Dienstags ist sie nie da - Roman
ein Kondom zu benutzen.«
»Was zum Teufel soll das heißen?«, fragte Katy wütend.
»Das soll heißen, dass dir diese Art Situation ja wohl nicht fremd war, und da keine kleinen Katys herumlaufen, schätze ich mal, dass du bei früheren Gelegenheiten
bei der Vermeidung von Schwangerschaften erfolgreicher warst.«
»Du stellst mich hin, als wäre ich eine Art Schlampe«, rief Katy; ihre Stimme wurde lauter. Sie war nicht gekommen, um sich beleidigen zu lassen. »Nur damit du es weißt: Ich schlafe nicht mit jedem dahergelaufenen Typen. Ich habe mit dir aus einer Art Rache für das, was du mir vor all den Jahren angetan hast, geschlafen. Oder meinst du, ich hätte dich sonst auch nur eines zweiten Blickes gewürdigt? Du bist nicht mehr unbedingt ein Geschenk Gottes für die Frauenwelt, Mr. Langeweiler aus der Finanzbranche! Und ja, ich hatte meine Verhütung sehr wohl im Griff! Ich habe die Pille genommen, aber ich war krank, und daher hat sie wohl nicht gewirkt. Das kann passieren, Matthew.«
»Ich bin nicht langweilig«, widersprach ihr Matthew fast schon brüllend. »Wir können nicht alle so tun, als ob wir immer noch siebzehn wären, weißt du, und auf diesem Spielplatz für Erwachsene arbeiten, den man Werbung nennt. Einige von uns treffen die Entscheidung zu heiraten, sich niederzulassen und etwas zu erreichen – einen ernsthaften Beruf mit Zukunft zu ergreifen.«
»Ach, das glaubst du also? Dass ich nie erwachsen geworden bin? Ich denke, es ist mit verdammter Sicherheit viel reifer, einen Beruf auszuüben, den man liebt, als diesen stumpfsinnigen Mist zu machen, den du den ganzen Tag tun musst.«
»Das ist Schwachsinn, Katy«, sagte Matthew und donnerte mit der Faust auf den Tisch.
Plötzlich wurde ihnen klar, dass sie nicht allein waren. Der Barmann stand direkt vor ihnen, und die Frau mit dem Regenmantel äugte hinter seinem Rücken hervor.
»Geht’s auch etwas leiser? Sie verärgern meine Stammkunden; sie sind hier, um in Ruhe etwas zu trinken«, sagte der Barkeeper.
»Das stimmt. Die zwei machen meinen Hund ganz nervös und so«, pflichtete ihm die Frau bei.
Sie drehten sich zur Bar um, an der die drei Männer zusammengesackt waren: eingeschlafen.
»Ist schon recht, Kumpels«, erwiderte Matthew ruhig.
»Und das Baby da drin kann nicht in Ruhe wachsen, wenn seine Mum und sein Dad sich wie Hund und Katz streiten«, setzte die Frau noch eins drauf.
»Bei uns ist alles in Ordnung«, erklärte Matthew schnell. »Danke.«
Der Barkeeper und die alte Frau schlurften weg, zufrieden, dass sie die Angelegenheit mit diesem piekfeinen Pärchen geklärt hatten.
»Großartig, selbst so eine bekloppte alte Schachtel glaubt, dass das Baby von mir ist«, meinte Matthew.
»Pass auf, Matthew, das ist doch gar nicht der Punkt. Du bist vom Haken, du kannst einfach gehen«, erklärte Katy, entschlossen, dieses unerquickliche Treffen zu einem schnellen Ende zu bringen. Sie stand von ihrem Stuhl auf und merkte, dass sie schützend ihren Bauch streichelte, als sie auf Matthew hinuntersah. »Es besteht eine minimale Möglichkeit, eine äußerst minimale Möglichkeit, dass dieses Baby von dir ist, aber deswegen etwas zu unternehmen, würde nur Kummer bereiten. Du hast eine Ehefrau, die Zwillinge erwartet. Sie brauchen dich. Wir sollten vereinbaren, dass wir jeden Gedanken an diese winzig kleine Chance vergessen und es dabei belassen. Es gibt keinen anderen Weg. Und jetzt brauche ich eine Toilette, und wenn ich zurückkomme, erwarte ich, dass du gegangen bist.«
Sie drehte sich um und schritt zur Toilette, ohne sich noch einmal umzublicken. Die ganze Situation hatte ihr Kopfschmerzen bereitet, und sie wollte nur eines: dass die Spekulationen und das Gerede ein Ende nahmen.
»Genug«, murmelte sie, als sie die Tür zur Damentoilette öffnete.
Matthew beobachtete, wie sie davonging, und stellte fest, dass er insgeheim hoffte, sie würde sich wenigstens noch einmal umdrehen. Sie tat es nicht.
»Es war schön, dich zu sehen.« Matthew ertappte sich dabei, wie er diese Worte vor sich hin murmelte, als er seinen Mantel nahm und durch die Tür hinaustrat.
Neun
»Die Grundschule ein Stück weiter die Straße runter hat hervorragende Beurteilungen, daher hoffen wir, dass die Direktorin immer noch da ist, wenn die Zwillinge eingeschult werden. Leider ist die weiterführende Schule, die zu unserem Sprengel gehört, ziemlich schlecht, so dass wir uns mit dem Gedanken tragen umzuziehen, wenn die Zwillinge elf werden;
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