Dienstags ist sie nie da - Roman
Familie, nicht meine. Sie meinen, ich habe ihn in eine Falle gelockt oder so. Arschlöcher. Wie dem auch sei, wir möchten euch jedenfalls alle gern einladen, da wir das Büffet und alles bereits bestellt haben. Hier habe ich eine richtige Einladung für euch, und ich habe einen kleinen Stadtplan beigelegt, damit ihr auch gleich hinfindet. Also sagt, dass ihr kommen werdet! Ich kann es nicht erwarten, das Gesicht von Lukes Mum zu sehen, wenn ihr alle auftaucht.«
Sie ging im Zimmer herum und drückte jedem Paar einen glänzenden pinkfarbenen Briefumschlag in die Hand.
»Dann werdet ihr also tatsächlich heiraten?«, fragte Matthew ungläubig, als er den Umschlag öffnete und zusah, wie buntes Konfetti über seinen Business-Anzug rieselte.
»Hey, wir können es kaum abwarten, nicht wahr, Luke«, sagte Charlene und sah über die Schulter zu ihrem künftigen Ehemann hinüber, der eingehend seine Finger studierte.
»Wie alt seid ihr noch mal?«, fragte Matthew ganz offensichtlich schockiert.
»Achtzehn. Und Luke wird dreiundzwanzig Tage, nachdem wir geheiratet haben, neunzehn. Wenn das Baby schon da sein sollte, wird er den tollsten Geburtstag feiern, den er je haben wird – mit mir und der kleinen Erdnuss«, antwortete Charlene.
»Mein lieber Schwan, das arme Schwein«, murmelte Matthew vor sich hin.
»Matthew«, zischte Alison. »Sei still!«
Charlene fuhr herum, um ihn anzusehen. »Das habe ich gehört!«, sagte sie und funkelte ihn böse an.
»Charlene«, ging Joan dazwischen. »Ich glaube nicht, dass er …«
»Nein, Joan«, unterbrach sie Charlene und sah Matthew noch immer wütend an. »Ich weiß, was er gemeint hat.«
Es wurde still im Zimmer, und alle stierten auf den Fußboden. Alle außer Charlene und Luke, der ausnahmsweise einmal aufgesehen hatte, um Matthew anzuglotzen.
»Wir lieben uns, okay?«, sagte sie, ging schnurstracks auf Matthew zu und deutete mit einem scheußlichen falschen blauen Fingernagel genau auf sein Gesicht. »Ich liebe ihn, und er liebt mich. Ende der Geschichte. Man kann ja wohl mit achtzehn jemanden lieben, oder vielleicht nicht?«
Matthew war gezwungen, sich in seinem Stuhl zurückzulehnen, um der tödlichen Waffe zu entgehen, die gefährlich nahe vor seinem linken Auge schwebte.
»Ja oder nein?«, brüllte sie und stieß ihn mit ihrem Fingernagel kräftig in die Wange.
Katy hatte den Schlagabtausch gebannt beobachtet und merkte nun, dass sie mit angehaltenem Atem auf der Kante ihres Stuhls hockte und auf Matthews Antwort wartete, während ihr Bilder von ihrer Teenagerromanze durch den Kopf schossen.
»Aber ja doch, Schätzchen«, sagte Daniel und brach das Schweigen. Er stand auf, bewegte sich in Zeitlupe auf Charlene zu und lenkte behutsam den verletzenden Fingernagel von Matthews Gesicht ab. »Aber ja doch«, wiederholte er sanft, als er sie zu ihrem Stuhl zurückführte und sie Platz nehmen ließ.
Luke bewegte sich, um ihr die Hand zu streicheln, bevor er mit dem Studium seiner Finger fortfuhr.
»Das ist ja noch viel besser als Eastenders «, sagte Daniel zu Katy, als er sich wieder auf seinem eigenen Stuhl postierte und Joan aufmerksam anlächelte. »Sollen wir weitermachen? «, fragte er, als wäre nichts geschehen.
»Ja sicher, oder etwa nicht?«, polterte sie.
Sie stand auf und blätterte wie verrückt ihr Flip-Chart durch, bevor sie schließlich bei der Seite innehielt, die sie gesucht hatte.
Die Gruppe war völlig still. Niemand wagte zu sprechen.
»Wir wollen es mal damit versuchen«, sagte sie und drehte sich mit einem starren Lächeln auf dem Gesicht um. »Also Leute, wir schreiben jetzt zwei Listen. Sie sollen den Ablauf eines typischen Tages zeigen – die eine, wie er jetzt vor der Geburt ist, und die andere, wie ein typischer Tag verlaufen könnte, nachdem ihr das Baby bekommen habt. Macht das Sinn?«
Leere Gesichter in der Runde.
»Wunderbar. Also, dürfte ich vorschlagen, dass wir die Gruppen etwas mischen, da es unser letzter gemeinsamer Kursabend ist? Daniel, warum hilfst du nicht Charlene bei dieser Übung. Wäre das in Ordnung?«
»Natürlich«, stimmte Daniel zu, der Charme in Person. »Es ist mir eine Freude.«
»Hervorragend, also, Alison, warum machst du die Übung nicht gemeinsam mit Luke, dann kannst du ihm ein Paar Ratschläge geben, wie er seinen Hochzeitstag genießen kann. In Ordnung, Luke?«
»Ich denke schon.«
»Dann bleiben noch Matthew und Katy übrig, bei denen bestimmt alles bestens läuft. Okay, also, hier
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