Diese Nacht gehoert der Liebe
den Kopf. „Erzähl mir von deinem Sohn.
Nick hat gesagt, er hätte ein richtig hinreißendes Lächeln.”
Der Gedanke an Drew munterte sie auf. Er hatte tatsächlich ein hinreißendes Lächeln, so wie sein Vater. Maggie konnte nicht widerstehen und zeigte ihr stolz die Kindergartenfotos ihres Sohnes. „Er heißt Andrew, so wie mein Großvater, aber wir nennen ihn immer Drew. In drei Monaten wird er fünf.”
„Oh, Maggie, er sieht blendend aus.” Staunend betrachtete Julianna die Fotos. „Nick hatte Recht. Der Junge wird später einmal Herzen brechen. Sein Vater muss ziemlich gut aussehen.”
Allerdings, dachte Maggie traurig. Mit einem erzwungenen Lächeln steckte sie die Fotos in ihre Brieftasche.
„Ich habe etwas Verkehrtes gesagt.” Julianna schloss die Augen und stöhnte. „Oje, ich bin so eine Idiotin. Entschuldige, aber ich habe nicht daran gedacht, dass du ja geschieden bist.”
Maggie konnte Julianna kaum erzählen, dass sie an Nick Santos und nicht an ihren Exmann gedacht hatte. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Wir haben uns gütlich geeinigt.”
„Aber du liebst ihn noch, nicht wahr? Ich habe es dir eben angesehen. Und da rede ich von meinem Glück!” Julianna nagte verlegen an ihrer Unterlippe. „Es tut mir so Leid.”
Panik erfasste Maggie. Im ersten Moment glaubte sie, Julianna meinte, sie sei immer noch in Nick verliebt. Aber natürlich war das nicht der Fall, denn sie wusste ja nichts von der Geschichte. Niemand ahnte etwas. Doch Maggie war sofort klar, dass sie sich beinahe verraten hätte, als sie die Fotos von Drew herausgeholt hatte. Von jetzt ab musste sie besser Acht geben, besonders in Juliannas Gegenwart.
Maggie legte Julianna eine Hand auf den Arm. „Du brauchst dich wirklich nicht zu entschuldigen. Nein, ich liebe meinen Exmann nicht mehr”, erklärte sie wahrheitsgemäß. „Der Teil meines Lebens liegt jetzt hinter mir.”
Der Kellner erschien mit dem Mineralwasser und den Speisekarten. Julianna griff nach ihrem Glas. „Nun, dann trinken wir mal auf die Gegenwart und die Zukunft. Oder wie Killian Shawnessy durch Nick am Abend meiner ersten Hochzeit mit Lucas ausrichten ließ:
„Vergesst nie, was es sich lohnt zu behalten, und behaltet nicht, was man am besten vergisst.”
Maggie hatte von ihrer Mutter einiges über Julianna und Lucas erfahren, wie er plötzlich in Wolf River aufgetaucht war und wenige Tage später Julianna auf dem geheiratet hatte. Über mehrere Wochen hatte es eine Menge Gerüchte gegeben. Niemand rechnete damit, dass ihre Ehe halten würde. Erst als sie einige Wochen später erneut geheiratet und fast den halben Ort dazu eingeladen hatten, verstummten die Gerüchte, und niemand zweifelte mehr an ihrer Liebe zueinander.
Maggie dachte an Juliannas Trinkspruch. „Vergesst nie, was es sich lohnt zu behalten, und behaltet nicht, was ma n am besten vergisst.” Halbwegs hatte sie das bei Nick geschafft: An alle wunderbaren Momente, die sie miteinander erlebt hatten, erinnerte sie sich. Sie konnte nur die unangenehmen Augenblicke nicht vergessen.
Aber das würde sie noch schaffen. Sie hatte sich geschworen, die Vergangenheit endlich hinter sich zu lassen und ihre Gefühle für Nick zu begraben. Das musste sie einfach tun.
„Wir geben eine kleine Feier am Samstagabend, anlässlich der Wiedereröffnung der Blackhawk-Ranch”, erklärte Julianna. „Ich würde mich freuen, wenn du auch kommst.”
Da Maggie wusste, Nick würde sicher dort sein, wollte sie schon ablehnen. Aber hatte sie sich nicht entschlossen, nicht vor ihm wegzulaufen? Sie musste sich mit seiner Anwesenheit abfinden und ihre Gefühle überwinden. Anders ging es wirklich nicht. „Ich komme gern.” Sie hob ihr Glas. „Auf alte Freunde und auf einen Neubeginn.”
Ein Neubeginn, wiederholte Maggie im Stillen, als sie miteinander anstießen. Die Vergangenheit war endgültig abgeschlossen. Lächelnd nippte sie an ihrem Wasser und lehnte sich in der Nische zurück.
„Und jetzt, Mrs. Blackhawk, erzähl mir mehr über diesen großartig aussehenden Mann, den du geheiratet hast.”
Zwei Tage später zerschlug sich Maggies Traum von einem Neubeginn, und zwar genau in dem Moment, als Nick anrief und ihr erklärte, er werde sie um halb acht zu der Party abholen.
Der Wählton hallte ihr schon in den Ohren, ehe sie ablehnen konnte. Eine Absage hätte ihn sowieso nicht abgeschreckt.
Maggie starrte auf den Hörer, überlegte, ob sie Nick anrufen sollte, und entschied, dass es
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