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Diese glühende Leidenschaft …

Diese glühende Leidenschaft …

Titel: Diese glühende Leidenschaft … Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily McKay
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würde. Wenn er schon schlechte Nachrichten bringt, könnte er mich wenigstens trösten, ging es ihr durch den Kopf. Er rührte sich jedoch nicht von der Stelle.
    Schließlich begann er, zögernd zu sprechen. „Evie, wegen deinem Bruder …“
    Sein Zögern erstaunte sie. Sie kannte das zwar von der Highschool – da hatte Quinn auch immer zweimal überlegt, bevor er etwas sagte. Aber jetzt, als erwachsener Mann, wirkte er sonst so entschlossen und selbstsicher, ja manchmal sogar arrogant, jedoch auf keinen Fall mehr zögerlich.
    „Ja“, erwiderte Evie und umklammerte den Henkel ihres leeren Kaffeebechers.
    „Erzähl mir doch mal, wie du überhaupt herausgefunden hast, dass dein Bruder den Mendoza-Brüdern Geld schuldet.“
    „Das war, ich weiß nicht mehr genau, vor ein paar Wochen.“ Ihr wurde wieder bewusst, wie übermüdet sie war. Sie konnte sich kaum konzentrieren. Ich brauche dringend einen Kaffee, sagte sie sich, als sie das Gluckern der Kaffeemaschine hörte. Obwohl das Wasser noch nicht durchgelaufen war, schenkte sie sich schon einen Becher ein.
    Nachdem Evie einen Schluck getrunken hatte, fuhr sie fort: „Corbin hat sich auf einmal seltsam benommen und war immer so nervös. Ich habe geahnt, dass er ein Problem hatte. Als ich ihn zur Rede gestellt habe, hat er es mir gestanden.“
    „Was hat er dir denn genau gesagt?“
    „Eigentlich nicht viel. Nur dass er einigen Leuten eine Menge Geld schulde, weil er wieder zu spielen angefangen und verloren habe.“
    Quinn hatte aufmerksam zugehört. „Wieder?“
    „Ja, denn nach dem College hatte Corbin sich leider schon einmal als Spieler entpuppt“, erzählte Evie. „Dad hat ihn für ein Jahr unterstützt, aber dann hat er ihm den Geldhahn zugedreht. Corbin sollte sich Arbeit suchen oder weiterstudieren. Aber da mein Bruder weder an Arbeit noch am Studium interessiert war, versuchte er sich als Berufsspieler.“
    „Du meinst, er wurde ein Profi?“
    „So genau weiß ich das nicht.“ Eine verräterische Röte stieg in Evies Wangen, denn sie wollte nicht zugeben, dass sie manchmal auch bewusst weggeschaut hatte. „Ich nahm an, dass er an Poker-Turnieren oder Ähnlichem teilnahm, die man vom Fernsehen kennt.“
    „Und davon konnte er leben?“
    „Nicht besonders gut.“ Erst jetzt bemerkte Evie, dass Quinn auf ihren Becher starrte, und beeilte sich, auch ihm Kaffee einzuschenken. „Zuerst hat er sich öfter von mir Geld geliehen. Aber nach ein paar Monaten ging es ihm besser. Das habe ich jedenfalls angenommen, denn Geld war plötzlich kein Thema mehr.“
    Sie lachte nervös und reichte Quinn den Kaffeebecher. „Ja, es ging ihm glänzend. Er zog in ein teures Apartment, trug von Woche zu Woche exklusivere Klamotten, und seine Autos wurden immer schneller. Ich hätte wohl mal nachhaken sollen, woher das viele Geld kam.“
    „Dein Bruder ist erwachsen, Evie. Du bist nicht dafür verantwortlich, wenn er krumme Dinger dreht.“
    Quinns Versuch, sie zu trösten, entlockte Evie ein mildes Lächeln. Sie nahm ihm jedoch nicht ganz ab, dass er ihr gar keine Schuld an dem Schlamassel gab. Und tatsächlich klang er in Evies Ohren ein bisschen sarkastisch, als er weitersprach. „Aber schließlich ist Corbin zusammengebrochen und hat dir gebeichtet, dass er Wettschulden gemacht hatte, stimmt’s?“
    „Ja, das war vor ein paar Wochen. Obwohl er fix und fertig war, wollte er meine Hilfe gar nicht. Ich musste ihn regelrecht anflehen, sich von mir helfen zu lassen.“
    „So so.“
    „Es war ihm furchtbar peinlich“, erzählte Evie unbeirrt weiter. „Aber ich habe ihm gesagt, dass ich alles in meiner Macht Stehende versuchen wollte, um das Geld zu beschaffen, sogar mit unserem Vater sprechen oder eine Hypothek auf mein Häuschen aufnehmen.“ Krampfhaft umklammerte sie ihren Kaffeebecher, als ob er ihr Halt geben könnte.
    „Wessen Idee war es eigentlich, mich zu fragen?“, wollte Quinn wissen.
    „Meine.“ Nimmt er mir das vielleicht übel, fragte sich Evie insgeheim, und ist deswegen so reserviert?
    „Oder hat Corbin das vorgeschlagen?“
    „Nein, es war meine Idee.“
    „Wirklich? Bist du dir da ganz sicher?“
    „Ja“, antwortete Evie, obwohl sie etwas verunsichert war. „Auf jeden Fall fiel irgendwann dein Name, und das hat mich auf diese Idee gebracht. Corbin hat mich nicht darum gebeten.“
    Aber daran, wer Quinns Namen zuerst erwähnt hatte, erinnerte sie sich nicht mehr. Dabei konnte es nur Corbin gewesen sein. Evie selbst erwähnte Quinn

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