Dienerin zweier Herren
dämmerte ihr, worauf Domenico hinauswollte.
«Wir haben eine kleine Überraschung für dich.»
«Nein!» Es war mehr gehaucht als gesprochen, und sie meinte mit diesem Nein nicht, dass sie sich nicht erinnerte, sondern Nein, das kann nicht euer Vorhaben sein.
«Doch!», erwiderte Domenica leise.
«Nein, sag mir, dass ihr das nicht wirklich vorhabt!»
«Doch, du kleine Hexe. Du hast uns erst auf die Idee gebracht, und da dachten wir beide, wir lassen uns etwas Schönes für dich einfallen. Du hast uns doch schließlich aufgefordert, dich zu bezwingen. Du wirst also gehorsam sein und schön brav alles machen, was uns einfällt! Wenn nicht, dann gibt’s was mit dem Gürtel auf den Nackten.»
Juliane starrte Domenico wortlos an. Ihre Mundwinkel zuckten amüsiert, doch er schien das ernst zu meinen. In welche Lage hatte sie sich gebracht! Wie war sie nur auf die Idee gekommen, mit zwei Männern zusammenzuziehen und sie dann auch noch, ohne darüber nachzudenken, mit einem dummen Wortspiel herauszufordern! Schließlich fand sie die Sprache wieder.
«Ihr habt doch wohl beide einen Vogel! Das war ein Scherz! Ein morgendliches Geplänkel, weiter nichts! Das könnt ihr doch unmöglich für bare Münze genommen haben!»
Aber weder Domenico noch Antonino nahmen ihren Protest ernst. Domenico hatte die vergangenen Tage genutzt, um seinen Bruder davon zu überzeugen, dass Juliane eine heimliche erotische Sehnsucht hätte, die es zu erkunden und zu befriedigen galt.
Domenico war ein Meister der Suggestion. Weil er wusste, wie sein Bruder dachte, gelang es ihm tatsächlich, Antonino einzureden, dass Julianes morgendliche Aufforderung wörtlich zu nehmen war. Sie sei viel offensiver und an mehr als Blümchensex interessiert, als sie stets geglaubt hätten. Antonino hatte ihn daraufhin ein wenig merkwürdig angesehen, aber nichts erwidert.
Hilflos sah Juliane von einem zum anderen. Konnte sie die beiden aufhalten? Ihr entging nicht der spöttische Zug um Domenicos Mundwinkel. «Ihr kennt mich jetzt lange genug, um zu wissen, dass ich ab und an Scherze mache, die nicht wörtlich zu nehmen sind!»
«Genau, eben deswegen haben wir es ja wörtlich genommen, weil wir dich inzwischen besser kennen! Du hast nicht nur gescherzt, da war schon auch eine geile Aufforderung dahinter! Wenn ich daran denke, wie dir das Spiel mit den Kontaktlinsen gefallen hat …»
Domenico ließ sich von ihrem Einwand nicht täuschen. In ihren Augen war ein Flackern, das eine unübersehbare Lust nach Abenteuer und Befriedigung ausstrahlte. Trotzdem zog er es vor, vorsichtig zu sein und ihr die Entscheidung zu überlassen. Er durfte nicht riskieren, dass Antonino einen Rückzieher machte, weil Juliane zu ängstlich auf ihn wirkte. Er löste seinen Griff.
«Natürlich wollen wir dich nicht mit unserem Spiel überrumpeln und dazu zwingen, daran teilzuhaben. Wenn wir dich missverstanden haben sollten, dann lassen wir es natürlich.»
«Uhhhh.» Verunsichert schaute Juliane ihn an. «Ihr wollt mir nicht zufällig ein bisschen mehr verraten?»
«Nein, dann ist es ja keine Überraschung mehr und völlig langweilig.»
Sie wich seinem Blick aus, biss unbewusst auf ihrer Unterlippe herum und dachte kurz nach. «Ich weiß nicht … Ihr beiden ergreift immer mehr Besitz von mir. Ihr macht mir Angst.»
Antonino nahm ihre Hand in seine. Kalter Schweiß hatte sich in ihrer Handinnenfläche ausgebreitet. «Wovor hast du Angst, Juliane? Bitte sag es uns. Haben wir schon jemals etwas gemacht, was du bereut hättest?»
Juliane schaute ihm in die Augen. Sein Blick war voller Verlangen, aber nicht gierig und wild wie Domenicos. Sie spürte seine Verunsicherung. Bestimmt hatte Domenico mit Engelszungen auf ihn einreden müssen, damit er sich bereiterklärt hatte, dieses unbekannte Spiel mitzumachen.
«Ich habe Angst, meinen Körper mehr und mehr an euch zu verlieren, und damit auch mich selbst. Irgendwann interessiert euch gar nicht mehr, was ich denke und fühle, sondern nur noch mein Körper. Und wenn er eines Tages nicht mehr so straff und schön ist, dann seid ihr meiner überdrüssig», antwortete sie offen und fühlte, wie die Röte in ihre Wangen schoss. Dann fügte sie leise hinzu: «Ich will nicht euer willenloses Spielzeug, eure Puppe für ausgefallene Sexspiele werden!»
Antonino schüttelte den Kopf. «Aber – wir haben doch nicht nur Sex miteinander, sondern auch gute Gespräche und unternehmen viel zusammen. Außerdem – glaubst du denn, uns geht
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