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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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einem unerklärlichen Grund lief ein eisiger Schauer Goodhews Rückgrat entlang.
    Im nächsten Moment schien Smith wieder entspannt. Er ließ sein gewinnendes Lächeln sehen.
    »Ja, Mittwochnachmittag passt sehr gut. Wie lautet die Adresse?«
    »Sie hat ihre Praxis in der Marigold Lane.« Goodhew räusperte sich. »Es ist für Sie vielleicht von Interesse, dass meines Erachtens beunruhigende Träume bei Männern auf einen Stau männlicher Körperflüssigkeiten zurückzuführen sind.«
    Smith zog die Brauen hoch. »Ich verstehe.«
    »Das ist wissenschaftlich erwiesen«, versicherte Goodhew. »Zufällig kann Mrs Ravenglass für ein Zusatzhonorar überredet werden, eine Spezialtherapie sehr persönlicher Art, die dieses Problem garantiert löst, in privatem und sehr intimem Rahmen anzuwenden.«
    »Was Sie nicht sagen …«
    Goodhew beugte sich vor und griff zu seiner Schreibfeder. »Soll ich Sie für diese Spezialtherapie vormerken?«
    »Was soll’s«, sagte Smith. »Warum nicht?«

11
    Thaddeus traf auf die Frau, die sich den Namen Adam Harrow zugelegt hatte, in einer Kunstgalerie, als sie eine Reihe gerahmter Fotografien betrachtete.
    Adam trug noch immer Männerkleidung, nicht aber die Kluft eines Kutschers. Heute war sie ein eleganter Lebemann in gut geschnittenem Jackett und Hose. Der spitze Hemdkragen und die kunstvoll gebundene Krawatte entsprachen der neuesten Mode. Ein knielanger Mantel schwang lose von ihren dezent gepolsterten Schultern. Sie hatte den Hut abgenommen und zeigte ihr hellbraunes, kurz geschnittenes und mit Pomade glatt aus der Stirn gekämmtes Haar. Ein perfekter Stil für einen modebewussten Gentleman.
    Thaddeus blieb kurz im Hintergrund der Galerie stehen und studierte sein Zielobjekt aus einiger Entfernung. Wäre er Adam Harrow in Gesellschaft begegnet und hätte er nicht gewusst, dass es eine Frau war, hätte er die Wahrheit nicht geahnt. Wenn man gezielt danach suchte, war eine gewisse Feinheit an Gesicht und Händen feststellbar, doch er kannte viele junge Männer, deren Erscheinung ebenso verfeinert war. Die Lockerheit, mit der sie ihren zierlichen Spazierstock hielt, die anmutig arrogante Haltung und die Aura exquisiten Überdrusses verrieten, dass Adam Harrow ihre Rolle als Mann mit großer Selbstsicherheit spielte.
    Thaddeus dachte an die kühle Art, wie sie eine Pistole und ein Pferdegespann gehandhabt hatte. Sie besaß in der Rolle, die sie für sich geschaffen hatte, eindeutig Erfahrung. Er fragte sich, warum eine gebildete, kultivierte junge Frau sich für ein Leben als Mann entscheiden mochte. Eine interessante Frau, aber nicht die, deretwegen er gekommen war.

    Adam, die spürte, dass sie beobachtet wurde, drehte sich vor dem Foto um und blickte in seine Richtung. Er wusste genau, wann sie ihn bemerkte und erkannte. Fast sofort kaschierte sie ihre Reaktion und zögerte nur einen Sekundenbruchteil, ehe sie ihren Schock mit einem Ausdruck kühler Langeweile tarnte.
    Mit langen, selbstbewussten Schritten ging sie auf ihn zu, als wolle sie einfach an ihm vorüber und durch die Tür hinaus.
    Er vertrat ihr den Weg und zwang sie, stehen zu bleiben.
    »Mr Harrow«, sagte er ganz leise. »Ich glaube, ich habe etwas, das Ihnen gehört. Erlauben Sie, dass ich es Ihnen zurückgebe.«
    Er zog die Perücke aus der Tasche.
    Adams Mund verhärtete sich. »Verdammt. Ich warnte Leona, dass wir uns Ihrer auf nachhaltigere Weise hätten entledigen sollen.«
    »Ich bin froh, dass Sie Leona erwähnen. Sie ist der Grund meines Hierseins.«
    »Sie erwarten doch nicht, dass ich sage, wo Sie sie finden, damit Sie ihr den Kristall wegnehmen können?« Adam sah ihn mit verächtlicher Belustigung an. »Überlegen Sie mal, Mr Ware.«
    »Delbridge wird sie suchen. Findet er sie, wird er sie sehr wahrscheinlich töten.«
    Adams feine Brauen hoben sich. »Und was ist mit Ihnen, Sir? Es sieht aus, als wären Sie ebenso hinter dem Stein her wie Delbridge. Das macht sie ebenso gefährlich.«
    »Nicht für Leona. Ich werde ihr den Stein wegnehmen, weil sie in ernster Gefahr schwebt, solange sie ihn besitzt. Aber ich werde ihr nichts antun.«
    »Das sagen Sie.«

    »Sie rettete mir das Leben. Ich habe keinen Grund, ihr etwas zuleide zu tun. Ich möchte nur den Kristall.«
    Adam ließ eine Hand in ihre Manteltasche gleiten. »Von Leona weiß ich, dass Sie ein starker Hypnotiseur sind. Haben Sie die Absicht, Ihre Gabe an mir anzuwenden, um mich zu zwingen, Ihnen ihre Adresse zu verraten?«
    Er erwog, ihr zu sagen,

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