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Diener des Boesen

Diener des Boesen

Titel: Diener des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
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beleidigt hatten, was würde sie dann mit denen tun, die sie mit gefährlicheren Waffen angriffen?
    Jeanne trug ein einfaches Gewand aus ungebleichtem Leinen, mit kleinem Ausschnitt und weiten Ärmeln. Ihre Füße waren nackt, ihr Haar ungekämmt und ihr Gesichtsausdruck wirkte gelassen.
    Katherines Unbehagen wuchs.
    Isabella klatschte in die Hände, und Katherine zuckte zusammen.
    »Ich glaube, wir müssen uns nicht mit Förmlichkeiten aufhalten«, sagte Isabella, trat einen Schritt vor und schob sich die aufgerollten Ärmel hoch. »Marie, Belle, bitte zieht Jeanne das Gewand aus.«
    Die beiden Hebammen traten vor, und Jeanne hob bereitwillig die Arme und schenkte Katherine dabei ein kleines Lächeln.
    Marie und Belle zogen Jeanne das Gewand über den Kopf und traten zurück.
    Isabella runzelte die Stirn, musterte Jeanne dann von Kopf bis Fuß, als würde sie eine Zuchtstute begutachten, und verzog angewidert das Gesicht.
    »Du bist ziemlich hässlich«, sagte sie.
    Ja, dachte Katherine. Das ist sie tatsächlich. Ihre Gliedmaßen sind zu gedrungen und unförmig, ihr Hinterteil zu breit, ihre Taille nicht schmal genug, ihre Brüste zu flach und ihr Körper zu stark behaart. Sie ist nicht für die Begierde geschaffen, sondern nur für die Frömmigkeit.
    Katherine erschauerte.
    Jeanne erwiderte nichts auf Isabellas Bemerkung, sondern ging zu dem Tisch hinüber und legte sich darauf.
    »Gott ist mit mir«, sagte sie und hob die Beine an.
    Isabella zog mit verächtlicher Miene eine Augenbraue hoch, rümpfte die Nase und ging zu Jeanne hinüber, während sie den anderen Damen bedeutete, ihr zu folgen. Am Tisch angekommen, legte Isabella die Hände auf Jeannes Schenkel und spreizte sie unsanft.
    »Vielleicht können uns die Hebammen sagen, wie viele Männer sich schon zwischen ihren Beinen getummelt haben«, sagte sie. »Sieht sie etwa wie eine Jungfrau aus, meine Damen?«
    Während Isabella Jeannes Beine noch weiter spreizte, kreuzte Jeanne die Hände über der Brust und murmelte ein Gebet.
    Isabella achtete nicht auf sie. Sie schob einen Finger durch Jeannes dichtes, schwarzes Schamhaar und teilte ihre Schamlippen. »Ist die Tür geöffnet, meine Damen, oder noch unversehrt?«
    Und dann beugten sich Isabella, die beiden Hebammen und die drei Edelfrauen vor, um Jeannes Geschlecht aus der Nähe zu betrachten.
    Katherine ging zu ihnen hinüber, doch sie war noch nicht ganz angekommen, als die anderen Frauen vor Überraschung aufkeuchten. Einige von ihnen bekreuzigten sich eilig und traten vom Tisch zurück, damit auch Katherine einen Blick auf Jeanne werfen konnte.
    Sie sah jedoch als Erstes zu ihrer Mutter hinüber.
    Isabella hob den Kopf und blickte Katherine ungläubig an. »Gütige Mutter Gottes!«, flüsterte Isabella. »Dieses Mädchen ist tatsächlich eine Heilige!«
    Katherine wandte den Blick von Isabella ab und sah auf Jeannes Schamlippen hinab, die Isabella immer noch gespreizt hielt.
    Kälte durchströmte Katherine. Jeanne besaß gar keine Geschlechtsteile… sie hatte nicht einmal Körperöffnungen, durch die sie hätte Wasser lassen oder sich erleichtern können! Glatte, weiche Haut erstreckte sich vom oberen Ende ihrer Schamlippen bis zu ihrem Gesäß.
    Jeanne konnte körperlich betrachtet nichts anderes als eine Jungfrau sein.
    »Eine Heilige! Eine Heilige!«, flüsterte Marie. Ehrfurcht stand ihr ins Gesicht geschrieben. »Ihr Leib besitzt nicht den Makel, der allen anderen Frauen anhaftet. Sie bringt nicht einmal die stinkenden Exkremente hervor, derer sich alle sterblichen Sünder täglich entledigen müssen. Sie ist tatsächlich eine Heilige! Ihr Leib ist die Gestalt gewordene Göttlichkeit!«
    Isabella zog sich schließlich von Jeanne zurück. Eine wahre Heilige? Isabella verspürte den dringenden Wunsch, sich die Hände zu waschen, doch da sie nicht daran gedacht hatte, eine Schüssel mit Wasser bereitstellen zu lassen, musste sie ihre Finger an ihren Röcken abwischen.
    Katherine starrte Jeanne immer noch an, unfähig zu begreifen, was sie gerade gesehen hatte.
    Gütiger Himmel, mit solch einer mächtigen Gegnerin hatte sie nicht gerechnet. Was konnte Bolingbroke gegen ihre böse Magie ausrichten? Wie sollte er sie besiegen?
    Schließlich hob Jeanne den Kopf, um die Frauen anzusehen, die sie immer noch ungläubig betrachteten, und sagte: »Ich bin wahrhaftig ein Werkzeug Gottes, unbefleckt und rein.« Sie ließ ihren Blick zwischen Isabella und Katherine hin und her wandern. »Nun kann es niemand mehr

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