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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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mir schon gehen? In Anbetracht der Umstände gut. Und dir?«, fragte Matthew zurück.
    »Ehm, okay, würde ich mal sagen, in Anbetracht der Umstände. Und dir?«
    »Das hast du mich doch schon gefragt«, erwiderte er.
    Er sah sie mit Augen an, in denen sich tausend Fragen spiegelten. Plötzlich machte er sie zu, dann wieder auf – und schüttelte den Kopf, als könne er nicht glauben, was er nun gleich sagen wollte.
    »Könnte es von mir sein?«
    Sie war geschockt. Sie hatte die Frage nicht so direkt und so schnell erwartet. Sie hatte sich vorgestellt, dass sie eine Weile um den heißen Brei herumreden würden, was ihr genügend Zeit geben würde, sich in allen Einzelheiten zu überlegen, wie sie das Gespräch führen wollte. Nun, da sie keine Zeit hatte, ihre Worte sorgsam zu wählen, kam ihre Antwort unverblümt.
    »Ja«, sagte sie.
    Er ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken. Nun waren die Worte heraus. Verschwanden nicht mehr.
    Von einer Sekunde zu anderen war ihnen beiden der feste Boden entzogen und durch etwas so Wackeliges, Unbekanntes, Unsicheres ersetzt worden, dass völlig unklar war, wie sich nun ein erster Schritt nach vorn gestalten sollte. Sie saßen lange schweigend da, verloren in ihrem inneren Kampf, was sie als Nächstes sagen oder tun sollten. Schließlich bewegte sich sogar der Deutsche Schäferhund, sah zu ihnen auf, nahm an, dass sie etwas Zeit für sich alleine brauchten, stand auf und zottelte gemächlich zu seiner Besitzerin zurück.

    Schließlich war es Matthew, dem es gelang, den ersten Schritt in ihre neue Welt zu wagen. »Wenn du Ja sagst, meinst du doch definitiv Ja? Was ist aber dann mit dem Typen im Kurs?«
    »Das ist Ben, der Typ, von dem ich dir beim Schülertreffen erzählt hatte. Es könnte auch von ihm sein. Ich weiß es einfach nicht, Matthew.«
    »Was hast du ihm gesagt?«
    »Nichts. Soweit es ihn betrifft, ist das Baby von ihm. Pass auf, Matthew: Ich habe festgestellt, dass ich schwanger bin, habe nachgerechnet und bin darauf gekommen, dass eine Möglichkeit besteht, dass es von dir sein könnte, aber es ist wirklich wahrscheinlicher, dass das Kind von Ben ist«, plapperte Katy los. »Um Himmels willen, wir haben nur eine einzige Nacht miteinander verbracht. Ich war gerade dabei zu vergessen, was zwischen uns gewesen ist. Warum sich also Sorgen machen über etwas, das womöglich gar nicht stimmt. Ich habe mir eingeredet, dass Ben hundertprozentig der Vater ist, und damit war der Fall für mich erledigt.«
    »Und was denkst du jetzt?«, fragte Matthew.
    »Es ist leichter, etwas zu vergessen, an das man nicht erinnert wird. Dass du hier aufgetaucht bist, hatte zur Folge, dass der kleine Zweifel, den ich hatte, sich nun wieder laut bemerkbar macht.«
    Matthew beugte sich vor, nahm seinen Kopf zwischen die Hände und bedeckte die Augen mit den Händen. Kurz darauf begann er zu zittern. Die entsetzte Katy hatte den Eindruck, dass er weinte, bis er schließlich seinen Kopf hob – aber offensichtlich lachte.
    »Ich habe absolut keine Ahnung, was du daran lustig finden kannst«, sagte Katy.

    »Die verdammte Ironie, Katy«, gab er zurück und sah nun irgendwie verstört und wütend aus.
    »Die verdammte Ironie, dass ich in den vergangenen fünf Jahren durch die reinste Hölle gegangen bin, um mit meiner Frau ein Kind zu zeugen. Ihre mangelnde Fruchtbarkeit hat sie, offen gesagt, in eine erbärmliche Kuh verwandelt, was wahrscheinlich der Grund dafür ist, dass ich am Ende mit dir im Bett gelandet bin. Aber, Freude über Freude, endlich hat es geklappt! Sie ist schwanger und fast wieder die Frau, die ich einmal geheiratet habe. Mein Leben ist wieder in der richtigen Bahn, und dann lässt du die Bombe platzen, dass ich nach einer – nur einer einzigen Sexnacht – den verdammten Jackpot geknackt haben könnte und vielleicht Vater eines weiteren Kindes werde. Da fallen für mich doch sämtliche Weihnachtsfeste auf einmal zusammen.«
    Er ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken und wirkte wie zerschlagen.
    »Für mich ist das auch kein Weihnachten, das kannst du mir glauben! Ich hatte nie vor, schwanger zu werden, und schon gar nicht, ohne zu wissen, wer der Vater ist.«
    »Also, was hast du dann gemacht? Wieso bist du überhaupt schwanger? Es ist mir ja zugegebenermaßen peinlich, dass ich nicht clever genug war, mich um die Verhütung zu kümmern, aber ich dachte, eine Frau in deinem Alter und mit deiner Erfahrung hätte das im Griff – oder zumindest die Reife, mich zu bitten,

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