Dienstags ist sie nie da - Roman
alles, oder nicht? Ich meine, ein Typ wie er kann für eine Frau sorgen. Guter Job, großes Haus – und er ist vernünftig, weißt du, das ist ein verdammt gutes Potential für einen Vater. Er würde seine Kinder nicht vom rechten Weg abkommen lassen wie ich vielleicht. Sicherheit, das ist es,
worauf es ankommt, oder nicht? Das ist es, was du jetzt brauchst. Was habe ich schon vorzuweisen? Ein klappriger alter Ford Focus und ein Saison-Ticket für Leeds United sind alle Sicherheiten, die ich zu bieten habe.« »Halt, Ben, bitte, hör auf!«, bat Katy. »Du hast das alles falsch verstanden, ehrlich, ganz bestimmt!«
»Nein, Katy«, sagte er und sah sie endlich an. »Ich denke zum ersten Mal, dass ich nichts falsch verstanden habe. Ich habe darüber nachgedacht, und mir ist klar geworden, dass ich ein Idiot war. Mit dir habe ich einen Ball weit über meiner eigenen Liga gespielt, und irgendwann musste ja ein Typ wie Matthew daherkommen, der auf derselben Ebene ist wie du. Und selbst wenn du nur ein Mal mit ihm geschlafen hast, gibt es da draußen eine Million anderer Matthews, die dir ebenbürtig und eine Million Mal besser geeignet sind, für dich zu sorgen, als ich das je kann.«
Ihm versagte die Stimme, und er drehte sich rasch um, denn er wollte die dicke, fette Träne verbergen, die ihm die Wange hinunterlief.
»Aber Ben, es gibt nicht eine Million Männer, die so sind wie du. Es gibt niemanden sonst, bei dem ich mich so fühle wie bei dir«, schluchzte Katy.
Er rieb sich müde die Augen, bevor er antwortete. »Und wie soll ich das verstehen?«, fragte er.
»Nun«, sagte sie und spürte einen kleinen Hoffnungsschimmer aufflackern. Sie suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, aber sie hatte keine Ahnung, wo sie überhaupt anfangen sollte. »Ben, du bist anders als all die anderen Typen. Du bringst mich zum Lachen und, und …«
»Ganz genau. Das reicht nicht«, erklärte Ben grimmig.
»Nein, warte, hör mir zu! Es ist mehr als nur das. Wie soll ich dir das erklären? Du bist derjenige, der mich davon abhält, mein eigener größter Alptraum zu sein. O Gott, ich bin so schlecht bei solchen Sachen«, sagte sie und fuchtelte verzweifelt mit den Armen herum.
»Wenn ich dir zum Beispiel erzähle, dass wir in der Arbeit darüber diskutiert haben, wie wir einen Toilettenreiniger beschreiben sollen, dann schlägst du vor, dass wir einfach sagen sollten: Er putzt Scheiße weg.«
»Na ja, das tut er ja auch.«
»Genau. Aber nur du kannst das so sagen!«
»Was? Dass ein Toilettenreiniger Scheiße wegputzt? Na, da bin ich aber echt stolz drauf! Denke, ich sollte mich um den Nobelpreis für Lebensweisheiten bewerben.«
»Nein, Ben. Ich versuche, dir etwas zu erklären«, sagte sie, stand auf und griff nach seinem Handgelenk. »Ich habe auch über uns nachgedacht, und der Grund, weshalb die Sache mit uns beiden so richtig ist, liegt ganz genau darin: dass wir so unterschiedlich sind! Ich will nicht jemanden, der so ist wie ich, weil ich mich dann bloß in so eine fürchterliche Mittelschichtfrau aus der Vorstadt verwandle, die unbedingt eine Blumenampel haben möchte.«
Ben blickte verwirrt drein.
»Aber, aber …«, stotterte er. »Aber du bist einfach besser als ich«, sagte er plötzlich mit einem tiefen Seufzer.
»Das stimmt nicht«, antwortete sie und berührte mit ihrer Hand vorsichtig seine Wange, um sie zu streicheln. Sie spürte seine Tränen an ihren Fingerspitzen.
»Du, Ben King«, sagte sie liebevoll, »bist der lustigste, liebenswürdigste, loyalste und großartigste Mann, den ich kenne; und ich bin das glücklichste Mädchen auf Erden, weil ich dich habe.«
Ben starrte völlig perplex auf sie. Er begann, heftig zu blinzeln, und versuchte, die Tränen hinter der Staumauer zu halten.
»Wirklich?«, fragte er und suchte tief in ihren Augen nach irgendeinem Anzeichen von Täuschung.
»Wirklich«, antwortete sie, nickte bestimmt mit dem Kopf und spannte jeden Körperteil an, als könnte sie ihn so dazu bringen, ihr zu glauben.
»Ich denke, das musst du wiederholen«, sagte er ruhig.
»Ich sagte, dass du der lustigste, liebenswürdigste, loyalste und großartigste Mann bist, den ich kenne, und dass ich das glücklichste Mädchen auf Erden bin, weil ich dich habe«, wiederholte sie atemlos.
Ein Lächeln brach sich an seinen Mundwinkeln Bahn.
Es musste einfach funktionieren. Katy versuchte verzweifelt, sich zu erinnern, was sie in ihrem benebelten Zustand in den letzten paar Tagen gedacht
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