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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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Begierde schien immer größer zu werden, bis sie sie schließlich beide überwältigte.
    Das Gefühl trieb wie eine Welle durch ihren Körper, eine Welle, die weiter und weiter anschwoll, bis sie schließlich den Höchststand erreichte und sich über ihr brach. Sie stöhnte vor Lust, Tränen der Wonne liefen ihre Wangen hinunter. Sein stoßender Körper erregte sie erneut, diesmal durchdringender und länger, bis sie ihn stöhnen hörte und spüren konnte, wie er befriedigt und erschöpft in sie hineinströmte.
    Keuchend ließ er sich auf sie niedersinken und hielt sie fest; seine Wärme und Härte waren ihr Trost in dieser kalten, regnerischen Nacht. Sie schienen beide vom Schlaf übermannt, sie wusste jedoch, dass sie nicht würde schlafen können. Ihre Gedanken liefen um die Wette gegen die Angst vor dem Schmerz, von dem sie sicher wusste, dass er kommen würde.
    Und er kam viel zu schnell.
    Rafe stand plötzlich auf, sammelte seine Hose und sein Hemd zusammen und zog sich wieder an.
    Nackt und frierend lag sie auf der Chaiselongue und tastete nach ihrer Wäsche, und sie fragte sich, wie sie ihm nur so schnell hatte erliegen können. Die Blutflecken, die sie entdeckte, schienen der Beweis ihrer Kapitulation zu sein.
    Nachdem er sich angezogen hatte, schaute er auf sie hinab, studierte sie. Zögernd fing er an: »Ich schlage eine Art Waffenstillstand zwischen uns beiden vor.«
    Sie sagte nichts; sie starrte ihn lediglich an und hielt ihre Gefühle in Schach.
    »Ich werde darüber nachdenken, Sie zu Ihrem Onkel zurückzuschicken. In der Zwischenzeit, da bin ich mir sicher, wird Rillieux dem Skandal um Ihr Verschwinden ausweichen können, vor allem schon deswegen, weil es keinen Beweis dafür gibt, dass Sie es gewesen sind, die von einem Polizisten angeschossen wurde. Ich werde meinen Teil dazu beitragen, indem ich die Geschichte von Antonias verschwundenem Ring herunterspülen werde. Dann wird sowohl der Polizist als auch Antonia glauben, sich das Ganze nur eingebildet zu haben.« Er machte eine Pause und sah sie nachdenklich an. »Auf einer Sache muss ich jedoch bestehen: Sie brauchen einen Beschützer, Mystere. Rillieux ist nur gierig nach den Reichtümern , die Sie für ihn stehlen.
    Ich dagegen stelle fest, dass ich gierig bin nach etwas, für das auf eine sehr viel erfreulichere Weise gesorgt werden kann.«
    Er streckte seine Hand aus und streichelte die weiche Haut ihrer Wange. Diese Berührung verwirrte sie und weckte auf seltsame Weise in ihr das Verlangen nach mehr.
    »Ich bin keine Hure. Das hatte ich schon gesagt«, teilte sie ihm mit, ihr Blick von Elend überschattet.
    »Ich weiß. Der Beweis befand sich zwischen Ihren Beinen.« Mit seinem Finger zeichnete er die Konturen ihrer Lippen nach. »Abgesehen davon ist Geliebte ein sehr viel schönerer Ausdruck.«
    »Ich werde aber nicht-«
    Sein Finger brachte sie zum Schweigen. »Rillieux hat Sie offensichtlich nicht als seine Geliebte gehalten, aber es wird Zeit, dass irgendjemand das tut.«
    »Das können Sie nicht tun«, flüsterte sie todunglücklich. »Außerdem würde Rillieux mich nicht so einfach gehen lassen.«
    Er lachte. »Sie vergessen das alte Sprichwort von denjenigen, die arm dran sind, meine Liebe. Diesmal sind es jedoch die Räuber, die nicht wählerisch sein können.«
    »Wenn Sie mich zwingen, wird es keine Liebe zwischen uns geben.«
    Er nahm ihr Gesicht in seine großen Hände und betrachtete sie eingehend. »Es wird nicht lieblos sein, Mystere. Nein, es muss schon Verführung sein. Für meine Geliebte käme nichts anderes in Frage.« Er bemerkte, wie sie erneut zitterte, und ließ seine Hände fallen. »Vorläufig jedoch wird die erste Verführung so aussehen, dass Sie sich um Ihre Gesundheit kümmern. Ich werde Ruth Ihnen Ihr Zimmer zeigen lassen, und sie wird dann dafür sorgen, dass Ihre Wunde Sie nicht weiter beeinträchtigt.«
    »Ich kann nicht hier bleiben - Rillieux wird-«
    »Soll ich dafür sorgen, dass er Sie nicht mehr belästigt?«
    Hilflos und verwirrt starrte sie ihn an, während er nach der Haushälterin klingelte. In ihrer Verzweiflung, sich selbst zu retten, sagte sie: »Ihr Angebot ist verlockend, Mr. Belloch-«
    »Rafe.«
    »R-Rafe-«, stammelte sie, »aber meine ganzen Sachen befinden sich bei Rillieux. Ich muss dorthin zurück. Der Brief ist bei ihm. Er ist alles, was ich von meiner Vergangenheit besitze, und ich werde ihn nicht aufgeben. Ich muss Ihr Angebot also leider ablehnen, denn so schön es auch wäre,

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