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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Großmeister der Society sehr beansprucht wurde, hatte Caleb mit der Aufklärung der Morde betraut, der seinerseits Thaddeus zu Hilfe gerufen hatte.
    Die Ermittlung war jedoch mangels Spuren erfolglos verlaufen. Zum Glück hatte es keine weiteren Leichenfunde gegeben, doch schwirrten durch die Londoner Unterwelt Gerüchte, zwei Prostituierte wären in den letzten Wochen auf unerklärliche Weise von den Straßen verschwunden. Dennoch blieb das Monster wie vom Erdboden verschluckt.
    Bis gestern, dachte Thaddeus.
    »Eine Verbindung zwischen Delbridge und dem Mitternachtsmonster ist schwer nachzuweisen«, sagte er. »Man kann über Seine Lordschaft sagen, was man will, doch ist Delbridge ein reicher und privilegierter Mann, dem seine Position viel bedeutet. In Gesellschaft eines Prostituiertenmörders kann man ihn sich nur schwer vorstellen.«
    Caleb trommelte mit den Fingern auf dem Tagebuch.
»Vielleicht ahnt Delbridge nichts vom nächtlichen Hobby seines Bekannten.«
    »Möglich.«
    »Auf zumindest eine offenkundige Verbindung zwischen den beiden möchte ich hinweisen.«
    Thaddeus blickte ihn an »Die Tatsache, dass beide bis zu einem gewissen Grad paranormal begabt sind?«
    »Delbridge ist Mitglied der Arcane Society. Von ihm weiß man, dass er die Gabe besitzt, die Natur paranormaler Kräfte bei anderen zu erkennen. Ein Jagdtalent würde er sofort spüren, wenn er ihm begegnet.«
    Thaddeus überlegte kurz. »Falls Seine Lordschaft zufällig jemanden brauchte, der bereit war, zwei hochgestellte Gentlemen ins Jenseits zu befördern, war es für ihn vielleicht naheliegend, das Mitternachtsmonster damit zu betrauen.«
    »Das ist nicht ausgeschlossen.«
    »Nein, vorausgesetzt, das Monster willigte ein.«
    »Eines nach dem anderen«, sagte Caleb. »Im Moment ist es für dich das Wichtigste, den Kristall an dich zu bringen. Ist dieser in Händen der Society und damit in Sicherheit, können wir uns wieder auf das Monster konzentrieren. Sollte sich herausstellen, dass eine Verbindung zwischen Delbridge und dem Monster besteht, werden uns die Ermittlungen in einem Fall der Lösung der anderen Fälle näherbringen.«
    »Das stimmt«, sagte Thaddeus, der ins Mikroskop starrte. Das monströse, facettierte Insektenauge, das zurückstarrte, rief ihm seine Halluzinationen in Erinnerung. Er richtete sich jäh auf und sah, dass Caleb ihn studierte wie eine Probe unter dem Mikroskop. Er zog eine Braue hoch. »Was ist?«
    »Mir ging eben durch den Kopf, dass deine Leona interessante Beziehungen zur Unterwelt haben muss, wenn sie der Spur des Kristalls bis zu Delbridge folgen konnte.«

    Interessant war eines von Calebs Lieblingswörtern.
    »Das dachte ich mir auch schon«, sagte Thaddeus.
    »Wie gedenkst du die Suche nach ihr zu beginnen?«
    Thaddeus griff in seine Tasche und holte die Perücke hervor. »Ich hoffe, dass dieses Ding mich zu ihr führen wird. Der Name des Ladens, der es verkaufte, steht auf der Innenseite.«
    Caleb griff nach der Perücke und untersuchte sie eingehend. »Ausgezeichnete Arbeit … und echtes Haar. Mich wundert, dass sie so viel Geld in eine nur für eine Nacht gebrauchte Verkleidung investierte.«
    »Ich vermute, dass die Perücke ursprünglich für längeren Gebrauch angeschafft wurde und dass Leona sie sich einfach für vergangene Nacht ausborgte.«
    »Warum glaubst du das?«
    »Leonas Begleiter war eine ebenfalls als Mann verkleidete Frau, anders aber als Leona schien sich er oder vielmehr sie in der Verkleidung sehr wohl zu fühlen. Ich argwöhne, dass sie den Großteil ihres Lebens als Mann verbringt. Oder aber sie ist eine Schauspielerin, die auf der Bühne Hosenrollen verkörpert.«
    Caleb hielt inne. »Der Janus Club.«
    »Was?«
    »Nach der Affäre um die gestohlene Formel erzählte Gabe mir davon. Es ist ein Geheimklub, dessen Mitglieder als Männer verkleidete Frauen sind.«
    »Hm, ein guter Ort, um mit meinen Ermittlungen zu beginnen.«
    »So einfach wird es nicht, fürchte ich. Man wird dir den Einlass verwehren. Nein, du wirst dir etwas Raffinierteres ausdenken müssen.«
    Thaddeus zog die Schultern hoch. »Die Perücke.«

    »Ach ja.« Caleb warf ihm die Perücke zu. »Lass es mich wissen, wenn du den Kristall an dich gebracht hast.«
    »Das werde ich.« Thaddeus steckte die Perücke in die Tasche.
    »Noch etwas.«
    Thaddeus blieb an der Tür stehen. »Ja?«
    Caleb betrachtete ihn mit neugieriger Miene. »Noch nie habe ich erlebt, dass eine Frau deine Neugierde geweckt hat. Was hat diese

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