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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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das Humpty Dumpty heißt«, brüstete er sich wie ein alter Hase.
    »Davon habe ich noch nichts gehört. Ist es gut?«
    »Das sag ich dir! Es ist Ale, das mit Brandy zusammen gekocht wird. Alle bei mir im Haus trinken das.«
    Mystere sah schockiert aus. »Du bist doch noch zu jung für Alkohol.«
    »Das glaubst du doch wohl selbst nicht!«, protestierte Hush. Er machte ein finsteres Gesicht, als ob er nichts mehr hassen würde, als von ihr wie ein Kind behandelt zu werden. »Ich bin zu alt für Limonade, solltest du Heber sagen.«
    »Also gut. Ich werde dir von nun an Kaffee oder Tee servieren.«
    »Mit einem Schuss Whisky drin?«
    Sie drohte ihm mit dem Finger. »Diejenigen, die Alkohol trinken, denken auch alkoholisiert.«
    »Wie! Und die, die Limonade trinken, denken auch limonadisiert«, gab er zurück.
    Das brachte ihm ein bewunderndes Lachen ein und er lächelte vor Stolz und Glück darüber, ihr eine Freude bereitet zu haben. Sie wollte gerade fort fahren, ihm Vorhaltungen zu machen, als die schwere Teakholztür sich öffnete und Rose in den Raum gestürmt kam. Wie gewöhnlich trug sie ihre Haube und ihre adrette Musselinschürze, und ihr rotes Haar war zu zwei dicken Zöpfen geflochten.
    »Nur zur Warnung«, erzählte sie ihnen mit einer Stimme, die kaum mehr war als ein Flüstern. »Macht euch auf ein Donnerwetter gefasst. Paul ist aus seinem Klub zurück, und er hat eine Stinkwut.«
    »Warum?«, wollte Mystere wissen.
    »Du weißt doch, dass Evan und Baylis gestern losgeschicktwurden, um die Häuser von denen auszurauben, die in diesem Sommer verreist sind?«
    Mystere nickte. »Während der Veranstaltung bei den Vemons, meinst du?«
    »Ja genau. Pauls Alibi ist in Ordnung, und deins natürlich auch. Aber irgendjemand hat da was vermasselt. Sie haben sich ein Haus ausgesucht, vom dem sie dachten, dass es für diese Jahreszeit fest verschlossen worden wäre. Räumten die Uhren und das Silber und Gott weiß was aus. Es stellte sich jedoch raus, dass ein Dienstmädchen da war; die war nur eben einkaufen.«
    Mystere wurde blass. »Du willst doch nicht etwa sagen, dass man sie geschnappt hat?«
    »Nein, sie konnten rechtzeitig abhauen. Der Diebstahl wurde aber sofort entdeckt und gemeldet. Viel schlimmer ist jedoch, dass die Kutsche in der Nähe abgestellt war und Paul nun befürchtet, dass das Dienstmädchen sie auf ihrem Rückweg gesehen haben könnte. Er ist so wütend, dass er Baylis sogar geschlagen hat. Ich hab’s mit eigenen Augen gesehen. Huch, da kommen sie! Die Heiligen stehen uns bei!«
    Rose flüchtete gerade in dem Moment, als Rillieux’ wutentbrannte Stimme in der Vorhalle zu hören war. »Siehst du nun, was deine Nachlässigkeit uns gekostet hat? Heizer wird uns jetzt übers Ohr hauen. Das bedeutet, dass eine Menge Geld einfach den Bach runtergehen wird.«
    »Warum wird mir dafür die Schuld in die Schuhe geschoben?«, heulte Baylis Stimme empört. »Es war dieser Hurensohn und Drückeberger hier, der geschworen hat, dass keiner im Haus sei.«
    »Jetzt reicht’s aber!«, brauste Evan auf. »Schieb das bloß nicht mir in die Schuhe, du Hohlkopf! Ich bin ein friedliebender Mensch, solange ich nicht angegriffen werde; sonst aber werd ich zu einer wildgewordenen Furie.«
    »Haltet gefälligst eure verdammten Mäuler, und zwar beide!«, brüllte Rillieux mit einer erstaunlichen Kraft für sein Alter und seine schmächtige Statur. »Ihr seid beide Vollidioten! Ist aber wohl meine eigene Schuld, wenn ich euch für außergewöhnliche Männer gehalten habe.«
    »Wir haben doch nur getan, was man uns gesagt hat«, protestierte Baylis.
    »Ja? Nun, dann ist es wohl schlampig durchgeführt worden, oder etwa nicht?«
    Alle drei Männer waren vor der halb offenen Tür stehen geblieben.
    »Habt ihr die Beute in der Remise versteckt?«, fragte Rillieux ein paar Sekunden später mit ruhigerer Stimme.
    »Klar«, versicherte Evan ihm. »So war doch der Plan.«
    »Nun, der Plan wird nun geändert. Bringt alles sofort zu Heizer. Wir werden zwar dafür, dass wir es eilig haben, einen niedrigeren Preis in Kauf nehmen müssen; ich habe jedoch einen bezahlten Informanten bei der Polizei, einen Bezirkspolizeimeister, und der hat mir erzählt, dass die Untersuchungen energisch vorangetrieben werden. Das Dienstmädchen könnte unsere verdammte Kutsche gesehen haben. Werdet bloß schnell die Beute wieder los. Und nur für den Fall, dass einer von Byrnes Männern hier rum- schnüffeln sollte, solltet ihr lieber irgendeine

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