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Diese Nacht darf niemals enden

Diese Nacht darf niemals enden

Titel: Diese Nacht darf niemals enden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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gelten, doch Alexa wusste, dass er sich für ihr gefasstes Verhalten bedankte.
    Immer noch ruhte sein Blick auf ihr. „Es war gut, non ?“
    Lakonisch bis zum letzten Augenblick. Doch das beherrschte sie auch.
    „Ja, das war es.“ Flüchtig strich sie mit den Lippen über seine Wange. „Ich wünsche dir alles Gute.“ Dann trat sie zurück. „Leb wohl, Guy.“
    Ein letztes Mal blickten sie einander an. Dann nickte er knapp und ging.
    Aus ihrem Leben.
    Sie sah ihm nicht nach, sondern schloss stattdessen leise die Tür hinter ihm – sehr langsam, sehr bedacht. Anschließend lehnte sie sich mit dem Rücken dagegen und starrte mit leerem Blick in ihre Diele. Kein Geräusch war zu hören, nicht einmal seine Schritte auf der Treppe.
    Guy war fort. Die Affäre war vorbei.
    Ihre Finger krümmten sich, die Nägel gruben sich schmerzhaft in ihre Handballen.
    Die Limousine wartete vor dem Haus auf ihn. Guy hatte den Wagen bestellt, als er sich angezogen hatte. Weil er gewusst hatte, dass er ihn brauchen würde, sobald er Alexa gesagt hatte, dass er heiraten würde. Er hatte es lange genug aufgeschoben, so lange, bis es sich nicht mehr hatte vermeiden lassen. Sein Fahrer stieg aus und hielt den Wagenschlag für ihn auf, sobald er auf der Außentreppe erschien. Er stieg ein, ohne sich zu bedanken.
    Mit starrer Miene lehnte er sich in die ledernen Polster der Rückbank. Es war erledigt. In seinem Leben gab es keine Alexa mehr. Sie würde nie wieder darin auftauchen.
    Guy griff nach der Financial Times, die der Chauffeur für ihn bereitgelegt hatte, und begann zu lesen.
    Weder auf seinem Gesicht noch in seinen Augen zeigte sich das geringste Gefühl.
    Er würde sich kein Gefühl erlauben.

1. KAPITEL
    Vor sechs Monaten …
    „Darling! Du wirst nicht glauben, wen ich für dich an Land gezogen habe!“
    Imogens Stimme überschlug sich vor Aufregung. Alexa, das Telefon zwischen Schulter und Ohr eingeklemmt, konzentrierte sich auf den Lichtreflex auf einem Blütenblatt, der sich als schwierig erwies.
    „Alexa? Hast du überhaupt gehört, was ich sage? Du wirst nicht glauben …“
    Wenn ihre Freundin und Agentin erst einmal in Schwung war, konnte niemand sie aufhalten, das wusste Alexa. Genau, wie niemand Alexa ans Telefon holen konnte, wenn sie malte – niemand außer Imogen.
    „Wen?“, fragte sie also, weil sie wusste, dass Imogen darauf brannte, ihre theatralische Antwort vorzutragen.
    „Er ist absolut faszinierend!“, sprudelte sie auch prompt hervor. „Lichtjahre entfernt von den üblichen Langweilern in den steifen Anzügen.“
    Ein dramatischer Seufzer drang durch die Muschel. Alexa fragte sich kurz, wer Imogen so aufgeregt haben mochte, dann arbeitete sie weiter an dem Blatt. Wie aus der Ferne hörte sie die begeisterte Stimme durch das Telefon, aber sie achtete nicht wirklich auf die Worte. Imogen besaß nun einmal einen Hang zum Dramatischen.
    Irgendwann wurde es still am anderen Ende. Dann rief Imogen: „Und? Bist du nicht hingerissen?“
    Alexa runzelte abwesend die Stirn. „Was?“
    Ein frustriertes Stöhnen drang an ihr Ohr. „Darling, kannst du mir nicht ein einziges Mal zuhören? Leg den Pinsel weg, wenigstens für zwei Minuten. Selbst du wirst beeindruckt sein, glaub mir. Guy de Rochemont hat angerufen. Nun, natürlich nicht er persönlich“, stellte Imogen richtig, „sondern seine Assistentin hier in London. Und jetzt will ich von dir hören, dass du beeindruckt bist.“ Ihre Stimme senkte sich und wurde leicht heiser. „Sag mir, dass es dir heiß und kalt über den Rücken läuft.“
    „Warum sollte es mir heiß und kalt über den Rücken laufen?“
    Noch ein frustrierter Seufzer. „Also ehrlich, Alexa. Bei mir brauchst du nicht Miss Unnahbar zu spielen, ich bin schließlich kein Mann. Und glaub nicht, dass dir das bei Guy de Rochemont gelänge. Der Mann ist unglaublich sexy. Du wirst ihm ebenso zu Füßen sinken wie der Rest der weiblichen Erdbevölkerung.“
    Die Falte auf Alexas Stirn vertiefte sich. „Sollte ich den Namen kennen?“
    Am anderen Ende ertönte ein schrilles Lachen. „Darling, du willst mir doch nicht weismachen …“
    Nach wie vor hatte Alexa keine Ahnung, was Imogen mit diesem Anruf bezweckte. Sie beschloss, das Ganze abzukürzen. „Imogen, wer ist der Mann? Warum klingst du so überdreht, und was willst du überhaupt von mir?“
    „Hast du etwa wirklich noch nie von ihm gehört?“, ächzte es ungläubig durch die Muschel. „Sein Bild prangt in allen

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