verschwieg Carolyn, dass Ware ihre Verkleidung durchschaut hatte, da sie wusste, dass diese Tatsache ihre Freundin noch mehr beunruhigen würde. »Ich dachte, dass Mr Pierce nicht deine Billigung hat.«

    »Hat er auch nicht. Mr Pierce hat Verbindungen zur kriminellen Unterwelt, das ist mir klar.«
    »Dank dieser Verbindungen konnte er den Kristall für mich ausfindig machen«, hob Leona hervor.
    Mr Pierce verkehrte in vornehmen Kreisen, doch war nicht zu leugnen, dass er ein sehr geheimnisumwittertes Leben führte. Unter anderem schien er viele Geheimnisse – auch gefährliche – der Reichen und Mächtigen zu kennen.
    Aber Pierce hatte selbst ein paar Geheimnisse, die Leona Carolyn nie verraten hatte. Wie sein Geliebter Adam Harrow war Pierce in Wahrheit eine Frau, die als Mann lebte. Das Paar bewegte sich in einer sonderbaren, von Frauen bevölkerten Unterwelt, die sich alle zu einem ähnlichen Verwirrspiel entschlossen hatten.
    »Carolyn, mach dir meinetwegen keine Sorgen. Es wird alles gut. Morgen heiratest du den Mann, den du liebst, und fährst nach Ägypten. Konzentrier dich auf deine Zukunft.«
    »Mein Lebenstraum«, flüsterte Carolyn. Verwunderung und Glück erhellten ihre Miene. Sie drehte sich abrupt um. »Aber du wirst mir fehlen, Leona.«
    Leona versuchte ihre Tränen zurückzuhalten und schaffte es nicht. Sie ging zu Carolyn und umarmte sie. »Du wirst mir auch fehlen. Versprich mir, dass du mir schreibst.«
    »Natürlich.« Carolyn versagte fast die Stimme. »Bist du sicher, dass du hier allein zurechtkommst?«
    »Aber ich bin nicht allein. Ich habe Mrs Cleeves und Fog.«
    »Eine Haushälterin und ein Hund – viel ist das nicht.«
    »Ich habe meinen Beruf.« Leona lächelte beruhigend. »Du weißt, wie befriedigend dieser für mich ist. Er ist meine Leidenschaft so wie für dich deine ägyptischen Ausgrabungen. Um mich mach dir keine Sorgen.«

    »Meine Heirat ändert nichts an unserer Freundschaft«, versprach Carolyn.
    »Nein«, sagte Leona.
    Natürlich würde sich alles ändern.
    Positiv denken .

9
    »Sie behauptet, der Aurora-Stein gehöre ihr«, sagte Thaddeus. Er blickte seinen Cousin über die ganze Länge des Labortisches hinweg an. »Leona glaubt, einen legitimen Anspruch auf den Kristall zu haben. Nach allem, was ich letzte Nacht mit angesehen habe, bin ich geneigt, ihr recht zu geben.«
    »Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass der Stein Eigentum der Society ist.« Caleb Jones klappte den alten, in Leder gebundenen Band, in dem er nachgesehen hatte, zu und legte die Hand auf den Einband. »Überdies ist er gefährlich. Er gehört nach Arcane House, in das streng überwachte Museum der Society.«
    Im Schein der Gaslampen, die sein Labor und

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