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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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schnitt sich in ihre Gedanken hinein. »Mystere? Du weißt, dass Beiloch ebenfalls kommen könnte? In letzter Zeit ist er zu einem regelrechten Lebemann geworden. Und jeder hat bemerkt, wie ungern er sich unter die Leute mischt - es sei denn, du bist ebenfalls anwesend.«
    Allein schon die Erwähnung seines Namens rief eine seltsame, ambivalente Art von Angst in ihr hervor. Auf der einen Seite fürchtete sie Bellochs forschende Augen und seine forschenden Fragen. Auf der anderen Seite schürte er jedoch verbotene Gefühle von Lust und Erregung in ihr, die sie nie zuvor kennen gelernt hatte - geschweige denn, dass sie deren Existenz jemals überhaupt erahnt hätte.
    »Ja und?«, antwortete sie vorsichtig.
    »Wenn du es unbedingt wissen willst, du und er, ihr seid zu einem >Thema< geworden, über das in den Klatschkolumnen spekuliert wird. So zumindest hat Caroline es mir berichtet. Sie liest diese Kolumnen zwar nicht, aber Ward tut es. In der Tat habe ich sogar den Verdacht, dass er einige von diesen selber schreibt, so grotesk sind sie.«
    Angst ließ ihren Pulsschlag schneller werden. »Welche Art von Dinge könnte irgendjemand schon über Rafe und mich schreiben?«
    »Das hängt natürlich noch alles in der Luft. Niemand wird das Aufgebot bekannt geben, glaube mir. Caroline fühlt sich durch das Ganze beleidigt. Ich vermute, dass sie ihre eigene Carrie für Belloch im Sinn hatte - wenn nicht gar sich selbst, der Art und Weise nach zu urteilen, wie sie ihn anschaut -, sie brachte diesen Ballon jedoch noch im gleichen Moment zum Platzen, als ich ihn steigen ließ. Sie will kein Gerede, und um dieses zu vermeiden, wird sie wahrscheinlich viel eher geneigt sein zu versuchen, Antonia Butler als ihre neue Wahl für ihn durchzusetzen.«
    »Soweit ich gesehen habe«, sagte Mystere, »hat Mrs. Astor tatsächlich sehr persönliche Gründe sicherzustellen, dass Belloch nicht auf Carrie aus ist.«
    Rillieux schniefte amüsiert. »Nein so was, du bist aber wirklich erwachsen geworden in letzter Zeit. Du bist ganz schön aufmerksam, mein Herz, und ganz schön kritisch. Ich teile deinen Verdacht - es liegt tatsächlich ein unanständiger Glanz in den Augen dieser Frau, wenn sie Rafe anschaut. Trotzdem jedoch bezweifle ich, dass sie etwas so Unkonventionelles tun würde wie sich einen Liebhaber zu nehmen. Auf jeden Fall aber spielt das kaum eine Rolle. Ich denke, dass Belloch es in letzter Zeit ziemlich deutlich gemacht hat, dass er seine Frauen fast skandalös jung und unschuldig bevorzugt.«
    »Du missverstehst sein Interesse«, beteuerte sie erneut. »Der Mann flirtet nicht mit mir - er verfolgt mich.«
    »Vielleicht macht er dir gegenüber ja ein wenig spitze Bemerkungen. Das ist jedoch lediglich die Art, die manche jungen Männer an sich haben - er ist extrem zynisch. Bei all deiner Geschicklichkeit und deinem Talent darfst du nicht vergessen, dass du bisher noch wenig Erfahrung mit Männern als Liebhaber gemacht hast.«
    Welch absolute Frechheit, mich daran zu erinnern!, kochte sie innerlich. Seine Stimme hatte wieder diesen selbstgefälligen Ton angenommen, und erneut hatte sie einen leisen Verdacht, was Pauls eigentliche Motive anging, sie zu einer reichen Witwe machen zu wollen. Auch hatte sie Evans Bemerkung über den tragischen Unfall, der Rafe nach ihrer Heirat zustoßen sollte, noch nicht wieder vergessen.
    Sie versuchte, sich selbst davon zu überzeugen, wie töricht sie sei. Evan redete eine Menge gedankenloser, düster klingender Dinge, die nichts zu sagen hatten. Rillieux war ein Dieb und ein Betrüger, das ja, aber er war kein Mörder. Zumindest bis jetzt noch nicht...
    Da gab es andererseits aber auch diese Kälte in seinen Augen, wenn er unzufrieden oder enttäuscht war. Durch ihre Erfahrung auf der Straße wusste sie, dass er das Zeug zu einem Mörder in sich hatte; die Angst vor dem, was er tun könnte, begleitete sie ständig. Ein Mann, der methodisch Kinder zum Stehlen abrichtete, war sich bestimmt nicht zu gut dafür, seine kriminelle Karriere weiter voranzutreiben. Sie konnte alle guten Seiten Rillieux’ aufzählen - die Fesseln, die er ihr angelegt hatte, blieben trotzdem bindend. Sie war nicht frei. Und vielleicht würde sie niemals frei sein.
    Sie verspürte den starken Reiz einer verbotenen Verlockung. Ihren eigenen Weg zu gehen hieße, aus einem Albtraum aufzuwachen, der nun schon andauerte, seit sie ein Kind gewesen und Rillieux sie dem Kinderheim entrissen hatte. Antonias neuer Ring lockte sie,

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