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Diese Nacht darf niemals enden

Diese Nacht darf niemals enden

Titel: Diese Nacht darf niemals enden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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den Portraits durchsetzte. Laut Imogen besaß Alexa ein besonderes Talent für Portraits. Als Dank für die viele Hilfe hatte Alexa Portraits von Imogens Familie gemalt, und Imogen war der Ansicht, dass es eine Schande wäre, ein solches Talent brachliegen zu lassen. Als Imogen kurz darauf tatsächlich zwei Aufträge ergattert hatte, war Alexa nach langem Zögern einverstanden gewesen, den Plänen der Freundin zu folgen. Jetzt, vier Jahre später, musste sie zugeben, dass es sich gelohnt hatte – zumindest in finanzieller Hinsicht.
    Ihr großzügiges Wesen machte es ihr leicht, die Modelle im besten Licht zu zeigen. Angesichts der Tatsache, dass die Portraitierten immer korpulenter und älter wurden, je weiter Alexa auf der Honorarleiter nach oben kletterte, war das keine geringe Leistung. Nichtsdestotrotz machte es ihr Spaß, den Ausdruck von wacher Intelligenz, Lebenserfahrung und Charakterstärke auf die Leinwand zu bannen. Jene Eigenschaften, die diese Männer dorthin gebracht hatten, wo sie jetzt standen: in die obersten Unternehmenspositionen.
    Darum war sie auch keineswegs begeistert über die Aussicht, ein Portrait von Guy de Rochemont malen zu müssen. So, wie Imogen ihn beschrieben hatte, handelte es sich um einen ausgemachten Playboy, der ein riesiges Vermögen geerbt hatte und jetzt durch die Welt jettete, um noch mehr Geld zu machen. Vermutlich war er verwöhnt, überheblich und als der neue glänzende Stern eines altehrwürdigen Bankhauses furchtbar von sich selbst eingenommen.
    Außerdem hatte Imogen behauptet, dass er sexy war.
    Alexa verzog den Mund. Reich, eingebildet und sexy. Na großartig. Er konnte ja nur der Unsympath des Jahres sein.
    Dieses Vorurteil erhärtete sich einige Tage später, als Alexas erstes Treffen mit Guy de Rochemont, für das Imogen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatte, im letzten Moment abgesagt wurde. Die herablassende Stimme seiner Assistentin am Telefon zeigte Alexa genau, welche Stellung ihr zukam – die einer Bittstellerin, zweifelsohne nur einer von vielen.
    Als Imogen später anrief, um sich atemlos nach dem Ablauf des Treffens zu erkundigen und zu erfahren, ob er in natura wirklich so sexy sei, sagte Alexa nur schlicht: „Das kann ich nicht beurteilen. Das Treffen wurde abgesagt.“
    Sofort verfiel Imogen in die Rolle der verständnisvollen Trösterin. „Oh, Darling, er ist ja auch so beschäftigt. Ständig ergibt sich etwas Dringendes, um das er sich kümmern muss. Und seine Assistentin ist eine richtige Zicke. Also, auf wann ist das Treffen verschoben worden?“
    „Ich weiß es nicht, und es ist mir auch gleich.“
    „Wenn du wüsstest, wie lange ich daran gearbeitet habe, um diesen Termin für dich zu bekommen. Nun, wie dem auch sei, dann muss ich der Zicke eben Honig um den Bart schmieren und einen anderen Termin vereinbaren.“
    Keine zehn Minuten später rief Imogen wieder an. „Volltreffer! Morgen Abend diniert er im Le Mireille. Er ist einverstanden, sich vor dem Essen kurz mit dir an der Bar zu treffen. Um Viertel vor acht.“ Sie kicherte aufgeregt. „Oh, das ist fast wie ein Rendezvous, nicht wahr? Vielleicht verliebt er sich ja auf den ersten Blick in dich. Du musst dich unbedingt so zurechtmachen, dass du ihn mit deinem Aussehen umwirfst.“
    Nur gut, dass Imogen nicht sah, wie Alexa sich am nächsten Abend höchst unwillig auf den Weg machte. Sobald sie das angesagte Restaurant betrat, war sie heilfroh über die Auswahl ihrer Garderobe. Jede der anwesenden Frauen präsentierte sich in einer Aufmachung, die regelrecht schrie: Seht her! Alexa jedoch war der genaue Kontrast dazu – graue Bluse, grauer Bleistiftrock, graue Pumps, graue Handtasche, kein Make-up und das Haar in einem strengen Knoten gebunden.
    Sie nannte der Dame am Empfang ihren Namen und den des Mannes, den sie hier treffen wollte, und fing sich dafür eine überheblich-kritische Musterung ein. Anschließend verschwand die Frau in den heiligen Hallen, zu denen offensichtlich nur Auserwählte Einlass erhielten. Und ihre Miene war ungläubig, als sie wieder zurückkam. Wie konnte Guy de Rochemont auch nur das geringste Interesse an jemandem haben, der so fad und langweilig aussah wie Alexa?
    „Es ist ein Geschäftstreffen“, erklärte Alexa spitz und wünschte im gleichen Moment, sie hätte es nicht gesagt. Was ging es diese Frau an?
    Während die Hüterin über den Einlass Alexa zur Bar führte, presste diese leicht die Lippen zusammen. Es war voll hier – voll mit

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