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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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bei den Wehen sein willst, dann musst du vergessen, was du brauchst und nur für mich da sein, egal worum es geht.«
    »Aber normalerweise sagst du, dass ich unterhaltsamer bin, wenn ich ein paar getankt habe. Ich denke, ich könnte dich nach einem Drink besser aufheitern.«
    »Daniel, du musst mich später ins Krankenhaus fahren. «
    »Gutes Argument«, seufzte Daniel.
    Katy verlagerte ihren Körper.
    »Beweg dich nicht zu schnell, das könnte wieder Wehen auslösen.«

    »Es geht mir gut. Mir hat nur der Rücken ein bisschen weh getan.«
    Sie starrten beide eine Weile an die Wand.
    »Du kannst mit mir reden, weißt du. Wehen machen einen nicht taub oder stumm«, sagte Katy.
    »Tut mir leid. Ich halte nur den Atem an und warte auf den nächsten Wehenanfall.«
    »Sie scheinen ein wenig nachgelassen zu haben.«
    »Gut, gut. Also, was tun wir, bis es wieder so weit ist?«, fragte Daniel.
    »Ich schätze, wir warten einfach ab.«
    »Worauf?«
    »Darauf, dass sie wieder einsetzen.«
    »Okay, dann bleiben wir also sitzen und warten. Das schaffe ich. Das ist in Ordnung. Wir sitzen einfach da und chillen.«
    Beide verfielen wieder in Schweigen.
    »Um Himmels willen«, zischte Katy. »Im Küchenschrank steht eine Flasche Brandy. Ein kleiner Schluck für jeden von uns beiden wird uns ja wohl nicht schaden.«
    »Weise, sehr weise. Gut für die Durchblutung. Ich bin gleich wieder da«, sagte Daniel und trippelte davon.
     
    Daniel kam zurück. Gemeinsam saßen sie tief in Gedanken versunken da und nippten an ihren Drinks. Die Wehen schienen momentan völlig aufgehört zu haben.
    »Also, du wirst mir jetzt erzählen, warum ich anstelle einer der beiden potentiellen Väter als dein nicht sonderlich geeigneter Geburtshelfer hier im Einsatz bin.«
    »Muss ich das?«, fragte Katy, die nicht recht wusste, ob sie dazu die nötige Energie aufbrachte.
    »Ja, ich finde schon – in Anbetracht der Tatsache, dass
du mich das hier durchmachen lässt. Ich muss wissen, ob es einen guten Grund dafür gibt.« Sie griff nach seiner Hand, dann schluckte sie schwer und betete darum, dass die Wehen ihr nur noch ein klein, klein wenig länger Aufschub gewährten.
    »Es ist vorbei mit Ben«, sagte sie schwer atmend und verstärkte den Griff um seine Hand.
    »Wie kommt’s?«, konnte er trotz des schmerzenden Griffs noch hervorstoßen.
    »Er weiß alles«, antwortete sie. »Nun ist er endgültig weg, und ich hasse mich.«
    Sie gab Daniels Hand frei und rollte sich zur Seite, um unbeobachtet ihre lautlosen Tränen zu weinen.
    Daniel schüttelte kräftig seine Hand, damit die Durchblutung wieder einsetzte.
    »Dann kam Matthew und hat mich geküsst«, murmelte sie kaum hörbar.
    Daniel sprang auf und rannte um das Bett herum, warf sich neben ihr aufs Laken, so dass sein Gesicht an das ihre stieß.
    »Du willst mich wohl verarschen?«, sagte er.
    »Nein«, erwiderte sie und schüttelte langsam den Kopf, während ihr die Tränen von der Nasenspitze tropften.
    »Und was hast du gemacht?«, fragte Daniel und hüpfte beinahe vor Begeisterung über das Drama auf dem Bett herum.
    »Ihn rausgeworfen.«
    »Aber nicht doch«, sagte er und boxte in die Luft. »Geschieht dem Lümmel recht. So eine ausgemachte Schlampe.«
    Katy stieß ihren Kopf ins Kissen und heulte auf.
    »Nicht du, er«, erklärte Daniel.

    Als sie ihn nicht ansehen wollte, zog er sie an sich.
    »Ich bin eine Schlampe«, weinte sie in seine Schulter.
    »Nein, Katy, das bist du nicht. Eine Nacht mit unerquicklichem Sex macht dich nicht zu einer Schlampe«, antwortete Daniel. »Glaub mir, ich erkenne eine Schlampe, wenn ich eine vor mir sehe.«
    Schließlich versiegten ihre Tränen, und Daniel hörte ein leises Schnarchen. Er setzte sich mit einem riesigen Seufzer der Erleichterung auf und lehnte ihren Rücken vorsichtig an ihr Kissen. Dann nahm er die Brandy-Flasche und sein Glas und verließ das Zimmer.
    Er ging in die Küche und schloss sich ein, bevor er sich schuldbewusst einen Riesendrink einschenkte. Er kippte ihn in einem Zug hinunter, dann goss er sich den nächsten ein. Dieses Mal nahm er sich Zeit, über der bernsteinfarbenen Flüssigkeit tief in Gedanken versunken. Nach etwa einer halben Stunde traf er eine Entscheidung. Er stand ein wenig unsicher auf und begann, systematisch die Wohnung abzusuchen, bis er schließlich Katys Telefon unter einem Stuhl im Wohnzimmer entdeckte. Er kehrte in die Küche zurück, schloss sich erneut ein und fing an, durch ihre eingespeicherten Nummern zu

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