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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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»Wie könnte man ein solches Talent denn sonst nutzen?«
    »Nun, indem man es tüchtig aufwertet. Onkel Edward sagte immer, dass Menschen einen Rat erst schätzen, wenn sie dafür bezahlen müssen.«
    Victoria verharrte reglos. »Du lieber Gott. Sie schlagen vor, ich solle mich als Ehevermittlerin betätigen?«
    »Nicht gewerbsmäßig, das ist nicht nötig«, sagte Leona rasch. »Sie könnten sich als eine Art beratende Ehestifterin etablieren. Natürlich müsste alles ganz diskret abgewickelt werden.«
    »Das versteht sich.«
    »Wenn Sie in bestimmten Kreisen verbreiten, dass Sie bei
der Suche nach passenden Ehepartnern gerne Hilfe leisten würden, werden Sie über das Echo überrascht sein.«
    »Was für ein abwegiger Gedanke«, sagte Victoria. »Ach, übrigens sprach ich heute Morgen mit Thaddeus. Er wird Sie Ende der Woche zum ersten Frühlingsball der Arcane Society begleiten.«
    »Wie bitte?«
    »Der neue Großmeister Gabriel Jones und seine Braut sind die Gastgeber. Die Mitglieder der Society sollen sich künftig häufiger auf geselliger Ebene treffen, heißt es. Ich bin zwar nicht sicher, ob dies eine vernünftige Idee ist, da aber Gabriel nun der Society vorsteht, ist mir klar, dass sich einiges ändern wird.«
    »Lady Milden, ich glaube nicht, dass es klug wäre, wenn ich hinginge.«
    »Gabriel kam zu der Ansicht, dass die Society viel zu antiquiert und traditionell ist. Er meint auch, dass die jahrhundertelange Geheimniskrämerei nicht mehr zeitgemäß ist. Die Mitglieder sollten mehr Kontakt miteinander pflegen. Unsinniges Zeug, angeblich, um die Organisation auf die neue Zeit vorzubereiten. Jedes wichtige Mitglied der Society und somit jedes Mitglied der Familie Jones wird erscheinen müssen.«
    »Ich gehöre nicht zur Familie Jones.«
    »Nein, aber Thaddeus.«
    »Was?« Sie hatte das Gefühl, wie im Kinderbuch ins Kaninchenloch zu stürzen. »Thaddeus ist ein Jones? Das ist ausgeschlossen. Er heißt doch Ware.«
    »Mütterlicherseits ist er ein Jones. Eine fruchtbare Familie.«
    »Du lieber Himmel.« Sie war so verblüfft, dass ihr die Worte fehlten. »Du lieber Himmel. Ein Jones.«

    »Ich ließ nach meiner Schneiderin schicken«, fuhr Victoria fort. »Sie kommt heute um zwei Uhr, um uns ein paar Entwürfe für Ihr Kleid zu präsentieren.«
    Leona kämpfte, um ihre Fassung wiederzugewinnen. »Lady Milden, ich möchte nicht unhöflich sein, aber es kommt nicht in Frage, dass ich einen Ball der Arcane Society, zumal in Begleitung eines Mitglieds der Familie Jones, besuche.«
    Victoria hob wieder ihren Arm von den Augen. »Wirklich, Miss Hewitt, wenn Sie sich auf eine illegitime Beziehung mit meinem Neffen einlassen, ist es das Mindeste, dass Sie lernen, sich mit mehr Haltung zu benehmen. Dieser Ausdruck schieren Entsetzens mit offenem Mund steht Ihnen nicht.«
    »Verdammt, Lady Milden …«
    »Sie entschuldigen mich … ich möchte jetzt schlafen.«

24
    Sie erwartete ihn bereits, als er kurz vor zwei Uhr die Bibliothek betrat. Ein einziger Blick genügte, und Thaddeus wusste, dass er sich einem aufziehenden Gewitter gegenübersah.
    Leona legte das alte Buch mit dem Ledereinband weg, das sie ständig bei sich zu haben schien, und sah ihm vom Sofa aus ungehalten entgegen.
    »Höchste Zeit, dass Sie nach Hause kommen, Sir.«
    Belustigt griff er nach unten und tätschelte Fog, der ihm zur Begrüßung entgegengetrottet war. »Sanfte Worte weiblichen Willkommens sind dazu angetan, das Herz eines jeden Mannes bei der Rückkehr in den Schoß der Familie zu erwärmen. Oder, Fog?«

    Fog schien zu grinsen und leckte ihm die Hand.
    Leonas Miene verdüsterte sich zusehends. »Das ist nicht der Moment für Scherze, Sir.«
    »Na schön, versuchen wir es eben anders.«
    Er durchschritt den Raum bis zum Sofa, zog sie so hoch, dass ihre Füße in der Luft waren, und küsste sie heftig. Er ließ sie los, ehe sie überhaupt an Gegenwehr denken konnte, und sie fiel augenblicklich wie betäubt aufs Sofa zurück. Diese Gelegenheit nutzte er, um sich hinter seinem Schreibtisch in Sicherheit zu bringen.
    »Also, welchem Umstand habe ich diese charmante Begrüßung zu verdanken?« Er setzte sich.
    »Ich sprach heute Morgen, während du aus warst, mit deiner Tante. Sie sagte, du wolltest mich zum ersten Frühlingsball der Society begleiten.«
    Er lehnte sich zurück. »Ich erinnere mich dunkel, dass sie etwas in dieser Richtung zu mir sagte.« Er zog die Brauen hoch. »Ist das ein Problem?«
    »Natürlich ist es das. Ich kann

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