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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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dem ihren. »Ich hätte es aber weitaus lieber, wenn du die Kordel lösen würdest. Ich möchte, dass du diejenige bist, die zu mir kommt; um sich für mich zu entkleiden.«
    »Das werde ich nicht tun«, flüsterte sie schroff.
    Er nickte. Seine Hände bewegten sich zu ihrer Hüfte hinunter, und er zog sie auf seinen Schoß. »Du willst es nur nicht tun, weil du so schnell schon die Belohnung wieder vergessen hast, meine Liebe.« Sein Mund fand den ihren. Sie wollte kämpfen, fliehen, aber die Glut seiner Lippen und die beruhigende Stärke seiner harten Brust ließen sie erliegen.
    Sein Kuss intensivierte sich. Seine heiße Zunge drang in sie ein und brandmarkte sie mit beherrschender Leidenschaft. Der Morgenrock öffnete sich, ohne dass einer von ihnen beiden nachgeholfen hätte. Er teilte sich über ihrem Oberkörper und brachte die üppigen Wölbungen ihrer Brüste zum Vorschein. Und was noch viel schlimmer war, er teilte sich ebenfalls zwischen ihren Beinen und lud ihn so zu Liebkosungen ein.
    Seine Hand streichelte sie wahrhaft meisterlich.
    Ihr Atem gefror in ihrer Brust.
    Sie spürte Wärme zwischen ihren Beinen. Ihre Atmung kehrte zurück, beschleunigte sich. Sie war dankbar dafür, dass der Morgenrock die Verderbtheit seiner Handlungen verbarg, denn nicht einmal sie selbst hätte diesen Anblick aushalten können.
    Es war, als wäre er ein Zauberer und sie sein unbesonnenes Opfer. Wie gelähmt saß sie halb nackt auf seinem Schoß und nahm wie ein schnurrendes Kätzchen seine Liebkosungen entgegen. Der Zauber schien vollkommen, als seine Finger ihren heiligsten Punkt aufsuchten, und sie konnte an nichts anderes mehr denken als daran, wie leer sie dort doch war und wie sehr sie sich danach sehnte, erneut von ihm gefüllt zu werden.
    »Du lieber Gott!«, ertönte eine Stimme von der Tür herüber.
    Wie betäubt durch ihr eigenes Liebesspiel hatten weder Rafe noch Mystere gehört, dass die Tür geöffnet worden war.
    Mit vor Staunen offenen Mündern standen dort Mrs. Astor und Ward und eine äußerst bestürzte Ruth in ihrem Gefolge.
    Souverän wie immer, machte Rafe einen Versuch, Mysteres Anstand zu wahren. Er raffte den geöffneten Morgenmantel zusammen und half ihr, sich langsam auf die Füße zu stellen. Dann tat er das Gleiche. Er beobachtete Caroline beim Betreten der Bibliothek, während Ward wie ein schnüffelnder Hund hinter ihr herlief. Ruth jammerte unentwegt Entschuldigungen, bevor Rafe sie durch ein Nicken aufforderte zu gehen.
    Der kleine Zwischenfall brachte Mystere nahezu aus der Fassung. Sie griff nach dem Schalkragen des Morgenrockes und presste ihn an ihren Hals; sie fühlte sich äußerst beschämt und betete darum, aufzuwachen und festzustellen, dass die letzten vierundzwanzig Stunden nichts als ein schlechter Traum gewesen waren.
    Rafe gewann jedoch schon kurz nach dem anfänglichen Schock seine Gelassenheit zurück. Ein grimmiges, zynisches Lächeln erschien auf seinem Gesicht. Es erinnerte Mystere an einen Soldaten, der sich damit abgefunden hat, ehrenhaft für eine verlorene Sache zu sterben.
    »Caroline, Ward«, begrüßte er sie höflich. »Wollen Sie nicht ablegen?«
    Mystere konnte die Dreistigkeit seines schlechten Scherzes nicht glauben. Und ebenso wenig trug dieser dazu bei, Carolines Stimmung zu heben.
    »Sie gefühlloser, charakterloser Schurke«, sagte sie kalt. »Sie niederträchtiger Verführer und Schänder der Unschuld. Sie haben dieses Lamm zur Schlachtbank geführt.«
    »Warten Sie, Mrs. Astor«, versuchte Mystere zu protestieren, »Sie-«
    »Seien Sie still, mein Kind«, unterbrach die Matrone sie mit entschiedener Bestimmtheit. »Ich bin nicht im Geringsten überrascht über Ihren Mangel an ... Selbstbeherrschung. Rafe ist äußerst attraktiv, und Sie haben keine mütterliche Hand gehabt, die Sie hätte belehren können. Ich betrachte nicht Sie als den Bösewicht in diesem erbärmlichen Drama. Sie sind schließlich von einem Meister verführt worden. Aber überbeanspruchen Sie mein Wohlwollen nicht, denn es hat seine Grenzen.«
    Mrs. Astor wandte ihren wutentbrannten Blick wieder Rafe zu.
    Dieser sprach, noch bevor sie etwas sagen konnte. »Aus reiner Neugierde, Caroline - warum sind Sie und Ward hier? Was hat Sie inspiriert, die Festung von Manhattan zu verlassen und die Bucht so früh am Morgen zu durchqueren? Nur um mich zu besuchen?«, fügte er mit verschmitztem Unterton hinzu, woraufhin sie ihm beinahe eine Ohrfeige gegeben hätte.
    »Törichte Besorgnis, das war

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