Dienstags ist sie nie da - Roman
Was hat Gott denn damit zu tun?«
»Sie sagten, dass es einfacher sei, in den Himmel zu kommen.«
»Ich glaube, sie denkt, du meinst den himmlischen Himmel. Nicht den Londoner Nachtclub«, warf Katy ein.
»Verstehe. Ich habe vergessen, dass es auch noch einen anderen Himmel gibt. Passen Sie auf, Audrey. Geben Sie uns das beste Zimmer des Hauses, und wir rufen einen Waffenstillstand aus.«
»Name!«, bellte Audrey.
»Daniel Larker.«
»Nicht Ihrer, der von Ihnen«, sagte Audrey und sah auf.
»Katy Chapman«, erwiderte Katy. »Ist der Raum mit der Geburtswanne frei? Im Moment würde ich alles versuchen – und ich verspreche, den Burschen hier auch unter Kontrolle zu halten.«
»Folgen Sie Schwester Brady, sie wird für Sie nachsehen. Viel Vergnügen.« Sie lächelte Daniel freundlich an.
»Geburtswanne? Was meinst du mit Geburtswanne?«, flüsterte Daniel recht laut, als sie hinter Schwester Brady hertrotteten.
»Sie soll gut zur Schmerzlinderung sein«, klärte Katy ihn auf.
»Sieht so aus, als hätten Sie Glück«, verkündete Schwester Brady, nachdem sie durch die Tür gespäht hatte. »Kommen Sie herein.«
Daniel stand mitten in einem großen, strahlend hell ausgeleuchteten Zimmer und wurde sichtlich blass.
»Was ist das? Eine Badewanne für Babyelefanten? Sind wir hier im Zoo? «, rief er aus.
»Daniel, entspann dich einfach. Das Ding wird es mir hoffentlich ersparen, alle fünf Minuten Zeter und Mordio zu schreien.«
»Warum? Ist sie mit Tequila gefüllt?«
»Machen Sie es sich darin bequem«, sagte Schwester Brady.
»Ich bin in fünf Minuten zurück und untersuche Sie, dann sehen wir, wie es vorangeht.«
»Hör mal, wie wäre es, wenn ich für uns was von Starbucks organisiere, während du hier dieses Gruselprogramm hinter dich bringst?«, fragte Daniel, dem langsam
schon die Knie zu zittern begannen. »Eine Latte wird dir sicherlich guttun, hm?«
»Ich glaube nicht, dass der Starbucks-Lieferservice auch schon Krankenhäuser bedient, Daniel.«
»Träumen wird man wohl noch dürfen, Katy, oder?«
»Wenn du ein Schinkensandwich für mich auftreibst, dann darfst du während der blutigen Phase auch wegschauen. «
»Versprochen. Und jetzt hab ein Auge auf Schwester Brady, sie kommt mir ein wenig arg neu vor. Sag ihr, sie soll dich nicht zu lange untersuchen.«
»Du verstehst wirklich, aus dieser Sache etwas Besonderes zu machen, weißt du das, Daniel?«
»Ich versuche nur, meinen Job zu tun, Mädchen. Bin in zehn Minuten wieder da.«
8.15 Uhr
»Was machst du hier? Ist Katy da? Daniel wach auf, wach sofort auf«, sagte eine weit entfernte Stimme.
»Was zum Teufel …? Wo bin ich? Was ist los?«, murmelte Daniel und hob langsam seinen Kopf vom Tisch der Cafeteria, an dem er eingenickt war.
»Du bist im Krankenhaus. Und ich bin es, Matthew! Was machst du hier? «, fragte Matthew.
»Matthew? Matthew? Ach, verdammte Scheiße, Matthew. Du bist es doch nicht wirklich, oder? Ich schlummere noch immer tief und fest, und das ist bloß so ein abgedrehter Alptraum.«
»Nein, Daniel. Ich bin es, Matthew.«
»Wer hat dich gerufen?«
»Keiner.«
»Wieso bist du dann hier?«
»Weil Alison in der Nacht Schmerzen bekommen hat. Keine Wehen oder so, aber sie wollen sie ein paar Tage hierbehalten – und sie muss liegen, eine reine Vorsichtsmaßnahme. «
»Verstehe. Also hat dich keiner verständigt?«, fragte Daniel erneut.
»Nein, wieso auch? Bist du schon wach? Du gibst bloß komisches Zeug von dir, oder?«
Daniel sah auf seine Uhr. »Schon so spät? Muss gehen«, erklärte er und stand von seinem Stuhl auf.
»Nein, halt, warte einen Moment. Du bist mit Katy hier, oder? Sag mir nur, ob alles in Ordnung mit ihr ist, bitte.«
»Es geht ihr bestens, aber ich muss gehen, sie wartet auf mich.«
»Ach Gott, sie hat Wehen, oder?«, sagte Matthew schockiert. »Aber ihr Termin ist doch erst in zwei Wochen. Wo ist sie? Ich muss zu ihr und mich persönlich davon überzeugen, dass es ihr gut geht. Wo ist sie?«
»Nein. Du bleibst genau da, wo du bist«, fauchte Daniel plötzlich hellwach.
»Das verstehst du nicht. Ich muss sie sehen. Ich war gestern bei ihr. Und ich muss ihr etwas erklären. Ich muss ein paar Missverständnisse aus der Welt schaffen.«
»Nein, nichts da! Sie hat jetzt schon genug durchzustehen, ohne dass du die Situation erneut weiter komplizierst. Lass es einfach gut sein, okay? Lass es gut sein, allen Beteiligten zuliebe!«
» Lass es einfach gut sein . Ich kann es
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