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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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in das Taxi gestiegen bist«, sagte sie und lehnte sich langsam in den Autositz.
    »Die Tatsache, dass er größer und hässlicher ist als ich, hatte rein gar nichts mit meiner Entscheidung zu tun. Ich bin noch immer hier, oder? Ich halte noch immer durch.«
    »Dann hat er dich also noch nicht angerufen?«, fragte Katy, als Daniel sein Handy aus der Tasche zog.
    »Wer? Niemand. Entschuldige, wie bitte?«, säuselte er, als er das Gerät schnell wieder in seiner Tasche verschwinden ließ.
    »Der strippende Cowboy, den sie dir geschickt haben? Du checkst doch dauernd dein Handy«, beharrte Katy.

    Wie auf ein Stichwort piepte plötzlich viermal das Handy in Daniels Tasche.
    »Was sagt er?«, fragte Katy.
    SIND UM 8.30 UHR AM BAHNHOF IN LEEDS. DICKER KUSS. BRAINDEAD las Daniel. Er erlaubte sich einen kleinen Seufzer der Erleichterung.
    »Ehm, er sagt, dass er die Wohnung verlassen und zur Arbeit gehen muss. Wir holen das dann später nach.«
    Katy verzog ihr Gesicht und dachte, dass eine weitere Wehe im Anzug war, doch es war falscher Alarm.
    »Um diese Zeit, so früh hat er einen Job?«, fragte sie, um sich von den Schmerzen abzulenken.
    »Ach ja, weißt du, bei Schichtarbeitern und Bauern ist das wohl an der Tagesordnung.«
    »Bauern?«
    »Ja, stimmt. Es besteht eine große Nachfrage nach Strippern, die dabei eine Kuh melken, weißt du. Das törnt offensichtlich echt an. Also, wie dem auch sei, wie lang dauert es noch bis zu der richtigen Geburt? Nur so, damit ich mich drauf einstellen kann.«
    »Wer weiß?«, antwortete sie erschöpft und lehnte sich an Daniel, um ihren Kopf auf seine Schulter zu legen. »Sie werden mir sagen, wie weit mein Muttermund schon geöffnet ist, und das ermöglicht dann Rückschlüsse.«
    »Aber es wird doch noch eine Weile dauern, oder? Mindestens eine Stunde?«, fragte Daniel, der es langsam mit der Angst zu tun bekam.
    »Vermutlich.«
    »Gut, gut. Warum reden wir nicht von etwas anderem. Könnte dich ein wenig entspannen, dich beruhigen.«
    »Erzähl mir von diesem Kuh-Stripper, den man bestellen kann. Ist er für die Kühe oder für den Bauern?«

    »Na, für den Bauern natürlich«, erwiderte Daniel und verdrehte die Augen.
    »Machen sie es zu Musik?«
    »Katy, ich habe keine Ahnung, es ist nur so was komisches Neues, okay? Warum wechseln wir nicht das Thema? «
    »Bestens. Du fängst an.«
    »Also, Katy. Wen möchtest du, dass ich als Erstes anrufe, wenn das Baby da ist?«
    »Ach, Daniel, woher soll ich das wissen? Ich bemühe mich, nicht daran zu denken, wie ich die ganze Angelegenheit vermasselt habe und was für ein Chaos mein Leben ist, und dann kommst du und fragst mich so was und … Ach du meine Güte, da kommt die nächste Wehe. O mein Gott, o mein Gott, o mein Gott … Danieleeeeeeeeeeeelllllllllll!
    »Okay, okay, nur die Ruhe«, sagte Daniel und streichelte Katy energisch die Hand. »Lass uns zu den strippenden Glückwunschboten zurückkommen, okay? Lass uns überlegen, welcher der passende Song für eine strippende Kuh wäre. Kannst du dir das überlegen? Kannst du dich darauf konzentrieren – die ganze Zeit nur daran denken? Die Top Five der strippenden Kuh-Songs?
    Katy nickte, unfähig zu sprechen.
    »In Ordnung, ich will wenigstens zwei hören, bevor diese Wehe zu Ende ist.«
     
     
    7.45 Uhr
     
    »Wenn ich es dir sage: I’ll be the other woman war in den Siebzigern ein Hit der amerikanischen Band namens Soul
Children. Meine Mutter hat die Platte dauernd gespielt«, behauptete Daniel, als sie auf die Rezeption der Entbindungsstation zusteuerten.
    »Das denkst du dir aus. Auf jeden Fall klingt I’ll be the udder woman viel zu eklig. Kein Song, in dem das Wort ›Euter‹ im Titel vorkommt, würde es je in die Top Five schaffen«, gab Katy zurück.
    »Viel zu eklig? Das ist doch nicht dein Ernst? Das sagt die Frau, die gerade eine Spur von etwas, das ich nie wieder sehen will, den ganzen Korridor entlang aus ihrem Hosenbein vertröpfelt hat.«
    »Zum allerletzten Mal: Ich habe Wehen! Das passiert eben. Das wirst du schon packen«, sagte Katy und ließ sich schwer in den Sessel neben der Empfangstheke fallen.
    »Sie müssen Daniel sein«, sagte die Frau an der Rezeption.
    »Und Sie müssen die immer charmante Audrey sein, die mir das Leben mit Zugangskriterien, die schlimmer sind als in den Himmel , in den letzten Stunden zur Hölle gemacht hat.«
    »Na ja, Gott entdeckt die Sünder, und ich entdecke die überdrehten Entbindungspartner«, verkündete Audrey.
    »Gott?

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