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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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jedenfalls
als gar kein Plan. Besser, als heulend wegen der todgeweihten Krabben herumzusitzen.
    Also stemmte sich Katy von der Couch hoch, die erleichtert ein zischendes Geräusch hören ließ, und bückte sich, um die üblichen wirklich deprimierenden Überreste vom Fußboden einzusammeln. Durchweichte Taschentücher, Schokoladenpapiere, Fastfood-Verpackungen und veraltete Ausgaben von Hello . Sie ging auf allen vieren und suchte systematisch das Wohnzimmer ab wie eine Art menschlicher Staubsauger, wobei sie sich den Abfall in die Taschen und die Ärmel stopfte, damit sie nicht zig Mal zum Mülleimer gehen musste. Der Anblick einer lang vermissten DVD-Fernbedienung hinter dem Sofa zauberte schließlich den Anflug eines Lächelns in ihr Gesicht, als sie sich bemühte, dem Ding dicht auf den Fersen, sich zwischen die Couch und die Wand zu quetschen. Just in dem Moment, als sie dachte, sie wäre hier für immer und ewig eingekeilt, hörte sie ein Klicken an der Eingangstür und Schritte in der Diele. Falls es bewaffnete Räuber sind, ist es am besten, wenn ich in meinem Versteck bleibe, ging es ihr durch den Kopf – aber ihre Beine lugten hervor und würden sie verraten. Außerdem könnte es ja auch Ben sein. Katy wuchtete sich also hoch und sprang so plötzlich hinter dem Sofa hervor wie ein Kaninchen aus seinem Bau.
    Ben stand mitten im Zimmer und sah mit einem Auge auf die stummen – und toten – Krabben und mit dem anderen auf sie.
    »Die Folge ist gut; ein Typ verliert sein Bein«, murmelte er, als Katy vor ihm stand.
    Sie bemerkte, dass er keine Anstalten gemacht hatte, ihr zu helfen.

    »Wo bist du gewesen? Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht«, sagte sie.
    Er löste seinen Blick von den Krabben und sah sie verständnislos an. »Bei meiner Mutter.«
    »Was ist passiert, Ben? Warum bist du einfach so verduftet? «
    »Nun, du wolltest ja nicht, dass ich bleibe, oder?«
    »Das wollte ich sehr wohl, natürlich wollte ich das!«
    »Ach ja, richtig. Ich bin hier, um meine Sachen zu holen.«
    »Ben, halt! Setz dich hin. Bitte. Erzähl mir einfach, was passiert ist«, bat ihn Katy. »Hat Matthew dich provoziert? Du solltest dich nicht von ihm ärgern lassen, weißt du. Jetzt können wir ihn vergessen.«
    »So, können wir das?«
    Ben setzte sich und starrte auf den Fernseher, ohne etwas zu sagen.
    »Ja, Ben. Lass uns das alles vergessen und an das Baby denken. Das ist doch das Einzige, worauf es jetzt ankommt, oder etwa nicht?«, bettelte sie ihn.
    Unvermittelt stand er wieder auf. »Nein, so läuft das nicht. So kann das nicht laufen.«
    »Aber warum?«, flehte Katy und packte ihn mit aufsteigender Panik am Handgelenk. »Na komm, Ben, das kriegen wir doch hin?«
    Ben antwortete ruhig und überlegt: »Nein, wir kriegen es nicht hin. Er ist es, den du in Wirklichkeit willst, nicht wahr? Na ja, vielleicht nicht genau ihn, aber einen Mann wie ihn. Nicht so einen Typen wie mich. Ich denke, ich hab’s jetzt verstanden. Ich kapiere, wie du mich siehst. Ich hänge nur den ganzen Tag herum, spiele dämliche Spiele mit dämlichen Kindern, und dann hänge ich den
ganzen Abend herum und spiele dämliche Spiele mit meinen dämlichen Kumpels. Was gibt es da für dich zu holen? Du und dein schickes Büro und deine Sekretärin und deine schicken Mittagessen und dein großzügiges Spesenkonto. Wie konnte ich nur je glauben, dass ich mehr für dich bin als nur ein bisschen Zeitvertreib? Kein Wunder, dass du mit Matthew geschlafen hast.«
    Katy setzte sich schlagartig auf. Das war es also, deshalb hatte Ben ihn geschlagen. Matthew hatte es ihm erzählt. Tränen strömten ihr über die Wangen.
    »Es tut mir so leid«, schluchzte sie in ihre Hände. »Es war ein dummer, dummer Fehler. Ich wollte dich nicht verletzen.«
    »Klar, wir sind ja nie eine Verpflichtung oder so was in der Art eingegangen, oder?«, fuhr er fort, ohne dass er ein Wort von dem, was Katy gesagt hatte, wahrgenommen zu haben schien. »Wir haben nicht vereinbart, dass wir nicht mit anderen schlafen. Ich wünschte nur, du hättest es mir erzählt – das ist alles. Dann hätte ich gewusst, wo ich stehe. Weil ich mich jetzt ziemlich bescheuert fühle, denn ich hatte gedacht, wir würden alles hinbekommen. «
    Er stierte auf den Fußboden und begann rhythmisch seitlich gegen das Sofa zu treten.
    »Und weißt du was? Ich kann die Anziehung bei einem Typen wie Matthew sogar nachvollziehen, ehrlich, das kann ich«, sprach er weiter. »Ich meine, er hat schließlich

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