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Diese Nacht gehoert der Liebe

Diese Nacht gehoert der Liebe

Titel: Diese Nacht gehoert der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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Gedanke war erhebend.
    Selbst wenn es so sein sollte, dachte sie betrübt, kann es nichts mit uns beiden werden. Es gab kein Zurück für sie. Auch wenn sie ihm am liebsten alles erzählen wollte, wie hätte sie das tun sollen? Er würde sie hassen, vielleicht sogar auch Drew, weil dieser ein Teil ihrer Lüge war. Und es gab keine Zukunft für sie, da sie nie zu ihm gehören konnte, mit einer Lüge zwischen ihnen, die ihnen die Chance auf ein wirkliches Glück nehmen würde.
    Nein, es gab nur diese eine Nacht und jene vor fast fünf Jahren. Damit musste sie sich zufrieden geben. Die Qual, die sie körperlich litt, ließ sich nicht vergleichen mit dem Kummer, der ihr das Herz schwer machte.
    Und der Kummer brachte sie in die Wirklichkeit zurück. Sie schloss die Augen und spürte die brennenden Tränen. Sie würde diese Nacht bereuen, obwohl sie die Erinnerung daran bis an ihr Lebensende wie einen kostbaren Schatz in ihrem Herzen bewahren würde.
    Gegen ein Uhr morgens, als Nick vor dem Haus von Maggies Eltern hielt, brannte dort noch die Außenbeleuchtung. Die Schlafzimmerfenster waren dunkel, wie die Fenster aller anderen Häuser in der Straße.
    Maggie hatte auf der Fahrt nichts gesagt, und Nick spürte schon, wie sie sich ihm entzog.
    Er verstand bloß nicht, warum.
    Es gab noch mehr, was er nicht über sie wusste. Sehr viel sogar.
    „Also, ich muss hineingehen”, begann sie bedrückt. „Ich will nicht, dass meine Eltern …”
    „Bleib noch einen Moment hier.” Nick fasste sie am Arm und zog sie zu sich herüber. Er küsste sie und fühlte zu seiner Verwunderung von neuem Verlangen nach ihr. Sie stemmte sich mit den Händen gegen ihn, begann ihn zu streicheln, und schon begehrte er sie.
    Plötzlich löste er sich von ihr und sah, wie sie langsam die Augen öffnete. „Das war keine Affäre für eine Nacht, Maggie”, sagte er leise. „Ich werde wiederkommen. Nicht nur morgen, sondern auch den Tag danach und den danach. Darauf kannst du dich verlassen.”
    „Nick.” Sie blickte über seine Schulter in die Dunkelheit. „Ich reise in drei Wochen ab.”
    Das werden wir noch sehen, dachte er. „Dann haben wir eben diese drei Wochen. Du, Drew und ich. Und wir fangen gleich morgen … ich meine heute …”, er blickte auf die Uhr,
    „… in neun Stunden damit an. Ich hole euch nämlich zu einem Picknick ab.”

9. KAPITEL
    Am nächsten Nachmittag spielte eine Jazzband im Park. Die warme Luft war erfüllt von einer Mischung aus Dixieland und Blues. Die Brise brachte den Duft von gegrillten Hot Dogs und Hamburgern mit, streifte durch die Zweige der Pappeln und Tannen, die den Leuten auf den ausgebreiteten Decken Schatten spendeten. Teenager in übergroßen T-Shirts und viel zu weiten Shorts übten sich auf einem in der Nähe gelegenen Basketballplatz im Körbewerfen, während kleinere Kinder auf den Schaukeln und Rutschen des Spielplatzes daneben herumtobten.
    Ein typischer Tag im Park, dachte Maggie, abgesehen davon, dass sie und Drew mit Nick Santos hier waren. Das war absolut nicht typisch.
    Seufzend streifte sie ihre Sandaletten ab, schob ihren langen, geblümten Rock hoch und kniete sich auf die Decke, die Nick unter einer Pappel ausgebreitet hatte. Drew hatte Nick durch hartnäckiges Betteln dazu gebracht, mit ihm zu den Schaukeln zu gehen, und sie hatte die beiden weggeschickt, während sie die vielen leckeren Sachen auspackte, die ihre Mutter ihnen für ihr Picknick mitgegeben hatte.
    Maggie wusste, was ihre Mutter wo llte. Schon an dem Tag, als Nick zum ersten Mal bei ihnen gewesen war, hatte sie es gespürt. Doch darauf hatte Maggie sich schon einmal eingelassen, und es hatte sich als verkehrt erwiesen. Heute war sie älter, wenn auch nicht unbedingt klüger, überlegte sie und schaute zu Nick hinüber, der mit ihrem Sohn spielte.
    Logik und Vernunft hatte sie ihrem Herzen untergeordnet. Sie hatte nicht widerstehen können, die wenigen herrlichen Stunden mit Nick auszukosten. Der Kummer, den ihr der Abschied bereiten würde, war eben der Preis für das Glück.
    Was mochte jedoch passieren, wenn Nick sich durch einen dummen Zufall an jene Nacht vor fünf Jahren erinnerte? Wie würde er reagieren, sollte ihn irgendjemand auf den Gedanken bringen, dass Drew sein Sohn sein könnte?
    Nein. Sie schüttelte die Furcht ab, die sie beschlich und lachte über ihre absurden Einfälle.
    Das war unmöglich. Niemals würde er sie mit jener Nacht in dem Hotel in Verbindung bringen. Sie bezweifelte sogar, dass er

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