Diese Nacht gehoert der Liebe
sich überhaupt an jene Nacht erinnerte, und war überzeugt, sie brauchte sich keine Sorgen zu machen.
Maggies Herz machte einen freudigen Sprung, als sie zu den beiden Menschen hinübersah, die sie mehr liebte als ihr Leben. In ein paar Wochen, wenn sie und Drew wieder in New York waren, die Nächte lang waren und sie allein in ihrem Bett lag, würde sie sich an jeden wunderbaren Augenblick erinnern, an jedes Wort, jeden Blick. So wie an den gestrigen Abend. An jedes geflüsterte Wort, jeden Kuss, jede zärtliche Berührung. Und diesmal, als sie sich geliebt hatten, hatte Nick ihren Namen ausgesprochen, nicht den einer anderen Frau.
Gestern Abend hatte er genau gewusst, wen er in den Armen hielt. Er hatte sie gewollt, Maggie Smith. Und das würde sie bis ans Ende ihres Lebens nicht vergessen.
Drew rief nach ihr, und sie winkte ihm. Nick zwinkerte ihr zu. Ihr war, als setze ihr Herz einen Schlag lang aus, dann begann es zu rasen. Verlangen lag in seinem Blick, und sie erkannte deut lich, wonach ihn hungerte. Sie fühlte sich nicht anders und wusste genau, dass sie sich erneut lieben würden. Erregung und Wehmut zugleich erfassten sie. Er war der Mann, den sie sich immer gewünscht hatte und nie haben würde.
Als Drew herbeigestürmt kam, hatte sie bereits alle Köstlichkeiten ausgepackt. Er umkreiste die große Decke, machte einen Luftsprung und ließ sich auf seinen Hintern fallen.
„Hast du mich gesehen, Mom?” Er nahm sich einen Keks. „Hast du gesehen, wie hoch ich mit der Schaukel gekommen bin?”
Sie nahm ihm den Keks ab und reichte ihm einen feuchten Waschlappen, damit er sich die Hände säubern konnte. „Du warst so hoch, dass sämtliche Vögel aus den Bäumen davongeflogen sind”, neckte sie ihn.
Nick ließ sich neben ihr auf die Decke sinken, schlang einen Arm um ihre Schultern und küsste sie mitten auf die Lippen, ehe sie einen Einwand vorbringen konnte. Es war kein leidenschaftlicher Kuss, aber auch kein flüchtiger, sondern ein besitzergreifender, mit einer kurzen Berührung der Zungen. Sie schaute zu ihrem Sohn hinüber, der große Augen machte.
Er war zu klein gewesen, um sich an Richard zu erinnern, und er hatte bisher nicht erlebt, dass ein Mann sie küsste. Ihre Wangen röteten sich, teils aus Verlegenheit und zum Teil durch die Erregung, die Nick bei ihr erzeugte.
„Du hast meine Mom geküsst”, stellte Drew erstaunt fest. „Wieso?”
„Weil ich sie sehr mag.” Nick nahm seinen Arm nicht von ihrer Schulter. „Darf ich?”
Drew dachte einen Augenblick darüber nach, dann zuckte er mit den Achseln.
„Meinetwegen, wenn sie mag.”
Maggie stieg noch mehr Hitze in die Wangen, als beide sie prüfend musterten. Was sollte sie dazu sagen? Sie wollte ihrem Sohn gegenüber nicht so tun, als sei Nick mehr als nur ein Freund, aber ebenso wenig wollte sie, dass ihr Sohn den Eindruck gewann, sie küsste jeden Freund gleich auf den Mund.
„Aber ja, ich mag es”, war jedoch alles, was sie herausbrachte. Sie hoffte, dass ihr Sohn die Angelegenheit nicht weiter verfolgen würde.
Drew wurde von Hundegebell abgelenkt. „Seht mal, da ist Joshua aus meiner Klasse.” Er winkte einem sommersprossigen blondhaarigen Jungen zu, der einem Golden Retriever einen Ball zuwarf. Der Junge winkte zurück und rief Drew zum Ballspielen zu sich. Drew schaute erwartungsvoll seine Mutter an, und als sie nickte, antwortete er seinem Freund, schnappte sich ein paar Kekse und schoss, ehe Maggie ihn zurückhalten konnte, wie eine Rakete davon.
Drew besitzt die weit ausholenden Schritte eines Athleten, dachte Nick und sah ihm nach.
Ob Drews Vater ein Athlet war? Sollte Maggie etwa durch ihre Arbeit einen Sportler kennen gelernt haben? Hatte sie ihn interviewen müssen? Bei dem Gedanken, dass der Kerl sie allein und schwanger zurückgelassen hatte, knirschte er innerlich mit den Zähnen. Einerseits wünschte er sich, er würde ihn kennen. Er hatte nämlich genug Freunde in Sportlerkreisen, um dem Typ das Leben zur Hölle zu machen. Andererseits wollte er lieber nicht wissen, wer der Mann war. Er wollte nicht daran denken, dass Maggie mit einem anderen zusammen gewesen war.
Er verdrängte seine Empörung, zog Maggie dichter an sich und küsste sie erneut, diesmal jedoch länger und weniger zurückhaltend als vorhin.
Plötzlich legte sie jedoch die Hände auf seine Brust und schob ihn weg. „Nick, bitte.”
Er beugte sich vor, atmete den zarten Duft ihres Parfüms ein und flüsterte: „Als du gestern
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