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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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würde die Fasson stören.«
    Sie lächelte andeutungsweise. »So spricht ein Jones.«
    »Was?«
    Sie warf einen Blick auf seinen Krawattenknoten und dann auf seine Manschettenknöpfe aus Silber und Onyx. »Onkel Edward erwähnte einmal, dass die Männer der Familie Jones für ihr Stilgefühl bekannt sind.«
    Er zog die Schultern hoch. »Das liegt uns im Blut. Unsere Schneider lieben uns. Aber um zu unserem Thema zurückzukehren  – unser Ziel ist es, einige der anderen an der neuen Verschwörung Beteiligten im Raum neben Delbridge zu identifizieren.«
    »Und wie soll uns das gelingen?«
    »An einem Punkt während des Abends wird Gabriel Jones sich erheben und förmlich ankündigen, dass der Aurora Stein eben der Arcane Society zurückerstattet wurde. Der Stein besitzt in der Organisation einen legendären Ruf. Die Mehrheit der Anwesenden wird von dieser Nachricht begeistert sein.«
    Sie verzog den Mund zu einem trägen Lächeln. »Aber
Delbridge und die anderen am Diebstahl Beteiligten werden zweifellos in Panik geraten.«
    »Panik erzeugt ihre eigene Art von Energie, die eine starke Aura erzeugt. Es werden etliche vertrauenswürdige Mitglieder anwesend sein, die diese Art von Angst spüren.«
    »Welche Art von Talent verleiht diese Gabe?«
    »Einige Arten. Panik ist ganz leicht zu entdecken, da sie mächtig und elementar ist. Ich kann sie spüren. Du wahrscheinlich auch, wenn du zufällig neben jemandem stehst, der in Panik ist. Das lässt sich schwer verbergen.«
    »Was wirst du tun, wenn es dir gelingt, die anderen Verschwörer zu entlarven?«
    »Einige unserer Jagdtalente werden ihnen folgen, um zu sehen, wohin sie nach dem Ball gehen und was sie machen. Glaube mir, die Schuldigen werden nie merken, dass sie beobachtet werden. Wenn wir Glück haben, wird uns einer der Schurken sogar zum Stein führen. Falls nicht, werden wir jedenfalls an Informationen herankommen, die wir jetzt nicht haben.«
    »Mit anderen Worten, der Frühlingsball wird zur Falle für die Verschwörer.«
    »Ja. Und du wirst anwesend sein und mithelfen, sie zuschnappen zu lassen. Verstehst du jetzt, wieso es so wichtig ist, dass du mit mir den Ball besuchst?«
    Ihre brodelnde Erregung erzeugte so viel Energie in der Atmosphäre, dass Fog freudig jaulend seine Schnauze in ihre Hand stieß.
    Leona zauste sein Fell und lächelte geheimnisvoll.
    »Ich würde ihn mir um nichts auf der Welt entgehen lassen«, sagte sie.

25
    Der Tumult im Morgenzimmer war den ganzen Gang entlang bis in die Bibliothek zu hören, da Madame La Fontaine, die Schneiderin, mit einer heiseren und lauten Stimme ausgestattet war. Ihr schwerer französischer Akzent ließ vermuten, dass sie aus einer Gegend kam, die den Docks näher war als dem Paris der eleganten Welt.
    »Non, non, non , Miss Hewitt. Nicht diese Seide. Absolument pas . Ich verbiete es. Das ist ein ausgesprochen stumpfer Grauton und für Ihre Haare und Augen völlig unpassend. Wollen Sie denn in der Täfelung verschwinden?«
    Thaddeus legte seine Feder hin und sah Fog an, der sich zu ihm geflüchtet hatte. Der Hund saß vor dem Fenster und blickte sehnsüchtig in den Garten hinaus.
    Thaddeus stand auf. »Ich kann es dir nicht verdenken, wenn du ins Freie möchtest. Komm mit mir.«
    Fog, der rasch hinter ihm herlief, ließ zum Schutz gegen die laute Stimme die Ohren hängen.
    »Ein Hut mit Schleier? Haben Sie den Verstand verloren, Miss Hewitt? Man trägt im Ballsaal keinen Schleier, nicht zu einer meiner Roben. Ich lasse nur Juwelen in Blumenform im Haar zu. A propos les cheveux. Notieren Sie, Maud. Ich werde Mr Duquesne schicken, damit er am Tag des Balles Miss Hewitts Haar arrangiert. Ihm allein traue ich zu, dass er die passende modische Frisur für eines meiner Kleider kreiert.«
    Thaddeus lächelte. Trotz seiner beruhigenden Worte tat Leona ihr Bestes, um eine passende Verkleidung für den Ball zu finden. Er hatte das Gefühl, dass sie einen verlorenen Kampf führte.

    Er öffnete die Küchentür und ließ Fog in den Garten. Auf dem Weg zurück in die Bibliothek blieb er an der Tür zum Morgenzimmer stehen und beobachtete die bewegte Szene mit einigem Amüsement. Noch nie hatte er Leona so bedrängt gesehen, nicht einmal bei ihrer Flucht vom Schauplatz eines Mordes.
    Dominiert wurde die Szene von Madame La Fontaine, einer winzigen Frau mit scharfen Zügen, die ein elegant drapiertes dunkelblaues Kleid trug. Ihre zierliche Statur strafte ihre gewaltige Stimme Lügen. Sie stand inmitten einer auf dem

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