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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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bei einem so offiziellen Anlass unmöglich mit dir erscheinen.«
    Ihre unerwartete Heftigkeit bewirkte, dass sich in ihm etwas zusammenkrampfte. Bislang hatte er den Frühlingsball nur als weiteren Schritt in dem tödlichen Spiel betrachtet, das er mit dem Kristalldieb spielte. Aber plötzlich bekam alles eine persönliche Note. Leona war seine Geliebte, verdammt. Von Frauen nahm man an, dass sie nichts lieber täten, als in Aufsehen erregenden Kleidern mit ihren Geliebten zu tanzen.
    Aufsehen erregende Kleider. Natürlich. Es hätte ihm sofort klar sein müssen. Leona konnte sich kein Ballkleid leisten.
    »Sicher wird meine Tante für ein passendes Kleid sorgen, falls es das ist, was dich bekümmert«, sagte er.

    »Zufällig wird die Schneiderin jeden Moment erwartet.« Sie tat dies mit einer Handbewegung ab. »Das Kleid ist meine geringste Sorge.«
    »Was macht dir dann Kopfzerbrechen?«
    »Lady Milden betonte, dass der Frühlingsball in der Society einen bedeutenden gesellschaftlichen Anlass darstellt.«
    »Einen sehr bedeutenden. Man könnte ihn einen Pflichttermin nennen.«
    »In diesem Fall muss man davon ausgehen, dass viele der Herren, die in den Plan meines Onkels Geld investierten, anwesend sein werden«, schloss sie finster.
    »Ach, das ist das Problem.« Er lehnte sich ein wenig entspannter zurück. Nicht die Tatsache, dass er sie begleitete, beunruhigte sie; sie befürchtete vielmehr, als Pipewells Nichte erkannt zu werden. Nun, das Problem konnte er lösen.
    »Du kannst sicher sein, dass du nichts zu befürchten hast«, sagte er.
    »Bist du verrückt? Vor zwei Jahren suchten mich all diese Investoren auf und konsultierten mich als Kristallmedium. Erkennt man mich, wird sicher jemand die Polizei rufen. Denk wenigstens an deinen Ruf, wenn dir meiner egal ist. Lady Milden sagte, du wärest ein Jones.«
    »Mütterlicherseits.«
    »Sicher wäre deine Familie entsetzt, wenn dein Name in Verbindung mit meinem in der Presse erschiene.«
    Er lachte. »Um in meiner Familie Entsetzen auszulösen, bedarf es viel mehr.«
    »Thaddeus, das alles meine ich sehr ernst.«
    »Sagtest du nicht, dass du damals deine Sitzungen immer hinter einem dichten Schleier und in einem verdunkelten Raum abgehalten hast?«

    »Onkel Edward sagte immer, die Leute liebten eine geheimnisvolle Aura.«
    »Da hat er wohl recht, doch vermute ich, dass deine Witwenkleidung dich in eventuellen heiklen Situationen schützen sollte.«
    Sie zwinkerte. »So sah ich das nie.«
    »Weil dein Onkel nie erwähnte, dass du aus einem sehr praktischen Grund anonym bleiben solltest.«
    Sie seufzte. »Ja, er könnte in dieser Richtung Befürchtungen gehegt haben.«
    »Keiner der Investoren sah also dein Gesicht, stimmt’s?«
    »Das stimmt.«
    Er breitete die Hände aus. »In diesem Fall besteht kein Grund zu der Befürchtung, jemand könnte dich auf dem Ball erkennen. Ehrlich gesagt bezweifle ich sogar, dass es ein Problem gäbe, wenn deine Klienten dich während der Sitzungen gesehen hätten.«
    »Wie kannst du das sagen?«, fragte sie verwirrt.
    Er lächelte. »Die Menschen sehen, was sie zu sehen erwarten. Man würde dich aus dem einfachen Grund nicht erkennen, weil niemand auf die Idee käme, Pipewells Nichte hätte die Stirn, auf dem Frühlingsball am Arm des Neffen eines der prominentesten Opfer zu erscheinen.«
    »Was ?«
    »Erinnerst du dich an Lord Trenoweth? Er schöpfte als Erster Verdacht gegen Pipewell und löste den Alarm aus, der den Skandal entfachte.«
    »Guter Gott … dein Onkel?«
    »Mütterlicherseits.«
    »Allmächtiger.« Erschüttert sank sie in der Sofaecke zusammen. »Mein Onkel erleichterte Trenoweth um einige Tausend Pfund.«

    »Dank seiner positiven Sichtweise, die, wie man mir versichert, immer die beste Vorgangsweise ist, konnte er den Verlust gut verkraften. Mein Onkel ist ein wohlhabender Mann. Pipewells Machenschaften trafen seinen Stolz schwerer als sein Bankkonto.«
    Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    »Sag, dass du mir gestattest, dich zum Frühlingsball zu begleiten.«
    Langsam hob sie den Kopf. Ihre Augen waren schmal. »Warum liegt dir so viel daran?«
    Er beugte sich vor und verschränkte die Arme auf dem Schreibtisch. »Ich will gestehen, dass es auf meiner Prioritätenliste nicht ganz oben stand, als meine Tante heute Morgen davon sprach. Aber seither änderte ich meine Ansicht.«
    »Warum?«
    »Weil es uns bei der Suche nach dem Aurora-Stein helfen könnte.«
    Einen

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