Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Diener der Finsternis

Diener der Finsternis

Titel: Diener der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Wheatley
Vom Netzwerk:
aufzusagen, und ich tat es nicht gern, aber – Er sagte, es könne nichts schaden, da ich ja kein Christ sei.«
    »Trotzdem ist es auf schreckliche Weise wirksam«, kommentierte der Herzog.
    »Möglich. Mocata ist jedoch sehr zungenfertig, und er erklärte mir, es gebe überhaupt keine Schwarze Magie. Das Erlangen übernatürlicher Kräfte sei schlicht Magie. Er hat sehr viel Willenskraft, und er kann, wenn er will, sehr charmant sein. Natürlich ist er auch klug und sehr belesen. Übrigens ist es erstaunlich, welche Faszination er auf Frauen ausübt.«
    »Kannst du mir etwas über seine Lebensgeschichte erzählen?«
    »Nicht viel. Sein richtiger Name ist Damien, und er hat französische Staatsangehörigkeit, aber seine Mutter war Irin. Er wurde als Priester ausgebildet und ist tatsächlich geweiht worden, aber dann stellte er fest, daß das Leben eines Priesters ihm nicht zusagte, und er wurde abtrünnig.«
    »Das dachte ich mir«, nickte de Richleau. »Nur ein ordinierter Priester kann die schwarze Messe halten, und da er ein so mächtiger Adept des Pfads zur Linken ist, war ich ziemlich sicher, er müsse ein abtrünniger katholischer Priester sein. Was kannst du mir sonst noch erzählen? Jedes bißchen an Information kann uns bei unserm Kampf helfen. Du mußt daran denken, Simon, daß du nur vorläufig gerettet bist.«
    Simon dachte nach. »Er ist ein ausgezeichneter Hypnotiseur und ist stets auf dem laufenden über die Geschehnisse in Paris, Berlin, New York und einem Dutzend anderer Städte, indem er verschiedene Frauen, die ihn regelmäßig besuchen, in Trance versetzt. Eine von ihnen war ein Mädchen namens Tanith, eine vollkommene Schönheit. Vielleicht hast du sie bei mir gesehen. Von ihr behauptet er, sie sei das beste Medium, das er je gehabt habe. Er kann sie beinahe wie ein Telefon benutzen, während es bei den anderen öfters Störungen und Verzögerungen gab.«
    »Hast du dich auch von ihm hypnotisieren lassen?«
    »Ja, wegen dieser finanziellen Vorhersagen.«
    »So hat er es angefangen«, erklärte de Richleau. »Nachdem er dich ein paarmal mit deinem Einverständnis hypnotisiert hatte, konnte er es auch gegen deinen Willen tun und deine ganze Persönlichkeit vollständig beherrschen. Daher kam es dir nicht zu Bewußtsein, was vor sich ging. Es ist genauso, als hätte er dich die ganze Zeit unter Drogeneinfluß gehalten.«
    »Es macht mich krank, daran zu denken«, gestand Simon. »Jetzt weiß ich, daß er mich nach und nach für das Saturn-Ritual vorbereitete, das vorgestern stattfinden sollte.« Er unterbrach sich, weil in diesem Augenblick Rex zwischen zweien der großen Monolithen auftauchte.
    »Ich habe im Gasthof Schinken und Eier bestellt, und wenn wir gegessen haben, können wir nach London zurückfahren«, rief er fröhlich.
    »Eier und Obst«, sagte der Herzog. »Es ist für uns sehr wichtig, daß wir kein Fleisch essen. Und wir fahren auch nicht nach London, sondern nach Cardinals Folly.«
    »Was – zu Marie Lou?« Rex sah ihn scharf an. »Wie kommst du auf diese Idee?«
    Auch Simon schüttelte heftig den Kopf. »Das gefällt mir gar nicht. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ich die Gefahr in ihr Haus gebracht hätte.«
    »Du wirst tun, was dir gesagt wird, mein Freund«, unterbrach der Herzog ihn streng. »Richard und Marie Lou sind das geistig gesündeste Paar, das ich kenne. Die Atmosphäre ihres glücklichen Heims wird der beste Schutz sein, den wir für dich finden können, und wir alle werden herzlich willkommen geheißen werden. Wenn wir die erforderlichen Schutzmaßnahmen treffen, wird ihnen kein Leid geschehen, und ihre aufrichtigen Charaktere werden für uns eine zusätzliche Unterstützung sein. Außerdem sind sie so ziemlich die einzigen Menschen, denen wir die Situation erklären können, ohne für verrückt gehalten zu werden. Nun beeile dich und zieh die Sachen an, die Rex mitgebracht hat.«
    Während Simon sich hinter den Steinen anzog, rief der Herzog ihm zu: »Mir fällt gerade noch etwas ein. Rex erwähnte gestern abend einen Talisman. Um was handelt es sich dabei?«
    »Er ist der Grund, warum Mocata bestimmt jede Anstrengung machen wird, mich zurückzuholen«, rief Simon zurück. »Er ist irgendwo vergraben, und die Eingeweihten des Pfades zur Linken suchen ihn seit Jahrhunderten. Er verleiht seinem Besitzer so gut wie unbegrenzte Kräfte, und Mocata hat entdeckt, daß der Ort, an dem er verborgen ist, enthüllt wird, wenn er das Ritual der Saturn-Mars-Konjunktion

Weitere Kostenlose Bücher