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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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steigt.«
    »Dann haben Sie das Parkservice also schon von mir bekommen?«, fragte Scott.
    »Stimmt genau.«
    »Aber dann muss ich noch die Parkgebühr kassieren. Schließlich haben Sie das Parkservice haben wollen«, erklärte Scott ernsthaft.
    »Nun gut, wie wäre es mit einer Tüte Chips und einem Trinkgeld? Und übrigens heißt es der Parkservice, nicht das Parkservice.«
    »Ja, hab ich doch gesagt.«
    »Nein, Service, wie … Dienstleistung – nicht wie ein Service mit Tassen und Tellern.«
    »Tassen und Teller? Was soll ich mit Tassen und Tellern, ich will doch nur die schicken Autos fahren.«
    Matthew sah zu Alison hinüber, die ihre Arme fest über ihren Bauch geklammert hielt, als hätte sie Angst, dass ihr jeden Moment jemand ihre Zwillinge unter der Nase wegklauen könnte.
    »Na komm«, sagte er, »nur für eine Stunde.«

    Scott rannte los und stand wartend neben der Tür. Er schlug auf drei schlaff herunterhängende rosa Luftballons ein, die wohl jemand zu einem früheren Zeitpunkt an den Türrahmen geklebt hatte, um das glückliche Brautpaar willkommen zu heißen.
    »Wenn ich auch nur einen Atemzug Rauch einatme, werde ich dir das niemals verzeihen«, verkündete Alison, als sie zögernd die Türverriegelung öffnete und sich aus dem Auto schob.
    Als sie den Parkplatz überquerten, umklammerte sie mit der einen Hand Matthews Arm wie einen Schraubstock, während sie sich die andere Hand auf Mund und Nase presste.
    »Hier rein, hier rein«, schrie Scott über das laute Geplapper hinweg, als sie sich der Tür näherten. »Lady mit Baby, lasst sie durch!«
    Es gelang ihnen schließlich, sich einen Weg durch das dichte Gedränge zu bahnen, und sie waren überrascht, im Saal drinnen ein relativ ruhiges Szenario vorzufinden. Regenbogenfarbene Discolampen drehten sich über einer fast leeren, staubigen Tanzfläche. Die Bemühungen des DJs, sie zu füllen, wurden weitgehend ignoriert, sah man einmal von zwei kleinen Jungen ab, die auf den Knien herumrutschten. Plastikstühle, die Matthew an die Schule erinnerten, standen an den Wänden aufgereiht und waren bereits von einer mürrisch dreinblickenden älteren Generation konfisziert worden. Hier gab es kein lebhaftes Geplauder. Die Gäste saßen entweder mit resolut verschränkten Armen da, oder ihre Finger trommelten ungeduldig auf den Tischen herum, während sie zur Küchentür starrten und sich fragten, wann wohl das Büffet aufgetragen würde, damit sie sich nach einem gepflegten Abendessen
rechtzeitig nach Hause verkrümeln könnten, um nicht die neueste Folge der Krankenhausserie Casualty zu verpassen.
    Eine Gruppe, die so aussah, als ob sie die Freunde der Braut und des Bräutigams wären, stand zusammengedrängt in einer Ecke, ebenfalls ruhig und mit den Fingern trommelnd, doch in diesem Fall hatten sie ihre Augen starr auf ihre Handys gerichtet und konzentrierten sich scharf auf irgendeine dringende Nachricht, die sie offensichtlich senden mussten – vielleicht an die Person, die gerade neben ihnen stand.
    Matthew wagte nicht, Alison ins Gesicht zu sehen, und nahm sie an der Hand, um sie hinüber zur Bar zu ziehen. Oder wohl eher zu der Klappe, die den Raum mit einer hell erleuchteten Küche verband. Sie war mit zwei Studenten in Gothic-Klamotten bemannt, die den Eyeliner zu dick aufgetragen hatten und Drinks in schwarzen fingerlosen Spitzenhandschuhen servierten.
    »Das ist ja fürchterlich«, zischte Alison. »Was machen wir hier?«
    »Um Himmels willen, Alison«, rastete Matthew schließlich aus. »Wenn du nur für fünf Minuten aufhören würdest, so ein verdammter Snob zu sein, dann könntest du deinen Spaß haben.«
    Alison schaute angesichts des Ausbruchs von Matthew völlig verdattert drein. »Was um alle Welt ist denn in dich gefahren? Spaß haben? Hier? Mach dich nicht lächerlich! Ich könnte keinen Spaß haben, selbst wenn du mich dafür bezahlen würdest. Eine Stunde – und weg sind wir!«
     
    »Ihr seid gekommen! Ihr seid gekommen! Ich kann es nicht fassen, dass ihr wirklich da seid!«

    Eine überdimensionale strahlend weiße Wolke rauschte aus dem Nirgendwo an ihnen vorüber und riss Alison beinahe um. Einen Augenblick lang versperrte ihnen ein Sturm aus Tüll und Taft die Sicht, bis Charlene sich umdrehte und den Blick auf Daniel freigab, der mit Katy und Ben am Eingang stand.
    Charlene zog ihn umgehend zur Gruppe der SMS-tippenden Teenager hinüber. Die Mädchen umringten ihn sofort, flüsterten eindringlich, wobei sie einen Blick

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