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Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Diese Sehnsucht in meinem Herzen

Titel: Diese Sehnsucht in meinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jen Safrey
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John?“
    „Sehr cool, Sara“, erwiderte Josey, der die ganze Situation mittlerweile genauso unangenehm war wie Nate. Was war bloß los mit ihm? Warum reagierte er auf dieses nette kleine Mädchen, als würde er von zehn giftigen Schlangen gleichzeitig angegriffen?
    Sara steckte ihren Wunderstift in die Hosentasche und hüpfte fröhlich aus dem Klassenzimmer. Zum Abschied winkte sie Josey und auch Nate zu.
    „Bis morgen, Sara“, rief Josey, aber Nate brachte nur ein verkrampftes Lächeln zu Stande.
    „Bist du gleich so weit?“ fragte er dann. Josey ging davon aus, dass er damit sie selbst meinte, nicht etwa den leeren Türrahmen, den er gerade fixierte.
    „Ja, wir können jetzt los. Ich muss bloß noch acht Aufgabenzettel durchsehen, und die schaffe ich auch morgen früh vor dem Unterricht. Jetzt muss ich nur schnell einpacken.“
    Josey steckte einige Lehrerhandbücher und ihre Stundenplanung in ihre Gobelin-Tasche. Warum hatte sich Nate in der Gegenwart des kleinen Mädchens bloß so unwohl gefühlt? Ob es ihm wohl mit allen Kindern so ging? Nun ja, immerhin wäre er nicht der Einzige, der Kindern nicht besonders viel abgewinnen könnte.
    Ist ja nichts Schlimmes dabei, sagte Josey sich, zog den Reißverschluss ihrer Tasche zu und schwang sie sich über die Schulter. Trotzdem – aus irgendeinem Grund, den sie so genau gar nicht benennen konnte, war sie enttäuscht.
    Ihr Gefühl riet ihr, die Sache auf sich beruhen zu lassen, trotzdem rutschten ihr die Worte heraus: „Nate, magst du keine Kinder?“
    Er fuhr herum und begegnete zögernd ihrem festen Blick, antwortete jedoch nicht.
    „Ist nicht so wichtig“, sagte Josey schnell. „Wirklich nicht. Ich dachte bloß…“
    „Doch, klar“, erwiderte er so heftig, als glaubte er selbst nicht daran. „Natürlich mag ich Kinder.“
    „Okay“, gab sie zurück und flüsterte fast dabei.
    „Können wir jetzt los?“ Nate erreichte die Tür vor Josey und verließ den Raum.
    Sie folgte Nate und schloss das Klassenzimmer ab. Mitten in der Bewegung schaute sie auf und stellte fest, dass der sonst so höfliche Nate nicht auf sie wartete, sondern gerade den Flur hinuntereilte. Er hatte den Kopf geneigt und fixierte seine makellos glänzenden Schuhe. Auf Josey wirkte er wie ein Schüler, der etwas ausgefressen hatte und auf dem Weg zum Direktor war. Kein einziges Mal drehte er sich nach ihr um. Er merkte nicht einmal, dass sie gar nicht mitgekommen war.
    Dieser plötzliche Stimmungsumschwung, dieses seltsame Verhalten, alles wegen… Sara? Wegen eines Kindes? Aber warum?
    Gerade bog Nate um die Ecke und ging zum Ausgang, der auf den Parkplatz führte. Josey lief ihm hinterher. Das Klacken ihrer Absätze hallte auf dem leeren Schulflur wider, und ihr langer Blumenrock wickelte sich ihr um die Beine.
    Nie hätte sie für möglich gehalten, dass ihr bester Freund ein Geheimnis vor ihr hatte. Irgendwie würde sie schon noch herausfinden, was es war.

5. KAPITEL
    „Nate! Nate, warte doch mal!“ Josey schlitterte den Flur entlang und verfluchte dabei ihre unpraktischen Schuhe und das Reinigungspersonal gleich mit – dafür, dass der Boden so perfekt gebohnert war. „Nate!“ Bei jedem zweiten Schritt schlug ihr die Tasche gegen den Unterschenkel. Als Josey endlich um die Ecke bog, sah sie gerade noch, wie sich die schwere Glastür zum Parkplatz schloss.
    „Meine Güte“, murmelte Josey und gab der Tür einen heftigen Stoß, so dass sie wieder aufschwang. Draußen wartete ein warmer Frühlingsnachmittag – und Nate, dem offenbar doch wieder eingefallen war, dass sie ja auch noch existierte.
    Wütend funkelte sie ihn an. „Du hast Recht, Nate“, sagte sie ironisch. „Es besteht überhaupt kein Anlass, auf mich zu warten oder mir eventuell die Tür aufzuhalten. Ich schleppe zwar gerade eine halbe Bibliothek mit mir herum, aber damit komm ich schon allein klar.“
    „Entschuldige, Josey.“ Sofort griff Nate nach ihrer schweren Gobelin-Tasche und hängte sie sich über die Schulter. „Es ist bloß… es war so heiß da drin, und ich hab immer noch diesen Anzug an, da…“
    „Ach, alles halb so wild“, erwiderte Josey und bereute schon wieder, was sie gerade gesagt hatte. Gerade wollte sie ihm eine vorsichtig formulierte Frage darüber stellen, warum er sich heute so seltsam benahm, da sprach er auch schon weiter: „Lass uns doch auf dem Weg nach Hause noch etwas Eis mitnehmen. Du bist übrigens diesmal dran damit, dir eine Sorte auszusuchen.
    Aber bitte nicht

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