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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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dass er schon unterwegs zu Leonas Adresse gewesen wäre und sie längst ohne Erinnerung an ihr Gespräch in die Betrachtung der Fotos an der Wand versunken dagestanden hätte, falls er geplant hätte, sie zu hypnotisieren. Ob willig oder nicht, Adam hatte letzte Nacht mitgeholfen, sein Leben zu retten. Sie verdiente etwas Besseres; zumindest eine beruhigende Lüge.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte er. »Ich sehe, dass Sie nicht viel über Hypnose wissen. Sie können sicher sein, dass ein Hypnotiseur ungeachtet seiner Kräfte keine Person gegen ihren Willen in Trance versetzen kann.«
    Dies schien Adam ein wenig zu beruhigen, doch sie blieb misstrauisch. »Sie sollen wissen, dass ich bewaffnet bin, Sir.«
    »Ich glaube nicht, dass Sie mich hier in der Öffentlichkeit erschießen werden. Das würde jede Menge behördlicher Fragen nach sich ziehen, und etwas sagt mir, dass Sie eine nähere Untersuchung lieber vermeiden.«
    »Ich gebe zu, dass ich jede Art von Gesprächen mit der Polizei vermeiden möchte. Wenn Sie aber ihre hypnotischen Kräfte an mir anwenden wollen, werde ich nicht zögern, meine Pistole zu benutzen. Ehe ich eine Freundin verrate, führe ich lieber ein peinliches Gespräch mit der Behörde.«
    Thaddeus neigte den Kopf. »Ich respektiere Ihre Loyalität, doch wenn Ihnen an Leona liegt, werden Sie mir ihre Adresse geben. Ihr droht von Delbridge ernste Gefahr.«

    Adam zögerte unbehaglich. »Leona berichtete mir von der Toten, die Sie fanden. Glauben Sie, dass Delbridge sie ermordete?«
    »Das weiß ich nicht, doch ist er ganz sicher zu kaltblütigem Mord fähig. Um in den Besitz des Kristalls zu gelangen, hat er bereits zweimal getötet. Er wird jetzt nicht Halt machen.«
    »Und was für Absichten haben Sie? Wollen Sie den Kristall für Ihre eigene Sammlung?«
    Thaddeus spürte, dass es mit seiner Geduld zu Ende ging. »Sie müssen mir glauben, dass ich Leona nicht deshalb suche, weil ich den verdammten Steinbrocken für meine persönliche Antiquitätensammlung möchte. Der Kristall ist rechtmäßiges Eigentum einer Gruppe, die sich der Erforschung und dem Studium paranormaler Phänomene verschrieben hat. Ich bin als Mittelsmann dieser Gesellschaft hier.«
    Adam blinzelte verblüfft. »Wie heißt die Gesellschaft, die Sie vertreten?«
    »Es ist die Arcane Society. Ich bezweifle, dass Sie von ihr gehört haben.«
    Adam stöhnte. »Das hätte ich mir denken können.«
    Thaddeus runzelte die Stirn. »Sie kennen sie?«
    »Ich zähle die Gattin des neuen Großmeisters der Arcane Society zu meinen Freundinnen.«
    Nun war es an Thaddeus, überrascht zu sein. »Sie sind mit Mrs Venetia Jones bekannt?«
    »Das bin ich. Ich bin ein großer Bewunderer ihrer Fotografien.« Adam wies matt auf die gerahmten Fotos an der Wand der Galerie. »Zufällig kam ich heute, um ihre neuesten Porträts zu betrachten.«
    »Wenn Sie Mrs Jones kennen, dann können Sie leicht verifizieren,
dass ich die Wahrheit sage. Geben Sie mir nun Leonas Adresse?«
    »Vielleicht.« Adam ging um ihn herum und steuerte wieder auf die Tür zu. »Aber erst müssen Sie jemanden kennen lernen. Er trifft die endgültige Entscheidung.«
    Thaddeus fiel neben ihr in Gleichschritt. »Wer ist es?«
    »Er heißt Mr Pierce. Und ich empfehle Ihnen nachdrücklich, Ihre hypnotische Gabe bei ihm nicht anzuwenden. Er wäre sehr ärgerlich. Und wer Mr Pierces Unwillen erregt, wird es bereuen.«

12
    Es war ein ungetrübter und warmer Tag. Der Frühling zeigte Flagge und präsentierte das Laub in dem winzigen Fleckchen Park in frischem Grün. Lancing, der Nachtstimmungen und das damit verbundene Jagdfieber bei Weitem vorzog, wusste jedoch auch Sonnenwärme und den Duft frischer Pflanzen zu schätzen. Da er die Instinkte eines Jägers besaß, war ihm eine gewisse Naturverbundenheit eigen.
    Er stand unter einem der frisch belaubten Bäume und studierte die Haustür des Hauses Vine Street Nummer 7. Vor einer Stunde war er der geheimnisvollen Mrs Ravenglass von ihren Behandlungsräumen in der Marigold Lane nach Hause gefolgt. Sie war lange genug im Haus verschwunden, um eine leichte Mahlzeit zu sich zu nehmen und sich frisch zu machen, und war dann wieder aufgetaucht, um zu ihrer Praxis zu gehen.
    Sein erster Plan war es, bis zum Abend zu warten und dann ins Haus einzudringen und den Kristall zu suchen. Mit
seinen Talenten war es eine Kleinigkeit, in Nummer 7 einzubrechen, ohne Alarm auszulösen. So problemlos hatte er auch den Tod Bloomfields und Ivingtons

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